Dividenden und Tafelsilber

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ArcelorMittal geht es blendend. Das zumindest legt die Entscheidung der Hauptversammlung des Stahlkonzerns nahe.

Denn die Aktionärsvertreter beschlossen, Dividenden an die Eigentümer in einer Gesamthöhe von fast 1,2 Milliarden US-Dollar auszuzahlen. Das entspricht 0,75 Dollar pro Aktie. Damit liegt die Dividende auf der gleichen Höhe wie im Vorjahr. Und das sind prinzipiell mal gute Nachrichten: Denn Unternehmen müssen Geld verdienen, um im Markt zu bestehen.

Dennoch ist es nicht verständlich, dass sich die Aktionäre mit satten Gewinnen selbst bedienen, während auf der anderen Seite Werke mit dem Argument stillgelegt werden, der internationalen Stahlkonjunktur gehe es nicht gut. Jeder Beschäftigte, der jetzt um seinen Arbeitsplatz bei ArcelorMittal bangt, muss die Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar als einen Schlag ins Gesicht empfinden.

Am Dienstag wurde dann zudem bekannt, dass ArcelorMittal seinen Anteil an Paul Wurth an eine deutsche Firma verkaufen will. Nach der BIL und Cargolux soll nun innerhalb eines Jahres ein weiteres Aushängeschild der Luxemburger Wirtschaft durch den Verkauf an ein ausländisches Unternehmen versilbert werden. Dieses Vorhaben zeigt einmal mehr, dass es Lakshmi Mittal mit seinem Engagement für Luxemburg nicht wirklich ernst ist.