EditorialZurück auf Los: Die unendliche Geschichte des Velodroms

Editorial / Zurück auf Los: Die unendliche Geschichte des Velodroms
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Vor Jahren sagte der ehemalige Präsident des Radsportverbandes, Jean Regenwetter, im Hinblick auf ein neues Velodrom in Luxemburg: „Ich würde gerne einmal den Stundenweltrekord der 100-Jährigen brechen, dann hätte ich wenigstens die Gewissheit, dass ich 100 Jahre alt werde.“ Nachdem er jahrelang für ein Velodrom gekämpft hatte, blieb vor der Präsentation des Velodroms in Mondorf nur noch Sarkasmus für das Thema übrig. „Wut und Enttäuschung“ seien geblieben, so Regenwetter 2018, der das jahrelange Schmierentheater um die Radhalle auf den Punkt brachte: „Als Verband wurden wir verarscht.“ Seit 2002 steht das Geld für den Bau eines Velodroms im achten Fünfjahresplan für Sporteinrichtungen, ein Velodrom steht aber noch lange nicht.

Nach etlichen Vorhaben, von denen einige in letzter Minute scheiterten, sollten in diesem Jahr die Bagger in Mondorf anrollen. „Jetzt sind wir aus den Startlöchern“, sagte der damalige Sportminister Romain Schneider 2018. Dass er Bedenken an der Umsetzung gerade mit Verweis auf das nationale Fußball- und Rugbystadion zerstreuen wollte, indem er erklärte, dass man mit diesem Projekt gezeigt habe, wie „schnell man so ein Vorhaben in die Tat umsetzen kann“, ist heute an Ironie kaum zu überbieten. Noch tragikomischer wirkt nur die Aussage von Regenwetter, dass er für Mondorf aber recht optimistisch sei, da ja noch eine Schule zum Gesamtprojekt gehöre. Dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal alle Grundstücke für den Bau der Schule im Besitz des Staates sind, daran hätte wohl nicht einmal Regenwetter gedacht.

Das Jahr 2021 ist nun bereits recht weit fortgeschritten und in Mondorf sind immer noch keine Bagger für den Bau des Velodroms mitsamt Sporthalle und Schwimmbad angerückt. Obwohl die Finanzierung bereits seit knapp 20 Jahren über die Fünfjahrespläne für Sporteinrichtungen abgesichert ist, hakt es momentan genau an dem Punkt. Offiziell wird im Sportministerium seit rund zehn Monaten nicht viel zum Thema gesagt. Auf konkrete Anfragen des Tageblatt zur Finanzierung des Velodroms hieß es im Dezember 2020, dass man dabei sei, dies zu prüfen. Im September 2021 hieß es erneut, dass man mit den zuständigen Instanzen und der Gemeinde Mondorf dabei sei, an dem Projekt zu arbeiten. Immerhin wurde in Aussicht gestellt, dass im Herbst dieses Jahres weitere Details bekannt gegeben werden können. Das Sportministerium denkt darüber nach, das Projekt zu 100 Prozent zu finanzieren, und nicht wie vorgesehen zu 70 Prozent. Damit würde allerdings der Betrag von 40 Millionen übertroffen werden, sodass ein Gesetz für die Finanzierung des Velodroms durch die Chamber muss.

Sollte das der Plan des Sportministeriums sein, ist der Gedanke dabei durchaus nachvollziehbar. Zu Beginn seiner Amtszeit musste Kersch die Wogen zwischen Coque und Sportverbänden glätten. Die Coque muss als „Etablissement public“ kostendeckend arbeiten und es kam immer mal wieder zu Differenzen mit Verbänden wegen der Finanzierung von Veranstaltungen. Wenn der Staat Eigentümer des Velodroms wäre, würde er diesen Problemen aus dem Weg gehen. Allerdings stünde man beim Gang in die Chamber wieder ganz am Anfang. Ganz abgesehen von der leidigen Diskussion, ob Luxemburg überhaupt ein Velodrom brauche – in diesen finanziell schwierigen Zeiten.

In spätestens 22 Jahren sollten diese Diskussionen beendet sein, dann kann Regenwetter seinen Rekord in Angriff nehmen und hätte somit die Gewissheit, dass er 100 Jahre alt geworden ist.

de spëtzbouf
16. Oktober 2021 - 19.39

Wie war das noch mit dem Flughafen in Berlin? Was die können, können wir schon lange!

schullerpiir
18. September 2021 - 10.01

Virun 40 Joer hat Velosféderatioun eng Kampange lanceiert ennert dem Motto "Ouni Piste"! Dei Autokollanten sin längst verblatzt a vergiess. Geschitt ass nach emmer näischt! An wäerd och net. Ech sin an der Teschenzäit aus déem Alter eraus. Merci gesoot.

Marc
16. September 2021 - 13.57

@Här Moutschen, alles liesen w,.e.g.! Ech hunn geschriwwen dass se fir de Rescht op enger Laafpist traineiren. An do ass ett nett meichlech dei gewenschten Belaschtungseenheeten korreckt duerch ze zeihen. En 2te Punkt ass daat immens wichtescht 'am Rad' fueren. Doduerch dass leider vill Coureuren nett op der Bunn traneiert hunn, sinn vill Chuten am Peleton. Och onse 'Bob', Fränk, Andy, Kim etc... sinn vill op der Pist traineire gangen. Matt vill Zeitverloscht. @ Nomi: probeiert mol 1 Pist am Emkrees vun 400km ze reserveiren. Dei meecht ass reserveiert op meih wei 1 Joer am. viraus. An ett ass nett fir neicht!

schullerpiir
16. September 2021 - 3.34

Sin mir an schwieregen finanziellen Zäiten? Woust ech net! Zu Hesper baut d'Gemeng en Panorama-Lift fir erop op den Holleschbierg, bei dei nei Sportshall ze kommen. Dei hun jo och en Pompjéesbau OUNI Subsid gebaut! vläit baut den Här Lies och en Velodroom??? Ouni Subsid?

Nomi
15. September 2021 - 13.54

Wei'so'u matt Steiergelder ee Velodrom obriichten den vun 100 Leit max genotzt gett ??? Deî Verreiner sollten sech selwer Privaatsponsoren sichen !

Mënsch
15. September 2021 - 13.50

Mir sollten endlech ophale mam Gréissewahn. Eise Staat huet elo Millarden Defiziter gemat duerch t'Pandémie an et gin ëmmer méi aarm Leit hei am Land. Mir brauche Souë fiir wichteg sozial Aufgaben ze léisen.

Laird Glenmore
15. September 2021 - 13.00

Es wäre sinnvoller dieses Kapital in den Sozialen Wohnungsbau zu stecken damit sich die Luxemburger hier die Mieten leisten können bzw. Eigentum anschaffen und nicht ins benachbarte Ausland ziehen müssen weil hier die Geldgieren Eigentümer und Immobilienmakler versuchen ihre eigenen Landsleute zu schröpfen. Unsere Regierung verplempert schon genug Steuergeld es wäre mal an der Zeit etwas für die eigenen Landsleute zu machen und nicht immer nur Geld in sinnlose Projekte zu stecken wir sollten uns schämen das hier Luxemburger Familien leben die heute nicht wissen was sie morgen essen können, aber was solls solange unsere High Society Gesellschaft nach außen hin den großen Gönner spielt dann ist es ja egal wie es mit den eigenen Menschen aussieht, für solches Handeln gibt es einfach keine Worte , Hauptsache man kann Millionen €uro von Steuergeldern für Dinge verschwenden die kein Mensch braucht. Es wird Zeit das unsere Regierung frisches Blut bekommt.

Paul Moutschen
15. September 2021 - 11.48

Gudden Mëtten, @Marc: Dat mat den Fussballsterrains ass genee esou blöd. Dat ass oft beschten Bauland an gëtt dofier benotzt e pur Leit als Wieler ze gewannen. Fir dass se können een Ball rennen. An wann een dann nach kuckt wat do lass ass (Nationalismus, Rassismus an Ungehorsam op der Tribühn. Arroganz, Falschspill an massiven Kapitalismus um Spillfeld) dann kann een nëmmen staunen dass Politiker dat alles ennerstetzen. Mee bon, Brot und Spiele. Fussball ass halt eng vun deenen beleiftesten Sportarten. Do kann een weineg maachen. An een vun den besten Investmentfelder. Kuckt den Beca an den Lopez. Dat erklärt alles. Mee zu ärem Argument mat 2-3 mol 2-3 Deeg an Holland an op Bonn opt Bunn Jo, also dann brauchen mir dei nëtt. Wann nemmen 6 Deeg am Joer fir eng Disziplin traineiert gëtt dann ass dat vernoleisegbar. An massivsten Geldverschwendung. @J-C Kemp: Wann Pistefurer nëtt op der Stross traineieren dann können mir jo hei am Land keng hunn. Also brauchen mir och keen Velodrom. Wat ass dat fir een Argument. Hunn mir dann eng BMX Piste? Nee. Hunn mir eng korrekt olympesch MTB Piste? Nee. Hunn mir iwerhapt MTB Coursen. 2-3. Wann iwerhapt. Also brauchen mir dat nëtt och wann awer vill Leit MTB fueren? Vleit dach. Hei am Land wunnt esougur een BMW Weltmeeschter. An wat maan mir fir deen? Neischt. Deen kuckt dass heen selwer iwert Ronnen könnt. Gesinn heen hei ans do um Kirchbierg, alleng seng Kreeser dreien. an deen ass wirklech fein, hëllt sech emmer Zeit fir "mat den aalen Säck" ze schwetzen. Firwat sollt een dann eppes fir dei kleng Jongen maachen deenen hier Pappen gären hätten dass se am Krees fueren können fir hier eegen Dreem ze erföllen. Just ell hieren Bop dei schon hat. Mir dinn dei Kanner nëmmen Leed. A bonnen entendeur Paul Moutschen

HTK
15. September 2021 - 10.44

Wenn jede Sportart eine Halle oder Stadion errichtet bekommt dann wird's wohl knapp mit dem Platz.Ich dachte an Wohnungen die bezahlbar sind,aber das ist ja keine Sportart.Vor einer Ewigkeit gab es mal eine Diskussion über eine Formel 1 -Piste in Differdingen.Sinn oder Unsinn? Das kann jeder für sich beantworten.

Speichel
15. September 2021 - 9.53

Steuergelder verschwenden,sowie das neue Fussballstadion, nachher ist alles mehr als doppelt so teuer, wo leben denn unsere Politiker,Luxusburg ist voll mit anderen Problemen, die man hier nicht aufzählen braucht,wie immer überhaupt nix beigelernt. Alles Grössenwahnsinnige.

Marc
15. September 2021 - 9.17

Här Moutschen, Ech wees nett wei e Sport dass der macht. Ech diskuteiren och nett iwert de Senn oder Onsenn iwert e 'Plastik' Terrain am Fussball. +3 Mio € / Terrain fir 5 Joer (dann muss e 'renoviert ginn fir +1Mio) . Op 5km hunn mir der 3 an der Gemeng. Eng Explikatioun: An Training op der Bunn ass essentiel am Velossport. Am Moment geet ett 2-3 x am Joer fir 2-3Deech an Holland oder bei Köln op d'Bunn. An desst geet bei weitem nett duer! Duerfir fueren se op der Laafpist, wou den Effort an der Keihren nett kann gehaale ginn. Re Referendum: Dann giffe vill Sachen nett realiseiert ginn. A vill falsch Entscheedungen getraff ginn.

FRANZ DE BÄCKER
15. September 2021 - 9.13

Hat man den Radfahrer nicht genug Geschenke gemacht mit Fahrradwegen, Strassensperren und Subsiden? Endlich gilt in der Hauptstätischen Fusssgägerzone die Regel "VELO A LA MAIN", OBSCHON NIEMAND SICH DRAN HÄLT UND ES WIRD AUCH NICHT KOTROLLIERT!

J.C. Kemp
15. September 2021 - 9.05

@Paul Moutschen: Velodrom a Strooss sin zwou grondverschidden Disziplinen. Et ass net esou, dat Pistfuerer op der Strooss trainéiere, wiederofhängeg. Vill, esouguer bal all Pistefuerer fuere guer net op der Strooss, dat ass net vermëschbar.

Paul Moutschen
15. September 2021 - 8.25

Gudden Moien, @Marc: Ech denken nëtt dass et Sënn mecht een Velodrom vun Steiergelder ze bezuelen dat dono vun maximal 20 ( oder sinn et der mei?) Leit 2-3 mol d'Woch net !!! kann benotzt ginn. An dann och nach nëmmen am Wanter well am Summer wärten se jo wuel op der Stroos traineieren. Oder ieren ech mech? Oder sinn dei Velosfuerer esou Holzkäpp dass se mat Freed am Krees fueren an sech derbei nie langweilen? Also wann een 10000 mol do ronderem gefuer ass huet een 2500km am Krees vollbrued. Da dierft wuel esougur dem Härtsten duer goen. Iwerhapt ass dat doten, an dat hunn ech jo schon vermierkt, Geldverschwendung. Wann den Staat sech do esougur schon 3 mol Gedanken mecht dann wärt wuel eppes drun sinn un der Skepsis vun der Zweckmeisegkeet vun dem Velodrom. An esou Decisiounen sinn ëmmer poltitesch. Wann een geif een Referendum maachen dann geif den Velodrom wuel mat 99,7% ofgelehnt ginn. Mat leiwen Gréiss Paul Moutschen

Marc
15. September 2021 - 7.44

Een vun deenen dei des Pist am meschten sollen benotzen ass d'FSCL an hiir Schüler am Sportlycée. An wei dei ass ett nett meichlesch (Distanz/Zeit) d'Pist 2-3x d'Woch ze benotzen.Also wärten sie weider op der Laafpist traineiren. Onmeichlech gett daat ganzt wann de Sportlycée bis op Mamer plennert. A firwaat nett direkt zu Mamer bauen. Do giff se meih zentral leien, mee Mondorf war wuel eng politesch Decisioun!