PandemieWo PCR draufstand, waren auch Schnelltests drin: Luxemburg muss wieder Fallzahlen korrigieren

Pandemie / Wo PCR draufstand, waren auch Schnelltests drin: Luxemburg muss wieder Fallzahlen korrigieren
Selbsttests enthalten? Im offiziellen Zahlenwerk werden die gemachten Tests seit jeher explizit als PCR-Tests bezeichnet. Foto: Screenshot Covid19.lu

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Änderungen im Meldewesen für die Corona-Kennzahlen in Luxemburg stellen auch die Autoren des Tageblatt regelmäßig vor Schwierigkeiten, wenn es darum geht, die Entwicklung der Pandemie klar zu verfolgen und darzustellen. Jetzt erklärt die Regierung, erneut größere nachträgliche Korrekturen an den Daten vornehmen zu müssen.

Aktuell geht es um Neuinfektionen, die aufgrund von Selbsttests in die Statistik eingegangen seien: „Nach dem vermehrten Einsatz von Selbsttests im Rahmen der Bekämpfung des Coronavirus in Luxemburg wurde beschlossen, die Selbsttests nicht in die Gesamtzahl der Neuinfektionen einzubeziehen“, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Als Ergebnis dieser nachträglichen Korrekturen ergebe sich in den Zahlen „des Tages- und Wochenberichts“ ein „leichter Rückgang“ von etwa 40 Neuinfektionen. „Diese 40 Neuinfektionen aus Selbsttestergebnissen wurden daher entfernt.“ Die gemeldeten Neuinfektionen beziehen sich nur auf Personen, die durch einen PCR-Test nachgewiesen (also im Labor bestätigt) wurden.

Allerdings enthält die Mitteilung keine Details dazu, aus welchen Tages- und Wochenberichten welche Zahlen korrigiert wurden oder ob die offiziellen Reports, wie sie etwa unter covid19.lu abrufbar sind, bereits entsprechend geändert wurden oder werden.

Gegenüber dem Tageblatt hat das Gesundheitsministerium am Nachmittag weitere Erläuterungen abgegeben: So seien mit dem Begriff „Selbsttests“ (französisches original: „autotests“) auch solche Schnelltests gemeint, die von Laboren und anderen Professionellen im Gesundheitssektor ausgewertet werden. Normalerweise flössen Nicht-PCR-Tests, die hier gemacht wurden, nicht in die offiziellen Reports ein. Allerdings sei es im Datenaustausch mit den betreffenden Akteuren zu einer missverständlichen Klassierung gekommen, durch die die sonst ausgefilterten Nicht-PCR-Tests doch in die Statistik eingegangen seien. Allein dies sei nun rückwirkend korrigiert worden.

Damit entsprechen die Tabellen auch wieder dem, was oben darüber steht: Schließlich werden die gemachten Tests ohnehin seit jeher explizit als PCR-Tests ausgewiesen. Zusätzlich sollten positive Ergebnisse aus Selbst- und anderen Schnelltests eigentlich ohnehin zeitnah per PCR-Methode verifiziert werden – und dann in die Statistik eingehen.

Dieser Artikel wurde um Aussagen aus dem Gesundheitsministerium erweitert.