Luxemburg auf EnergiesparkursSo will die Regierung den Erdgasverbrauch in einer ersten Phase drücken

Luxemburg auf Energiesparkurs / So will die Regierung den Erdgasverbrauch in einer ersten Phase drücken
Optimal heizen: So sollen unter anderem Bürger beim Sparen helfen Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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Sparen, sparen, sparen, an diesem Motto soll Luxemburg in den nächsten Monaten in puncto Energieversorgung nicht vorbeikommen. Damit soll das Ziel erreicht werden, die Erdgasnachfrage zwischen dem 1. August 2022 und dem 31. März 2023 um 15 Prozent zu senken – und so gut über den Winter zu kommen. Dabei setzt man zunächst auf Freiwilligkeit. 

Durch den Ukraine-Krieg und die hohen Energiepreise stehen die EU-Länder vor unsicheren Monaten, was die Energieversorgung durch Erdgas angeht. Deswegen soll jetzt schon gespart werden, wo man nur kann. Die EU hofft, zwischen dem 1. August 2022 und dem 31. März 2022 die Erdgasnachfrage um 15 Prozent zu senken. Luxemburg will mit vier Schritten in einer ersten Phase reagieren und ruft alle Akteure zu sofortiger Wachsamkeit und Solidarität auf. Das teilte das Energieministerium am Montag in einer Pressemitteilung mit. 

Man habe, gemeinsam mit den zuständigen Ministerien, erste Maßnahmen auf nationaler Ebene ergriffen, um die Sicherheit der Energieversorgung des Großherzogtums zu erhöhen. Die Maßnahmen betreffen die gesamte Gesellschaft: den Staat, die Gemeinden, die Bürger und die Unternehmen.

Erstens soll der Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden gesenkt werden. Das falle unter die Kompetenz der Ministerien für Mobilität, öffentliche Arbeiten und Energie. Sie sollen klare Anweisungen für eine energieeffizientere Verwaltung öffentlicher Gebäude ausarbeiten und herausgeben.

Zweitens setzt die Luxemburger Regierung auf die Gemeinden – in den Worten der Pressemitteilung sind das die „Schlüsselakteure bei der Senkung des Energieverbrauchs“. Alle Gemeinden, die am Klimapakt beteiligt sind, würden zwar bereits Anstrengungen unternehmen, um die Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern, was zu einer Senkung ihres Energieverbrauchs und damit ihrer Energiekosten führe. Doch sollen sie ihre Bemühungen noch verstärken. Deswegen werden das Innen- und Energieministerium zusammen ein Rundschreiben mit dem Titel „Wachsamkeit beim Energieverbrauch – Energieeinsparungen“ an die Gemeinden versenden. In diesem würden den Gemeinden konkrete Maßnahmen zur Energieeinsparung vorgeschlagen.

Darüber hinaus werde gemeinsam mit der Klima-Agentur am 8. September ein Webinar organisiert, in dem weitere Einzelheiten über die nationale Kampagne, die der Gemeinde zur Verfügung gestellten Dokumente und die umzusetzenden Maßnahmen vermittelt werden.

Drittens sieht die Regierung die Unternehmen im Zugzwang. Das Energie- und Wirtschaftsministerium soll, gemeinsam mit Vertretern der UEL, der FEDIL und den Berufskammern, ermitteln, welche Potenziale für die Senkung des Energieverbrauchs es gibt und wie man die Mitglieder für diese sensibilisieren kann. 

Und last, but not least, sollen auch die Bürger dort sparen, wo sie können. Um schneller unabhängig von Energieimporten zu werden, werde „jeder Bürger und jede Bürgerin aufgefordert, sich an den Reduktionsbemühungen zu beteiligen“. Helfen soll eine umfassende nationale Informations- und Sensibilisierungskampagne, die im September begonnen werden soll. So soll die gesamte Gesellschaft zum Energiesparen angeregt werden. Außerdem soll weiter in erneuerbare Energien investiert werden. Bereits jetzt sind Tipps zum Energiesparen auf www.energie-spueren.lu abrufbar. Die Seite ist auf Französisch, Deutsch und Englisch abrufbar. 

Eine Webseite mit Energiespartipps

Auf der Webseite energie-spueren.lu finden sich Ratschläge, die grob in drei Kategorien eingeteilt sind: alles rund um das Heizen, im Alltag Strom sparen und den Treibstoffverbrauch beim Fahren senken. 

In der Kategorie „Heizen“ gibt es zum Beispiel folgende Tipps: 
– die optimalen Raumtemperaturen (20 Grad im Wohnzimmer, 17-18 im Schlafzimmer, 22-23 im Badezimmer);
– keine ungenutzten Räume heizen;
– Heizkörper nicht durch Möbel verdecken;
– Heizkörper regelmäßig entlüften;
– regelmäßig richtig lüften, ohne zu viel Energie zu verlieren;
– digitale Thermostate installieren

In der Kategorie „Strom“ rät die Regierung etwa folgendes:
– Stromanbieter vergleichen;
– Haushaltsgeräte optimal verwenden (hier gibt es Tipps vom Herd bis zur Klimaanlage)

In der Kategorie „Treibstoff“ geht es unter anderem um:
– die Nutzung alternativer Transportwege;
– das Ausprobieren von Carsharing;
– Fahrtipps für einen geringeren Treibstoffverbrauch im Auto.

Karel
4. August 2022 - 13.54

@Querdenker Genau richtig.

Hagar
4. August 2022 - 10.54

@Querdenker Haben sich Regierungspolitiker erst einmal in eine Richtung eingeschossen, ist es schwierig, wenn nicht unmöglich sie zum Umdenken zu bewegen. Das würde nämlich bedeuten einen Fehler zuzugeben... und wer von den Damen und Herren macht das schon? Daher wird Schroeder Gerd's Idee verworfen, obschon sie die logischste, einfachste und günstigste aller Massnahmen wäre.

Querdenker
3. August 2022 - 16.48

Da ist dem Schroeder Gerd sein Vorschlag ohne Eigennutz die zweite Pipe in Betrieb zu nehmen, doch eine geniale Idee! Alles andere ist an Dummheit nicht zu überbieten.

Verona
3. August 2022 - 0.11

All dies tun wir seit den 70ern.

Julius
2. August 2022 - 11.15

Wie sparen denn all die riesigen politischen Unterkünfte wo die Politiker rumlungern,sei es in EUpalästen oder in allen staatlichen Verwaltungen und "Dienstbetrieben " kaum vorstellbar, den Normalbürger aber alles aufdrängen und vorgaukeln.