Nach gewaltsamen Protesten gegen die Regierung gilt im westafrikanischen Land Sierra Leone seit Mittwoch eine landesweite Ausgangssperre. Vizepräsident Mohamed Juldeh Jalloh begründete dies in einer Fernsehansprache damit, dass auch „unschuldige Zivilisten und Polizeibeamte“ getötet worden seien. Zudem seien öffentliche Gebäude und Polizeistationen niedergebrannt worden. Eine Opferzahl nannte er nicht. Der Vizepräsident warf den Demonstranten vor, die Regierung von Präsident Julius Maada Bio mit Gewalt stürzen zu wollen.
Nach Angaben des Welternährungsprogramms lebt in dem Acht-Millionen-Einwohner-Land mehr als die Hälfte der Bevölkerung unter der Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag (umgerechnet etwa 1,22 Euro). Steigende Preise für Lebensmittel und Benzin – vor allem aufgrund der Corona-Pandemie – haben den Unmut in den vergangenen Wochen verschärft.
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