VerkehrRegierung unterbreitet neuen Vorschlag für das „Contournement de Bascharage“

Verkehr / Regierung unterbreitet neuen Vorschlag für das „Contournement de Bascharage“
Die neue Trasse soll über das Gelände von „Saint Gobain“ laufen, die Firma könnte ein Ersatzterrain in Düdelingen bekommen Foto: Editpress/Alain Rischard

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Seit Jahren wird über die Umgehungsstraße von Bascharage diskutiert – jedoch ohne konkrete Ergebnisse geschweige denn erste Umsetzungsansätze vorzeigen zu können. Das Transportministerium will am Montag eine neue Trasse vorstellen. Mal wieder. 

Neues aus der unendlichen Geschichte um das „Contournement de Bascharage“: RTL berichtet von einer neuen Variante der Umgehungsstraße, die am kommenden Montag offiziell vorgestellt werden soll. Viele Details ließ sich das Transportministerium im Vorfeld jedoch nicht entlocken. Der Käerjenger Schöffenrat komme am Donnerstag zusammen, jener von Sanem am Freitag, um das neue Projekt zu besprechen, heißt es auf Nachfrage des Tageblatt.

Das Transportministerium würde dann kommende Woche beiden Gemeinderäten in einer gemeinsamen Sitzung das Projekt noch einmal vorstellen, sagt der Käerjenger Schöffe Yves Cruchten (LSAP) dem Tageblatt. Bis dahin wollten die Gemeindeverantwortlichen sich nicht weiter zu dem Vorhaben äußern.

Wald bleibt verschont, einige Bäume aber nicht

Der Sender schreibt, dass die Tunnelvariante der Umgehungsstraße „definitiv vom Tisch“ sei. In der neuesten Variante führe die Strecke jedoch durch das Gelände der Firma „Saint Gobain“, die sich neben dem Käerjenger Bahnhof befindet. Zurzeit finden Verhandlungen zwischen der Regierung und dem Unternehmen statt. Das Wirtschaftsministerium hat dem Unternehmen ein Grundstück in der nationalen Industriezone „Wolser“ angeboten, um sich dort niederzulassen, heißt es auf Nachfrage des Tageblatt. „Saint Gobain“ sei dabei, das Angebot zu überprüfen.

Das Hin und Her ums Käerjenger „Contournement“ zieht sich seit einer halben Ewigkeit hin. Bereits bei einer Informationsversammlung im März 2011 in Hautcharage versuchten die damaligen Minister für Wirtschaft, Jeannot Krecké (LSAP), und für Infrastruktur, Claude Wiseler (CSV), die aufgebrachten Sanemer Gemüter zu beruhigen – doch schon damals blieb Widerstand der Sanemer bis zum Ende der Zusammenkunft
spürbar, wie das Tageblatt damals schrieb.

Anfang März war es zur vorerst letzten Volte in dem Dossier gekommen. Mobilitätsminister François Bausch und Umweltministerin Joëlle Welfring (beide „déi gréng“) bezeichneten die Pläne damals als juristisch anfechtbar und stellten eine neue Variante vor, die mit einem Tunnel funktionieren sollte. Im Käerjenger Gemeinderat konnte sich vor einem guten halben Jahr kaum jemand für die neue Umgehungsstraße begeistern. 

Ein paar Wochen später veröffentlichte die Gemeinde eine Pressemitteilung mit der Überschrift „Käerjenger Gemeinderat lehnt neue Trasse der Umgehungsstraße einstimmig ab und fordert die Minister auf, die laufende Prozedur abzuschließen“. 

Und jetzt wieder Tunnel ade, hallo Straße? In der ganzen Causa Contournement ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Stand jetzt würde der Verlauf der Umgehungsstraße nicht mehr durch den Bobësch führen, allerdings müssten dennoch am Rand des Waldes – dort, wo „Saint Gobain“ derzeit seinen Sitz hat – Bäume gefällt werden.

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Romain
16. September 2023 - 10.40

Eine Brücke über Bascharage, und ein Fahrrad Weg gleich hinzu. Man hat ja Erfahrung mit Velobrücken.