Bascharage und SanemGegen die Zerstörung des Bobësch: Organisationen fordern Aufschub des „Contournement“

Bascharage und Sanem / Gegen die Zerstörung des Bobësch: Organisationen fordern Aufschub des „Contournement“
Durch den Bobësch soll eine neue Umgehungsstraße verlaufen Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Der Bobësch muss erhalten bleiben: Das ist die Forderung von vier Luxemburger Umweltorganisationen. Diese haben sich am Dienstagmittag in Luxemburg-Stadt eingefunden, um Chamber-Präsident Fernand Etgen (DP) einen Aufruf zum Aufschub des Baues der Umgehungsstraße zu überreichen.

Die Umweltorganisationen „Biergerinitiativ Gemeng Suessem asbl“ (BIGS), „Mouvement écologique“ (Mouveco), „natur&ëmwelt“ sowie die Jugendklimaorganisation „Youth for Climate“ fordern einen Aufschub des Baues der geplanten Umgehungsstraße zwischen Bascharage und Sanem. Das meldeten die vier Organisationen in einem gemeinsamen Presseschreiben am Dienstagmorgen. Die Umweltorganisationen sehen den Bau der Straße als äußerst kritisch an, da ein Teil des Bobësch wegen einer Straße weichen muss – und das „in einer der waldärmsten Gegenden des Landes.“

Im Zuge dessen haben die Organisationen am Dienstagmittag einen Aufruf zum Moratorium, also einem Aufschub des Baues der Straße, welche durch die Natura-2000-Zone und den Bobësch verlaufen soll, an  Kammerpräsident Fernand Etgen (DP) überreicht.

In Zeiten einer Klimakrise wäre die Zerstörung des Waldes „selbstmörderisch“, meinen die Organisationen. Experten hätten laut Schreiben zudem von dem Abholzen des Waldes gewarnt, da der Verlust des 150 Jahre alten Waldes nicht ausgeglichen werden könne. „Es ist ein wichtiger CO2-Killer, den wir zum Erreichen unserer Klimaziele brauchen“, sagen die Organisationen.

Des Weiteren sei der Bau der Umgehungsstraße mit hohen Werten an Stickstoffoxiden (NOx) verbunden: „Die versprochenen Begleitmaßnahmen, um den Verkehr in Bascharage zu entlasten, wurden bis heute nicht umgesetzt“, schreiben die Organisationen. „Es reicht nicht mit leeren Versprechen der Politik – es muss konkret gehandelt werden.“

Nicht das erste Mal

Bereits im Juni des vorherigen Jahres hatten die „Biergerinitiativ Gemeng Suessem asbl“ (BIGS), „natur&ëmwelt“ und Mouveco einen sofortigen Stopp der Planungsarbeiten an der Umgehungsstraße gefordert. Bei der Abstimmung zum Projekt sollen angeblich den Parlamentariern falsche Zahlen zu den Stickstoffdioxidwerten vorgelegt worden sein. Im März 2021 folgte eine Nichtigkeitsklage von der Bürgerinitiative gegen die Entscheidungen des Umweltministeriums. Diese wurden beim Verwaltungsgericht eingereicht. BIGS habe dem Umweltministerium vorgeworfen, die Bauarbeiten am CR110 zwischen dem Bobësch und dem Zämerbësch absichtlich falsch darzustellen. Die Bürgerinitiative legte Rekurs ein, da das Projekt einer „Wildbrücke“ im direkten Zusammenhang mit der zu bauenden Brücke der Umgehungsstraße über den CR110 steht. 7.250 Quadratmeter Wald sollten abgeholzt werden – darunter 150 Jahre alter Baumbestand.

Grober J-P.
30. November 2021 - 21.12

Erinnere mich, dass jemand "intelligente" Verkehrsampeln versprochen hat. Jedesmal wird der Verkehrfluss durch die "unkoordinierten" Lampen an der Kreuzung zur Rue du Stade behindert. Rue du Stade ist der bevorzugte Schleichweg. Seit die Kenndystrasse gesperrt ist läuft es etwas besser.