Vernissage im Café Streik in EschDanièle Nieles’ erste Ausstellung 

Vernissage im Café Streik in Esch / Danièle Nieles’ erste Ausstellung 
Danièle Nieles und ihre Werke im Café Streik in Esch, wo heute Abend um 18.00 Uhr die Vernissage stattfindet Foto: Editpress/Julien Garroy

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Künstlerin will Danièle Nieles sich nicht nennen. Ihre Werke aber sind Kunst. Kunst mit Struktur und Sinn. „Kontexturen“ heißt ihre Ausstellung, die heute Abend um 18.00 Uhr im Café Streik in Esch eröffnet wird. Eine Vorschau.

„Manchmal tue ich so, als ob ich normal wäre, aber das wird langweilig, also gebe ich mich wieder, wie ich bin.“ Das steht auf Danièle Nieles’ Facebookseite. Dort veröffentlicht sie regelmäßig Fotos von ihren Reisen, ihren Speisen, vor allem aber Zeugnisse von ihrem künstlerischen Schaffen. Einige davon sind Teil der Ausstellung, die heute Abend im Café Streik in Esch eröffnet wird. Es ist ihre erste Ausstellung. 

„Ich versuche meine Entwicklung zu zeigen, von meinem ersten bis zu meinem letzten Bild.“ Künstlerisch tätig ist Danièle Nieles seit langem. Ein Boost aber war die Pandemie: „Während Corona habe ich mich ausgetobt. Es war gutes Wetter, ich hatte Zeit und Platz.“ 

Großformatige Bilder mag sie am liebsten. „80 auf 80 cm ist meine Lieblingsgröße, größer bekäme ich zu Hause nirgends unter. Hauptsächlich benutze ich Acryl, weil es schnell trocknet.“ „Kontexturen“ heißt ihre Ausstellung. „Alle Bilder haben eine Struktur, ein Relief und alle haben einen Kontext, in dem sie entstanden sind.“

Inspiration in Tunesien

Insgesamt wird Danièle Nieles ab heute Abend in etwa 30 Bilder und einige Skulpturen zeigen. Woher nimmt sie die Inspiration? „Ich bin viel auf Pinterest unterwegs, sehe Sachen, die mir gefallen, ich kopiere diese nicht, aber sie inspirieren mich. Ein Bild entsteht bei mir mitunter über Monate und ist einem ständigen Änderungsprozess unterworfen. Vor kurzem erst habe ich gelernt, meinen Bildern einen Sinn zu geben und beispielsweise Collagen zu machen und Zeitungsausschnitte einzubauen.“

Ihre Inspiration findet Danièle Nieles oft auch auf Reisen. Die Farben am Gewürzmarkt in Tunesien zum Beispiel. Oder die Schrift und Aufmachung lokaler Zeitungen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bei meinen letzten Ferien keine Farben oder Leinwand dabei hatte. Am Pool liegen ist nicht so mein Ding, also brauche ich Beschäftigung.“

Sie male auch gerne auf Bestellung, sagt Danièle Nieles. So habe sie eigentlich auch begonnen: „Als ich in meiner Wohnung ein Bild brauchte, das zur Einrichtung passte, habe ich es selbst gemalt. Ich habe eine ,Deko-Manie‘, alles muss zusammen passen. Vieles, was ich male, hat einen dekorativen Zweck, es muss vor allem meinem Auge gefallen. Das Spannendste ist für mich, Material und Farben von Acryl bis Kaffee oder sogar Beton zusammenzubringen. Ich liebe diese Interaktivität, man weiß nie genau, was passiert. Teils habe ich das gelernt, teils experimentiere ich.“

„Austoben“

Künstlerisch aktiv zu sein, bedeutet für Danièle Nieles: „Ich kann mich dabei austoben, es ist mehr als Beschäftigung, ich mache das gerne, es freut mich. Besonders auch, dass ich versuche, einen Sinn in meine Sachen hineinzubringen. Beispiel: Weil ich während meiner Arbeitszeit gerne gepickt habe, habe ich eine Distel in ein Bild hineingemalt.“

Die Ausstellung im Café Streik ist ihre erste, malen tut sie aber schon seit längerem: „Seit jungen Jahren, das waren aber eher kleinere Sachen, ein Bild zum Geburtstag für meinen Vater, zum Beispiel.“

Vernissage der Ausstellung ist heute um 18.00 Uhr. Geöffnet ist sie bis zum 31. Mai. Von montags bis freitags von 17.00 bis 01.00 Uhr.

Danièle Nieles, die seit 1987 bei der Gewerkschaft OGBL gearbeitet hat, ist seit Januar dieses Jahres in Rente. Sie hat übrigens auch die Inneneinrichtung des Café Streik konzipiert. Aber das ist eine andere Geschichte, auf die wir ein anderes Mal ausführlich zurückkommen werden.

Ein Werk aus Danièle Nieles’ „Kontexturen“
Ein Werk aus Danièle Nieles’ „Kontexturen“ Foto: Editpress/Julien Garroy