ConternStraußenfest mit Tag der offenen Tür

Contern / Straußenfest mit Tag der offenen Tür
Starke Vögel: Blick in die Straußenfarm Foto: Deborah Rimi

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am Wochenende fand in Contern das traditionelle Straußenfest statt. Das ganze Wochenende über konnten zahlreiche Besucher die verschiedenen Einrichtungen der Farm erkunden und sowohl ausgewachsene Strauße als auch Küken, die aus eigener Zucht stammen, bewundern.

In Luxemburg werden schon seit über 30 Jahren Strauße gezüchtet. Auf dem Hof „An Nommesch“ von Martine Axmann-Reuter und ihrem Mann Robert leben je nach Jahreszeit etwa 200 Großvögel. „Wir haben die Zucht vor acht Jahren vom Landwirt Marcel Wildgen aus Filsdorf übernommen, somit sind wir die einzigen Straußenzüchter in der Großregion“, verrät Robert Axmann dem Tageblatt. Der Tag der offenen Tür auf der Straußenfarm bietet nicht nur die Möglichkeit, die Landvögel hautnah zu entdecken, sondern auch die daraus hergestellten Produkte zu probieren und zu kaufen. „Es dreht sich alles um den Strauß und sein Heimatland, Südafrika“, so Robert Axmann.

Schausteller boten am Wochenende verschiedene Straußenprodukte, wie regionales Straußenfleisch, Rieslingpasteten, ausgehöhlte Eier und Federn an. Darüber hinaus konnten die Besucher Dekorationsgegenstände, Lederwaren, Schmuck und T-Shirts, mit dem Logo der Straußenfarm, erwerben. Die Asbl „South African Association Luxembourg“ hat zudem Spezialitäten wie südafrikanischen Cider und „Beef Biltong“, getrocknetes Rindfleisch mit Gewürzen, angeboten.

Die Besucher konnten an mehrsprachigen Führungen teilnehmen. Nach der Entdeckungstour gab es die Möglichkeit, auf Picknicktischen im Freien oder in der Scheune eine kleine Pause einzulegen, um die Musik zu genießen. Die Gäste haben sich frisches Bier, Straußburger und „Straussinger“ schmecken lassen. Kinder konnten an Bastelateliers teilnehmen, auf Hüpfburgen springen, mit dem Zug auf Besichtigung fahren oder Ponys streicheln. Am Sonntagnachmittag sorgte eine Live-Band für gute Stimmung.

Familienbetrieb in achter Generation

Der Familienbetrieb umfasst rund 120 Hektar, wovon die Hälfte als Ackerland genutzt wird. Man produziert Getreide, wie Weizen, das größtenteils zur Mehlproduktion verwendet wird, während der Rest als Kraftfutter dient. Milchkühe und Strauße werden hauptsächlich mit dem Getreide gefüttert, das auf der Farm angebaut wird.

Das Straußenfleisch wird von einer Metzgerei für Gastronomiebetriebe in Ehleringen vermarktet. „Als Geschäftsführer des Großhandels „Artisal & Kern“ bin ich für die Vermarktung des Fleisches zuständig. Meine Frau setzt hingegen die landwirtschaftliche Familientradition fort und führt mit meinem Schwiegervater und den Mitarbeitern den Bauernhof“, so Robert Axmann. Das ganze Jahr über kann außerdem die Farm in Gruppen und auf Anfrage kostenpflichtig besichtigt werden.

Martine und Robert Axmann-Reuter mit Straußenei und Küken
Martine und Robert Axmann-Reuter mit Straußenei und Küken Foto: Deborah Rimi

Als Nutzwild werden die Strauße besonders für ihr Fleisch, ihre Eier und Federn geschätzt. „Küken sind sehr sensibel und benötigen Wärme und Trockenheit für ein gesundes Wachstum. Daher ist die Aufzucht der Kleinen so arbeitsintensiv. Wir kümmern uns sehr fürsorglich um die Tiere, um sicherzustellen, dass sie nicht krank werden, da wir ihnen keine Medikamente geben können. Glücklicherweise sind ausgewachsene Strauße besonders widerstandsfähige Tiere“, erläutert Robert Axmann.

Straußenfleisch „made in Luxembourg“

Die Strauße werden aus Eiern geboren, die auf der Farm produziert werden, und wachsen dort auf. Im Alter von zwei Jahren werden die Tiere geschlachtet. Sie sind dann über zwei Meter groß und wiegen zwischen 120 und 130 kg. Von den Tieren wird hochwertiges Fleisch produziert, das mehr Eiweiß und Eisen als Rindfleisch und weniger Cholesterin als Huhn oder Truthahn enthält. Fein und leicht süßlich im Geschmack, liegt das magere rote Fleisch in etwa der gleichen Preisklasse wie Rindfleisch. Darüber hinaus sollte das Filet nicht ganz durchgegart, sondern blutig gegessen werden.

Von April bis September legen bei gutem Wetter die sechs Weibchen alle zwei bis drei Tage ein Ei. Regelmäßig eingesammelt, werden sie in riesigen Brutkästen zum Schlüpfen gebracht. Nach einer mehrmonatigen Wachstumsphase leben die jungen Strauße mit ihren Artgenossen in Gehegen oder auf den Wiesen rund um den Hof. Die Tiere, die nicht für Fleisch vermarktet werden, tragen zum Fortbestand der Farm bei. Zudem sind Straußeneier, genauso wie Hühnereier, essbar und lassen sich auf unterschiedliche Weise zubereiten.

Verblüffendes Angebot an Leckerem aus Straußenfleisch
Verblüffendes Angebot an Leckerem aus Straußenfleisch Foto: Deborah Rimi
Das Publikumsinteresse war groß       
Das Publikumsinteresse war groß        Foto: Deborah Rimi
Das „Straussinger“-Grillteam         
Das „Straussinger“-Grillteam          Foto: Deborah Rimi
„Piep, piep, piep“: Man hat die Küken einfach lieb      
„Piep, piep, piep“: Man hat die Küken einfach lieb       Foto: Deborah Rimi
Auch den Kindern wurde was geboten        
Auch den Kindern wurde was geboten         Foto: Deborah Rimi
 Es hat geschmeckt!       
 Es hat geschmeckt!        Foto: Deborah Rimi
Verbunden mit Südafrika, dem Heimatland der Strauße      
Verbunden mit Südafrika, dem Heimatland der Strauße       Foto: Deborah Rimi