EditorialPutin hat bereits verloren

Editorial / Putin hat bereits verloren
Demonstranten halten ein Plakat mit der Aufschrift „Putin tötet!“ bei einem Protest am Londoner Trafalgar Square gegen die russische Invasion in der Ukraine Foto: ZUMA Press Wire/dpa/Vuk Valcic

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Unerbittlich lässt der russische Präsident Wladimir Putin seinen Krieg in der Ukraine vorantreiben. Mit Todesmut halten die Menschen in dem Land den Angriffen der russischen Truppen bislang stand. In nur wenigen Tagen haben die Ukrainerinnen und Ukrainer der Welt gezeigt, dass sie niemals unter der Fuchtel des Kreml-Herrn leben wollen, dass sie frei sein wollen, selbstbestimmt leben, in ihrem Land.

In diesen Tagen ist deutlich geworden, dass Putin bereits verloren hat, dass er diesen Krieg nie gewinnen kann. Auf jeden Fall nie so, wie er sich das möglicherweise vorstellt. Wenn er überhaupt eine Vorstellung davon hat, wozu dieses Grauen gut sein soll. Sicher, Putins Truppen werden in den kommenden Tagen und Wochen eine Stadt nach der anderen in der Ukraine einnehmen, wobei das menschliche Leid und die Zerstörungen enorm zunehmen werden. Immer mehr Regionen werden unter die Kontrolle der Invasoren fallen. Sie werden die Ukraine vermutlich ganz besetzen und Russland wird eine Besatzungsmacht sein, mehr nicht. Die Ukrainerinnen und Ukrainer jedoch, sie werden nie Bewohner seiner „russischen Welt“ sein wollen, von der Putin in einem Aufsatz geschrieben hat und in der er Russland, Belarus und die Ukraine vereinen will. Doch er kann nicht vereinen, denn er will nur herrschen. Und die Menschen in der Ukraine zeigen dieser Tage: Sie wollen nicht von ihm beherrscht werden.

Putin hat verloren, denn er hat nur einige erbärmliche Diktatoren auf seiner Seite, die nicht einmal eine Handvoll hergeben. Jene Länder, die während einer historischen Sitzung der UNO-Vollversammlung dieser Tage nicht gegen ihn gestimmt haben, taten das aus politischem Kalkül, nicht aus Sympathie. Die allergrößte Mehrheit der Staaten aber erklärte ihre Abscheu gegen Putins Krieg. Der wird in indirekter Weise auch viele andere Länder treffen, vor allem die ärmeren auf der Welt, die insbesondere mit höheren Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben werden. Putins von Geltungs- und Rachsucht getriebenes Streben nach Größe für sein Land hat sich mit dem Angriffskrieg in sein Gegenteil verkehrt: Das Ansehen Russlands hat jetzt bereits enormen Schaden erlitten. Es ist schwer, einem Land Respekt entgegenzubringen, das seine jungen Menschen in einen derart sinnlosen Krieg schickt.

Verloren und weiter verlieren werden allerdings auch die Menschen in Russland. Noch bringen relativ viele Russinnen und Russen den Mut auf, sich öffentlich gegen den Krieg zu äußern. Doch auch unter ihnen wird das Regime mit zunehmender Härte die Reihen ausdünnen. Denn die Re-Sowjetisierung, die zu betreiben Putin mit seinem Krieg in der Ukraine von vielen vorgeworfen wird, ist in Russland selbst bereits weiter fortgeschritten. Die politische Opposition, wenn nicht umgebracht oder inhaftiert, ist weitestgehend inexistent. Die Justiz dient längst staatlichen Interessen. Menschenrechtsorganisationen wie Memorial und andere Organisationen der Zivilgesellschaft sind systematisch mundtot gemacht worden, indem sie als „ausländische Agenten“ und somit als Vaterlandsverräter stigmatisiert werden.

Die letzten freien und unabhängigen Medien schließlich werden in diesen Tagen abgeschafft, indem Journalisten hohe Haftstrafen angedroht werden, sollten sie sich nicht an die neuen Sprachregeln betreffend den Krieg in der Ukraine halten. (Übrigens: Auch die Nazis schrieben ihren Medienschaffenden vor, welche Wörter sie wann benutzen durften. So durften nur deutsche Soldaten „tapfer“ sein. Wissen das die russischen Führer, die sich der „Entnazifizierung“ ihres Nachbarn verschrieben haben?)

Und jetzt müssen viele Russinnen und Russen auch noch mit der Scham darüber leben, was ihre Regierenden den ukrainischen Nachbarn, mit denen nicht wenige zudem eng verbunden sind, antun.

HTK
5. März 2022 - 15.01

Putin ist ein intelligenter Mann.Sein handeln kann nur bedeuten,dass er die Pedale verloren hat.Er ist dem Wahnsinn verfallen.Das macht ihn gefährlicher als vorher. Die Gefahr die von Atomwaffen ausgeht war immer,dass es soweit kommen kann wie wir jetzt erleben.Dass ein Wahnsinniger oder eine Sekte von Wahnsinnigen den Knopf drückt weil er oder sie daran glauben richtig zu handeln oder in den Himmel zu kommen.Zur Rechten von wem auch immer. Schlicht und einfach: Der Mann muss weg.Denn zurück kann er nimmer. Er ist kein Soldat,er ist ein Mörder.Wobei der Unterschied zwischen beiden so groß nicht ist.Vor allem bei Angriffskriegen.