WetterwarnungOranger Alarm wegen Gewittern – und Meteolux ist offline

Wetterwarnung / Oranger Alarm wegen Gewittern – und Meteolux ist offline
Windsack auf dem Findel: Sowohl am Samstag als auch am Sonntag zogen Gewitter über die Region Archivfoto: Editpress/François Aussems

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Die Webseite des staatlichen Wetterdienstes Meteolux war über das Wochenende nicht erreichbar. Grund sind Serverprobleme beim Provider, einem privaten Hosting-Anbieter in Luxemburg. Brisant: Am Samstag war ein oranger Wetteralarm ausgerufen worden – wegen schwerer Gewitter. 

Update

Seit Montagnachmittag ist Meteolux.lu wieder erreichbar. Wir informieren Sie auf Tageblatt.lu weiter. 

Der Wetterbericht des staatlichen Luxemburger Wetterdienstes Meteolux hat mit einiger Sicherheit seit langem nicht mehr so viele Leser gehabt wie in den vergangenen anderthalb Wochen. Der Grund: die schweren Regenfälle vom 14. Juli – und die verheerenden Hochwasser, die am Tag darauf folgten. 

Nur eine Woche später drohte erneut die Gefahr von Starkregen und Überschwemmungen in Luxemburg. Am Freitagmorgen rief Meteolux einen gelben Alarm aus, warnte für Samstag vor Gewittern und Regenfällen mit bis zu 25 Litern pro Quadratmeter „für das ganze Land“. Am Samstagmorgen erhöhte der Wetterdienst die Warnstufe sogar auf Orange, warnte für die Zeit von 16 bis 22 Uhr vor bis zu 50 Litern pro Quadratmeter. Um 17 Uhr verschickten die Meteorologen eine offizielle Wetterwarnung über den Ticker: Warnstufe Orange für starke Gewitter, Warnstufe Gelb für eine „mögliche Überschwemmungsgefahr“. „Bleiben Sie wachsam“, schrieben die Meteorologen unter die Meldung  und verwiesen auf die Warnseite des Wasserwirtschaftsamts.

„Diese Website ist nicht erreichbar“

Allein: Diese Informationen erreichten nur jene, die den Newsletter des Wetterdienstes abonniert hatten. Denn die Webseite der Behörde war seit Freitag offline. „Diese Website ist nicht erreichbar“ bekamen all jene zu sehen, die sich auf meteolux.lu über die Wettersituation in Luxemburg erkundigen wollten. Wie kann es sein, dass nur eine Woche nach den verheerenden Fluten diese existenzielle Technik streikt? Laut Tageblatt-Informationen hat die IT-Abteilung von Meteolux bereits am Freitag reagiert und bei der eigenen Infrastruktur nach Fehlern gesucht. Erst später wurde demnach klar, dass der Fehler beim Provider liegt, einem Privatunternehmen aus Luxemburg. Das wurde dann informiert – aber ob die Techniker der Firma am Wochenende an der Lösung des Problems gearbeitet haben, ist unklar. Der Internetprovider war am Sonntag nicht erreichbar. 

Laut Tageblatt-Informationen informierten Meteolux-Mitarbeiter auch die Direktion über die Probleme – erhielten aber keine Antwort. Meteolux untersteht der LuftfahrtverwaltungAdministration de la navigation aérienne“, einer Unterbehörde des Transportministeriums. Die Aufgaben des Dienstes: Flugwetterberatung, „alle Dienstleistungen eines nationalen Wetterdienstes“ – und zusätzlich dazu „die Veröffentlichung von Wetterwarnungen für die allgemeine Öffentlichkeit in Luxemburg“. Bei der Luftfahrtverwaltung und beim Transportministerium war am Sonntag auf Tageblatt-Anfrage niemand zu erreichen. 

Dass es technische Probleme mit der Webseite gibt, wurde von offizieller Seite bis Stand Sonntagabend nicht kommuniziert, weder als Pressemitteilung noch über den Meteolux-Newsletter. Auf Facebook und Twitter hat Meteolux keine Präsenz. Einzig ein Meteolux-Meteorologe schrieb am Freitag über seinen privaten Twitter-Account: „Unsere Webseite Meteolux.lu ist derzeit wegen Serverproblemen nicht erreichbar – bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass eine gelbe Warnung wegen des Gewitterrisikos für Samstag aktiv ist.“

Um 21.15 Uhr wurde die Warnung am Samstag aufgehoben. Das Schlimmste des Unwetters war an Luxemburg vorbeigezogen, ohne große Schäden zu verursachen. Lediglich Teile des Südens waren vom Gewitter betroffen. Der Meteorologe, der vorher über Twitter von den technischen Problemen berichtete hatte, schrieb: „Das Best-Case-Szenario ist an diesem Abend in Luxemburg eingetreten.“

Mënsch
26. Juli 2021 - 16.41

Dat nennt een mënschleche Fortschrëtt.

Gilles Louschetter
26. Juli 2021 - 14.47

Bei solch wichtigen Infrastrukturen sollte doch eine Backup Lösung sofort bereitstehen. Welcher Provider kann sich den Ausfall bei eventuell lebenswichtiger Technik, einen solchen Ausfall leisten. Welches Ministerium da wohl zuständig ist? Lobenswert dass es fleißige Mitarbeiter gibt die privat über Twitter, wichtige Informationen weiter geleitet haben, sowie Meteo Boulaide gibt.

décke lärry
26. Juli 2021 - 13.15

As net sou dramatesch, ech hun z.b. zwou Wiëder App ob mengem Smartphone an ob enger war esouguer d'Alerte Orange vun der Meteolux ze gesin, wat mech gewonnert huet. Et ass also keen ënnergang vun der Menschheet wa Meteolux durch irgendeen techneschen Ëmstand mol offline as, da kuckt een eben eng aner App. Och ob offizielle staatlechen Internetsäiten z.b. vu Rheinland Pfalz oder Saarland, gesäit een dat verlinkt wat ee bei Meteolux och géif gesin. Dat as eben dat schéint um www, et fënnt een alles iwerall, muss ee just bëssi méi wäit denken.

Jacky Wano
26. Juli 2021 - 12.13

Richteg! An typësch Lëtzebuerg, dass op entscheedende Plaatzen zu entscheedende Momenter an de Minstère keen z‘ereechen ass. Well grad Weekend an/oder Vakanz ass…

Jacques
26. Juli 2021 - 11.18

Wien ass de Provider?. Ech geiw mengen et ass héich Zeit fir en anere Provider ze sichen.