Covid-19 / Nach Kritiken der Patientenvertretung: AMMD nimmt Impfkampagne in Schutz
Mit Beginn der fünften Phase und der Eröffnung eines weiteren Impfzentrums nimmt die Impfkampagne weiter Fahrt auf. Gleichzeitig häufen sich die Beschwerden der „Patiente-Vertriedung“. Im Visier: die Verantwortlichen der Impfkampagne und die Luxemburger Ärzteschaft. Von mangelnder Transparenz bei der Vergabe von Impfstoffen geht die Rede, von einer fehlenden Einsatzbereitschaft der Ärzte und von Profitgier. Vorwürfe, die der Dachverband der Ärzte weit von sich weist.
„Das Problem ist – und das ist außergewöhnlich –, dass wir relativ viele Briefe erhalten, in denen die Leute auf dieses Phänomen eingehen“, betont René Pizzaferri. Im Gespräch mit dem Tageblatt pocht der Präsident der „Patiente-Vertriedung“ darauf, dass die Kritik an der Impfkampagne nicht auf dem Verdruss einer Handvoll nachtragender Patienten fußt, sondern durchaus Substanz habe.
Tatsächlich sah sich die Patientenvertretung innerhalb der letzten sieben Tage gleich zwei Mal dazu gezwungen, mit ihren Beschwerden die Öffentlichkeit einzuschalten. Zum einen, weil sich verschiedene Ärzte geweigert haben sollen, ihre Patienten auf Impflisten einzutragen, und zum anderen, weil Vorerkrankungen bei der Vergabe der Stoffe in den Impfzentren augenscheinlich keine Rolle spielen.
Es sind also nicht nur die Gesundheitsbehörden, die die Luxemburger Patientenvertretung ins Visier nimmt, sondern auch die Ärzteschaft des Landes. Mit teils schwerwiegenden Vorwürfen, wie sich im Gespräch mit Präsident René Pizzaferri herausstellt. Tatsächlich sei der Patientenvertretung zu Ohren gekommen, dass verschiedene Ärzte sich weigerten, ihre Patienten in Impflisten einzutragen. Und das entgegen der Angaben der Gesundheitsbehörden.
Genaue Gründe für dieses Vorgehen werden im Kommuniqué nicht genannt. Im Gespräch mit dem Tageblatt aber nimmt Präsident Pizzaferri kein Blatt vor den Mund: Er vermutet Profitgier hinter dem Vorgehen. Das Eintragen in Impflisten und Ausstellen diesbezüglicher Atteste soll nämlich künftig unter Rechnung gestellt werden können. Dies sei zumindest in der aktuellen Vorlage des noch zu verabschiedenden großherzoglichen Reglements so vorgesehen, meint Pizzaferri.
„Es handelt sich also nicht um einen Dienst am Patienten, sondern um eine zusätzliche Gebühr, die rückwirkend auf den 19. März angewendet werden kann“, so Pizzaferri. Er wolle nicht sämtliche Ärzte unter Generalverdacht stellen: „Es sind sicher auch Ärzte dabei, die ihrem Patienten mit Recht den Eintrag auf eine Impfliste verweigern, weil sie die Bestimmungen nicht erfüllen“, so Pizzaferri. Allerdings gehe er davon aus, dass vereinzelte Mediziner erst die Verhandlungen ums großherzogliche Reglement abwarten, bevor sie ihren Patienten ein Attest ausstellen.
Warten auf Post
Gefährdete Patienten können den Eintrag bei ihrem behandelnden Hausarzt oder Spezialisten beantragen. Entsprechen sie den Bestimmungen der aktuellen Impfphase, muss der Arzt über seinen beruflichen myGuichet-Zugang nur die Sozialversicherungsnummer des Patienten eintragen. Daraufhin erscheint der Name des Betroffenen und eine Spalte mit der Impfkategorie, die der Arzt einstellen muss. Per Post wird dem Patienten dann eine Einladung zugestellt.
Ein absolut begrüßenswerter Vorgang, wie Dr. Guillaume Steichen von der AMMD („Association des médecins et médecins-dentistes“) betont. „Die Prozedur wurde so vereinfacht, dass man den Behörden eigentlich ein Lob aussprechen sollte“, so der Generalsekretär des Dachverbandes, der sämtliche Vorwürfe der Patientenvertretung von sich weist.
Die AMMD sei vielmehr „total überrascht“: „Weil das nicht dem Feedback entspricht, das wir von unseren Mitgliedern und von der Santé erhalten haben“, erklärt Dr. Steichen. Auch sei man sich nicht sicher, um wie viele Fälle es sich genau handelt. Laut Jahresbilanz wird die Patientenvertretung täglich mit zwei bis drei Anrufen konfrontiert. Dem stünden rund 20.000 Kontakte zwischen Patienten und Ärzten am Tag gegenüber, so der AMMD-Generalsekretär. „Wenn wir dann davon ausgehen, dass nicht sämtliche Anrufe Beschwerden sind, hält sich die Kritik wirklich in Grenzen“, betont Dr. Steichen.
Allerdings gibt der Mediziner zu, dass die Informationskampagne um die neuen Impfphasen in den letzten Wochen nachgelassen hat. „Das war verbesserungswürdig“, so der Arzt. Jedoch sollte man in dieser Hinsicht die Abwesenheit der Gesundheitsministerin nicht außer Acht lassen.
Insofern sei der aktuellen „Polemik“ der Patientenvertretung wohl auch etwas Positives abzugewinnen: „Dadurch werden die Betroffenen vielleicht wieder auf die Kampagne und die aktuellen Bestimmungen aufmerksam“, unterstreicht Dr. Steichen. „Sie können sich also jederzeit bei ihrem Arzt melden.“ Die Prozedur sei einfach. „Von unseren Mitgliedern haben wir kein Feedback erhalten, dass damit etwas nicht stimmen sollte oder nicht im Sinne eines Patienten sei“, so der Generalsekretär der AMMD. „Deshalb wurden wir von den Vorwürfen der Patientenvertretung und der ganzen Polemik richtig überrascht.“
Mangelnde Transparenz bei Impfstoffvergabe
Mit „der ganzen Polemik“ ist nämlich nicht nur der Vorwurf an die Ärzteschaft gemeint. In einer zweiten Pressemitteilung gestern Morgen hat die Patientenvertretung auch die Vergabe der Impfstoffe kritisiert. In einer gemeinsamen Mitteilung mit der Luxemburger Verbraucherschutzzentrale ULC („Union luxembourgeoise des consommateurs“) wird unter anderem die Transparenz bemängelt, mit welcher die Impfstoffe verabreicht werden.
Gutachten der behandelnden Ärzte werden bei der Vergabe etwa kaum berücksichtigt, heißt es in der Mitteilung. „Viele Patienten haben ein Attest ihres Arztes dabei, der sie seit Jahren behandelt und ihren Gesundheitszustand bestens kennt“, schreiben ULC und Patientenvertretung. Auf Basis dieser Kenntnisse hätten viele Hausärzte oder Spezialisten eine Empfehlung für einen bestimmten Impfstoff ausgesprochen. „Im Impfzentrum aber werden weder Atteste noch Vorerkrankungen berücksichtigt“, heißt es weiter.
Angesichts dieser „arbiträren Entscheidung“ zeigen sich ULC und Patientenvertretung „überrascht“ und „schockiert“. Bei der Vergabe des Impfstoffes müsse die Krankengeschichte mit einbezogen werden. Leider sei es oft aber so, dass im Impfzentrum nur ein einziges Impfmittel verfügbar sei, so René Pizzaferri gegenüber dem Tageblatt. Eine richtige Wahl sei so oder so nicht gegeben.
Die Patientenvertretung wisse von etlichen Fällen, in denen der behandelnde Arzt eine Empfehlung für einen bestimmten Impfstoff ausgesprochen habe, diese jedoch im Impfzentrum nicht berücksichtigt wurde – u.a. weil nur ein Impfstoff zur Verfügung stand. „Dann heißt es oft: Wir haben nichts anderes. Entweder Sie nehmen das Impfmittel oder Sie gehen“, so der Präsident der Patientenvertretung.
Angesichts jüngster Schlagzeilen habe er durchaus Verständnis für Patienten, die sich nicht mit einem bestimmten Mittel impfen lassen wollen. „Doch handelt es sich bei den Nebenwirkungen nur um einen minimalen Promille-Satz. Das Risiko einer Covid-Erkrankung ist weitaus größer“, so Pizzaferri. Eine Impfempfehlung wolle die Patientenvertretung dennoch nicht aussprechen. „Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer ein gesundheitliches Problem hat, sollte mit seinem Arzt darüber reden und dann eine Entscheidung treffen“, rät Pizzaferri.
„Für die Ärzteschaft kein Problem!“
Die AMMD rät indessen, den Medizinern in den Impfzentren zu vertrauen. Diese seien in der Regel mit den aktuellsten Informationen rund um die Impfstoffe versorgt. „Die Ärzte in den Impfzentren werden täglich gebrieft und sind mit den Nebenwirkungen der drei aktuell verfügbaren Impfstoffe bestens vertraut“, betont Dr. Guillaume Steichen. Diese seien „gering und extrem selten“.
In der Regel geht die Gefahr von einer heftigen Reaktion auf bestimmte Mittel in den Impfstoffen aus, die den Ärzten absolut vertraut seien. Meist könnten diese Risiken bereits bei der Angabe der Krankengeschichte bei der Terminvereinbarung aus dem Weg geräumt werden. Spätestens aber im Vorgespräch mit dem Arzt im Impfzentrum.
Die Allergien seien nämlich einfach auszumachen, da die Stoffe auch in anderen, gängigeren Mitteln enthalten seien, wie etwa Kontrastmitteln (Promethazine bei Moderna) oder Abführmitteln (Polyethylene glycol bei Pfizer). Andere Allergien, wie etwa die auf Polysorbate 80 im AstraZeneca-Stoff, seien in Luxemburg noch nie festgestellt worden, so Dr. Steichen.
Bei Fragen, etwa zu den Impfstoffen oder den Bestimmungen der aktuellsten Impfphasen, sollten Betroffene sich ruhig mit ihrem Arzt in Verbindung setzen. „Patienten sollten auf keinen Fall zögern und lieber einmal zu viel anrufen als zu wenig“, meint AMMD-Generalsekretär Steichen. „Wer denkt, einer Impfkategorie anzugehören, soll sich auch bei seinem Arzt melden. Und wir kümmern uns um den Eintrag in die Impflisten. Für die Ärzteschaft ist das absolut kein Problem!“
Was tun wenn der Hausarzt selbst mit Astra geimpft wurde? Er wird kein Attest dagegen ausfüllen, sondern versuchen zu erklären, dass Astra und Johnson super sind und das Problem nur 0, 01 %? der Geimpften betrifft.
Gestern hatte ich meinen Termin im Impfzentrum Findel. Ich fragte 4 ältere mir unbekannte Frauen, alle bekamen pfizer. 5 Minuten später sollte ich Astra bekommen.
Nach welchen Kriterien wurde entschieden?
Russisches Roulette?
Möchte dazu sagen, ich hatte beim Termin nehmen autoimmune Krankheit angegeben, dazu sagte ich dem Arzt, dass ich noch andere schwere Operationen hatte, täglich cortison nehmen muss und somit mehrere Baustellen habe.
Der Arzt meinte nur, dass er seine Vorschriften habe.
Bin ich nach Hause ohne Impfung und mit Wut im Bauch.
„Warten auf Post“. “
Gefährdete Patienten können den Eintrag bei ihrem behandelnden Hausarzt.“
Vom Hausarzt eingetragen, seit über einem Monat, Post kommt trotzdem nicht. Es liegt bestimmt nicht am Dokter.
Es wird immer Menschen geben die ihren Beruf verfehlt haben. Richter die nicht zum richten geimacht sind. Politiker die nichts von Poltik verstehen, Autofahrer die nie fahren lernen , Lehrer die nichts mii Lehren am Hut haben , ingenieure die ihrer Diplome nicht würdig sind , Religionslehrer die ihrer Mission nicht gewachsen sind , Polizisten die ihrer Uniform keine Ehre machen, usw.usw.
Auch hier ist die Masse ausschlaggebend, muss nur im Zaun gehalten werden.
Jedoch nur wenn die Schildbürger zur Masse werden ist Hopfen und Malz verloren…….
So sind berechtigte Kritiken oft lebenswichtig während unberechtigte das Gegenteil bewirken können.
Dies gilt natürlich an vordester Stelle für die Patientenvertrtetung in der jetztigen Pandemiezeit !
Wenn wir alle nicht am gleichen Strang dem Coronavirus den Hals zu ziehen wird er uns erledgen.
Vor Jahren sagte Jimmy Goldsmith schon zu de Villiers. „ wenn man Milliarden von Menschen in einen Raum versammelt , genügt ein eiziger Virus um sie zum Fallen zu bringen „ Und der Mann hatte Recht , oder ?
Herr Grober, bei mir ist das leider auch der Fall. Eingetragen vor knapp zehn Tagen, noch immer keine Post. Dem könnte man auch mal nachgehen.
Liebe Grüsse und Danke fürs Lesen!
@Bettina Seiwert
„Gestern hatte ich meinen Termin im Impfzentrum Findel. Ich fragte 4 ältere mir unbekannte Frauen, alle bekamen pfizer. 5 Minuten später sollte ich Astra bekommen.
Nach welchen Kriterien wurde entschieden?
Russisches Roulette?“
Da Sie ja offensichtlich selber Ärztin und Virologin sind und alles besser wissen als Ihr Arzt, verstehe ich Ihr Problem nicht.
„Bin ich nach Hause ohne Impfung und mit Wut im Bauch.“
Und bald auch im Hospital mit Covid.
Eine Person, welche Verantwortung für seine Gesundheit trägt, hört auf die Signale seines Körpers und hat, in eine Demokratie, das Recht seine Bedürfnisse mitzuteilen.
DANKE an die Patientenvertretung für Ihren Einsatz
Häer Grober. Do ass awer eppes net esou richteg. Äere post vum 13. ? Stemmt den da net?
Grober J-P. / 13.4.2021 – 10:40
„Der Arzt im Impfzentrum wird nach einem persönlichen Gespräch mit Ihnen entscheiden, womit geimpft wird, ob mit AstraZeneca oder Pfizer/Biontech.“
Das stimmt leider nicht. Ich hatte keine Wahl, Astra Zeneca oder sie gehen wieder ungeimpft nach Hause, sagte mir die liebe Frau Doktor in Belval. Was wird dann, keine klare Antwort!
Ech hun lo esou vill negativ aussoen geliess,. Ech gleeven datt se an den Impfzentren maan wéi se welen. Anständesch Äntwerten kritt een net ,weder vun dem Dr wou soll do sin nach vum Impfpersonal! Vogel friss oder stirb! Ech hun och gesondheedlech Probleemer! An ech refüséieren eppes gespretzt ze kréien wou ech vlait drop gin!!! Main Hausdr. Huet mir radikal gesoot: « wann Dir Angscht hut,dann losst Iech net impfen! Fuert esou weider wéi lo! An daat war et! Ma,ech fueren lo esou weider….. an waarden op den sescheren Impfstoff vir mech! VATRAUEN? Hun ech keent méi och net méi an main Hausdr. Ass Apressung! Ah,du refüséiers… ma dann géi rem heem an dan kriss de eben Covid!!!
op der ganzer Welt se Läit, grouss an erwuessen, a Jiddereen huet eng ênnerlêch Auer, an déi tickt esou wéi se wêll, bei Allen, an dat nênnt ee jo „Charakter“. Dat ass och gud esou, awer, an onser Welt vun Haut, geet dat nêt, dat ass een Tabu gin, a Jiddereen gêt quasi gezwongen esou ze ticken, wéi et eben viirgeschriwwe gêt.
Den Een huet domat kee Probleem well hien jo eng Richtlinn brauch, an den Aaneren huet eng eege Richtlinn, ass och séi perséinlecht Recht, awer an der Gesellschaft geet dat nêt méi, do misst de flexibel sen, ok, dat ass jo nach kee Problem wann dat mol muss sen, mä wann’s de entmündegt gess, an dat hält eng länger Zäit un, da fängt den Een oder den Aaneren un ze rêffelen, an versicht sêch ze wiiren.
An do se mêr elo ukomm