UEFA Conference LeagueMit kühlem Kopf bei 30 Grad: Progrès Niederkorn will sich für zweite Runde qualifizieren

UEFA Conference League / Mit kühlem Kopf bei 30 Grad: Progrès Niederkorn will sich für zweite Runde qualifizieren
Beim Training der Niederkorner Mannschaft ist es auf den Rängen des Stadions noch still. Das wird sich heute Abend aber ändern.  Foto: Progrès Niederkorn

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Progrès Niederkorn will sich am Donnerstagabend das Ticket für die zweite Qualifikationsrunde der Conference League sichern. Dafür muss ein Sieg gegen die Kosovaren des SC Gjilani her. Nach dem 2:2 im Hinspiel herrscht bei den Niederkornern jedoch Zuversicht.

32 Grad zeigte das Quecksilber am Mittwochnachmittag in der kosovarischen Hauptstadt Pristina an, als der Progrès am Flughafen landete. Am Donnerstag tritt die Mannschaft von Trainer Jeff Strasser gegen den SC Gjilani im Rückspiel der ersten Qualifikationsrunde der Conference League an. Nach dem 2:2 im Hinspiel erwartet die Elf aus Niederkorn nicht nur wegen der Temperaturen ein heißer Ritt. Mit 14.000 Plätzen im Fadil-Vokrri-Stadion in der kosovarischen Hauptstadt könnte die Niederkorner bei ausverkauftem Haus eine wahre Hexenkessel-Atmosphäre in Pristina erwarten.

Trotz Heimvorteil für den SC Gjilani ist die Mission der Mannschaft von Trainer Jeff Strasser klar: Mit einem Sieg gegen Giljani die zweite Qualifikationsrunde der Conference League erreichen. Eine machbare Aufgabe – besonders, wenn man sich das Hinspiel in Erinnerung ruft. Am vergangenen Donnerstag haben die Niederkorner den Gegner über weite Strecken dominiert. Die zwei Gegentore waren zwei Elfmetern geschuldet, die dem Gegner aus dem Kosovo nach zwei individuellen Fehlern der Schwarz-Gelben zugesprochen wurden. „Nicht enttäuscht, aber zwiegespalten“ sei man aufgrund des Ergebnisses im Hinspiel gewesen, erklärt Progrès-Präsident Thomas Gilgemann. „Erst wenn wir rausfliegen, dann bin ich enttäuscht.“

Der Frust vom vergangenen Donnerstag sei längst verflogen, meint Antoine Mazure vom Progrès Niederkorn kurz vor dem Abflug. „Wir haben noch einmal analysiert, wo die Schwächen des Gegners liegen“, sagt der Stürmer. „Und die gibt es, schließlich haben wir im Hinspiel einige Chancen gehabt.“ Besonders im letzten Drittel und insbesondere in den Strafräumen müsse man einfach noch geschickter agieren. „Wenn wir unser Spiel durchziehen, werden wir auf jeden Fall zu Chancen kommen“, blickt der Niederkorner zuversichtlich auf die Partie am Donnerstagabend.

Ein bei den hohen Temperaturen möglicherweise entscheidender Faktor könnte die Fitness werden. „Wir haben gesehen, dass wir in den letzten zehn Minuten noch besser waren“, sagt Mazure. Die Spieler aus dem Kosovo waren hingegen vergleichsweise früh mit Krämpfen geplagt. „Wir hatten eine gute Vorbereitung“, erklärt der Progrès-Spieler. Und: „Physisch sind wir auf jeden Fall gut aufgestellt.“ Dennoch weiß man nach dem Hinspiel auch um die Stärken des Gegners. „Es ist eine kampfstarke Mannschaft, die nicht aufgibt.“ Besonders im Mittelfeld und auf den Außenbahnen sieht man in Niederkorn eine große Qualität beim Gegner. Über die rechte Seite von Niederkorn mit Alex Guett-Guett gelangen den Kosovaren im Hinspiel des Öfteren gefährliche Vorstöße und Flanken. „Es ist eine heimtückische Mannschaft, die gerne auch auf Zeit spielt“, sagt Mazure abschließend. „Wir müssen als Mannschaft agieren und cleverer sein als sie.“

Ein Umstand, auf den sich die Niederkorner neu einstellen müssen, ist der arg in Anspruch genommene Rasen im Nationalstadion. „Es ist nicht der beste Platz, den wir je gesehen haben“, sagt auch Niederkorn-Trainer Jeff Strasser. Jedoch müssten beide Mannschaften damit klarkommen. In welchem Maße die Platzbeschaffenheit auf das Spiel des Progrès Einfluss haben wird, konnte Strasser vor der abendlichen Trainingseinheit am Mittwoch noch nicht sagen.

Dennoch werde Niederkorn versuchen, dem Gegner sein Spiel aufzudrücken. „Im besten Fall gehen wir früh in Führung“, meint Strasser, der von seiner Mannschaft forderte, cleverer mit Strafraumsituationen umzugehen. „Dann können sie auch nicht so auf Zeit spielen wie in der vergangenen Woche.“

Sollten die Niederkorner in der Hitze von Pristina tatsächlich einen kühlen Kopf bewahren und sich gegen die Vollprofis des SC Gjilani durchsetzen, geht es in der kommenden Woche bereits weiter. Der eventuelle Gegner in der zweiten Qualifikationsrunde steht mit dem dänischen Fußballverein aus Midtjylland schon fest.

Die Aufgebote

SC Gjilani:
Tor: Angjelo Tafas, Rrezon Matoshi, Aridon Bllaca
Abwehr: Armend Halili, Granit Jashari, Edison Kqiku, Egzon Sinani, Perarim Islami, Arber Prekazi, Yll Hoxha
Mittelfeld: Erlis Xhemailii, Oltion Bilalli, Redon Ismaili, Arbnor Ramadani, Elton Calé, Leart Shkodra, Blend Krasniqi, Arens Mateli, Besar Musolli
Angriff: Mevlan Zeka, Lorent Rafuna, Erzen Hyseni, Atdhe Rashiti, Baton Zabergja
Trainer: Klodian Duro

Progrès Niederkorn:
Tor: Sébastien Flauss, Eldin Latik, Rodrigo Ribeiro
Abwehr: Hamadou Karamoko, Gérard Mersch (?), Alex Guett Guett, Vincent Peugnet, Jader Soares, Metin Karayer, Gilson Delgado
Mittelfeld: Chris Lybohy, Yannick Bastos, Belmin Muratovic, Brian Amofa, Emir Bijelic, Lucas Figueiredo, Omar Natami
Angriff: Walid Jarmouni, Mayron de Almedia, Antoine Mazure, Kenny Mixtur, Soiyir Sanali
Trainer: Jeff Strasser