DezemberInflation im Euro-Raum steigt auf Rekordhoch von 5,0 Prozent

Dezember / Inflation im Euro-Raum steigt auf Rekordhoch von 5,0 Prozent
Die Preissteigerungsrate liegt weit mehr als doppelt so hoch wie das Ziel der Europäischen Zentralbank, die mittelfristig eine Rate von 2,0 Prozent als optimalen Wert für die Wirtschaft anpeilt Foto: dpa/Henning Kaiser

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Die Inflation im Euro-Raum ist im Dezember überraschend erneut auf ein Rekordhoch gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 5,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Das ist der höchste Wert seit Beginn der Statistik im Jahr 1997, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Im November hatte die Teuerungsrate bei 4,9 Prozent gelegen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 4,7 Prozent erwartet. Die Inflationsrate liegt damit weit mehr als doppelt so hoch wie das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Rate von 2,0 Prozent als optimalen Wert für die Wirtschaft anpeilt.

Stärkster Preistreiber war erneut Energie, auch wenn sie sich am Jahresende mit 26,0 Prozent etwas weniger stark verteuerte als im November mit 27,5 Prozent. Ohne Energie und unverarbeitete Lebensmittel hätte die Teuerungsrate nur 2,7 Prozent betragen. Lebensmittel, Alkohol und Tabak kosteten 3,2 Prozent mehr als im Dezember 2020. Industriegüter (ohne Energie) verteuerten sich um 2,9 Prozent, Dienstleistungen um 2,4 Prozent.

„Die EZB tut nicht zu wenig, sie tut das Falsche“

Die EZB hat kürzlich ihre Inflationsprognose für das neue Jahr auf 3,2 Prozent angehoben und damit fast verdoppelt. In den Reihen der Währungshüter sind zuletzt Warnungen vor einer länger anhaltenden hohen Inflation laut geworden. Die EZB-Prognose, wonach die Teuerungsrate 2023 wieder unter zwei Prozent fallen werde, könne etwas zu rosig sein, sagte etwa der niederländische Notenbankchef Klaas Knot.

Unter anderem in der deutschen Wirtschaft herrscht angesichts der hohen Inflation Unmut über die Geldpolitik. „Die EZB tut nicht zu wenig, sie tut das Falsche“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, Dirk Jandura, kürzlich zu Reuters. „Dass sie in Krisenzeiten zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beiträgt, kann politisch durchaus gerechtfertigt werden – aber nicht auf Dauer.“ Langfristig gefährde dies das Vertrauen in die Währung durch Geldwertvernichtung. Eine Abkehr von dieser Politik sei daher erforderlich. In den USA wird aktuell über eine raschere Zinswende nachgedacht. In Großbritannien wurde die Zinswende bereits eingeläutet. 

Der EZB-Rat hatte im Dezember zwar das Ende der Anleihen-Zukäufe über das 1,85 Billionen Euro schwere Pandemie-Notprogramm PEPP ab dem Frühjahr beschlossen. Fällige Tilgungsbeträge sollen jedoch noch bis mindestens Ende 2024 reinvestiert werden. Damit die Finanzmärkte nach dem Auslaufen der PEPP-Zukäufe ab April 2022 nicht auf dem Trockenen sitzen, schafft die EZB zudem eine flexible Brücke über das kleinere Anleihenprogramm namens APP. Dessen Ende, das als eine Voraussetzung für eine Zinswende gilt, ließen die Währungshüter aber bewusst offen. EZB-Chefin Christine Lagarde ließ durchblicken, dass die Nullzinspolitik auch im Jahr 2022 fortgesetzt werden soll.

In Luxemburg lag die, nach europäischen Kriterien berechnete, Inflationsrate im Dezember höher als der EU-Durchschnitt, bei 5,4 Prozent. Laut dem nationalen Berechnungsmodus war es eine Preissteigerungsrate von 4,14 Prozent.  

Therese
12. Januar 2022 - 9.53

EZB erhéicht den Léétzens an nächster Zukunft,wat heescht,dass déi Leit die één Kredit opgeholl hun fir hier Immobilie ze bezuelen,eng kräfteg hausse a punkto Débiteurszensen ze droen kreien.Wat dat bedeit,kann een sech jo ausmolen.