PilotprojektGesundheitsdirektion bestellt 500.000 Schnelltests für Luxemburgs Schulen – LNS prüft Verlässlichkeit

Pilotprojekt / Gesundheitsdirektion bestellt 500.000 Schnelltests für Luxemburgs Schulen – LNS prüft Verlässlichkeit
Die „Santé“ hat 500.000 Corona-Schnelltests für das Pilotprojekt an Luxemburgs Schulen bestellt Symbolfoto: dpa/Holger John

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wurden tatsächlich 500.000 Schnelltests für Luxemburgs Schulen ohne Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium oder der Corona-Taskforce bestellt? Die bestellten Tests sollen zudem nicht sehr zuverlässig sein. Die CSV-Abgeordneten Martine Hansen und Jean-Marie Halsdorf fragen nach.

Die CSV-Abgeordneten Martine Hansen und Jean-Marie Halsdorf hinterfragen in einer parlamentarischen Anfrage den Kauf von 500.000 Schnelltests durch das Bildungsministerium. Laut Informationen beider CSV-Politiker seien diese nasalen Schnelltests ohne Rücksprache mit den Experten der Covid-Taskforce oder des Gesundheitsministeriums bestellt worden. Nachträglich hätte das „Laboratoire national de Santé“ (LNS) auch herausgefunden, dass die erworbenen Tests qualitative Mängel hätten und nicht ganz zuverlässig seien. Die Abgeordneten Hansen und Halsdorf haben Bildungsminister Claude Meisch (DP) und an Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) gefragt, ob sie diese Informationen bestätigen können. Sie wollen außerdem wissen, über wen, zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis diese Tests bestellt wurden.

Aus der gemeinsamen Antwort der Bildungs- und Gesundheitsminister geht hervor, dass tatsächlich 500.000 Schnelltests für das Pilotprojekt in den Schulen bestellt wurden – zur Vorbereitung des Projekts stünden dafür beide Ministerien „in engem Kontakt“ miteinander. Das schreiben Paulette Lenert und Claude Meisch in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage der CSV-Abgeordneten. Die Tests sind über die Direktion der „Santé“ bei einem deutschen Lieferanten zu einem Stückpreis von 2,39 Euro bestellt worden, erklären die beiden Minister.

Speichel-Antigentests seien „leicht weniger empfindlich“ als jene, die durch die Nase durchgeführt werden. Das gehe laut Antwort des Gesundheits- und Bildungsministers aus den Evaluierungen verschiedener Institute hervor – darunter das deutsche Paul-Ehrlich-Institut, welches Arzneimittel erforscht, bewertet und für deren Zulassung zuständig ist. Darum habe sich die Direktion der „Santé“ für die nasalen Antigentests entschieden. Die Evaluierungen des LNS seien jedoch noch nicht abgeschlossen, so beide Minister.

Paulette Lenert und Claude Meisch sagen in ihrer Antwort, dass die Auswahl beim Einkauf von Corona-Tests auf Basis folgender Kriterien passiere: vorläufige Resultate nationaler Gesundheitslabore, Resultate unabhängiger Studien und Empfehlungen von Gesundheitsautoritäten aus anderen Ländern oder europäischen Instanzen. Zudem müsse auch auf die Verfügbarkeit und den Stückpreis geachtet werden.