UnternehmenGeorges Rassel wird Mitglied des Verwaltungsrates von Paul Wurth

Unternehmen / Georges Rassel wird Mitglied des Verwaltungsrates von Paul Wurth
Georges Rassel ist seit 1988 bei Paul Wurth tätig und leitete den Betrieb seit 2015 Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Die Meldung, dass der langjährige Direktor von Paul Wurth, Georges Rassel, ersetzt würde, hatte zu Jahresbeginn für Aufregung und Unruhe gesorgt. Mittels einer Pressemitteilung hat der Besitzer der Luxemburger Unternehmensgruppe nun die neue Rolle von Georges Rassel erläutert.

Mitte Januar schlug die Nachricht „Luxemburger Georges Rassel ist nicht mehr CEO von Paul Wurth“ hohe Wellen. Die Personalvertreter des Luxemburger Traditionsbetriebs äußerten sich per Pressemeldung und teilten mit, dass sie „mit größtem Erstaunen erfahren haben, dass Georges Rassel von seinem Posten als CEO von Paul Wurth Luxemburg und der Region Europa entfernt wurde“. Diese „tumultartige und unerwartete Nachricht“ stelle eine Premiere für das Unternehmen dar und habe bei den Arbeitnehmern des Unternehmens eine Schockwelle ausgelöst, so die Gewerkschaften.

Über die Hintergründe war damals nichts weiter zu erfahren. Nur der Name des Nachfolgers, und, dass die deutsche SMS Group Georges Rassel „eine andere Aufgabe innerhalb der Gruppe“ angeboten habe. Der Luxemburger ist seit 1988 bei Paul Wurth tätig und leitet den Betrieb seit 2015.

Die SMS Group ist seit April 2021 alleiniger Besitzer der Luxemburger Gesellschaft. Das Familienunternehmen aus Deutschland ist wie Paul Wurth auf den Bau industrieller Anlagen spezialisiert. Die deutsche Gruppe ist jedoch breiter aufgestellt und beschäftigt fast zehnmal so viele Mitarbeiter. In den Jahren vor 2021 hatte es vonseiten der Regierung geheißen, SMS würde die absolute Mehrheit bei den Anteilen nicht ansteuern, und man werde die eigenen Anteile am Unternehmen nicht verkaufen, sondern behalten.

Die unangekündigte Entscheidung von Mitte Januar gab dann „Anlass zu großer Besorgnis über die Absichten der SMS Group in Bezug auf die Zukunft von Paul Wurth Luxemburg“. Man stelle sich Fragen über die Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen, so die Gewerkschaften LCGB und OGBL damals in einer gemeinsamen Mitteilung.

„Eine wertvolle Ergänzung des Verwaltungsrats“

Am Freitag nun erklärte die SMS Group in einer neuen Pressemeldung, dass Georges Rassel Mitglied im Verwaltungsrat von Paul Wurth werde. Er solle „sich insbesondere um die Weiterentwicklung der Tochtergesellschaften der Paul Wurth S.A., wie Paul Wurth Geprolux und CTI Systems, kümmern und die E-Fuel-Initiativen und -Projekte der Paul Wurth S.A. vorantreiben“, so SMS. Auch die Zusammenarbeit mit dem Paul-Wurth-Lehrstuhl an der Universität Luxemburg falle unter seinen Zuständigkeitsbereich. Das sind alles Bereiche, die unter die vorgesehenen Aktivitäten von Paul Wurth – innerhalb der SMS Group – fallen.

„Georges Rassels umfassender Branchenhintergrund, seine Erfahrung in der Leitung erfolgreicher Projekte und seine langjährige Unternehmenszugehörigkeit machen ihn zu einer wertvollen Ergänzung des Verwaltungsrats von Paul Wurth“, so SMS am Freitag weiter. „Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass sein Engagement dazu beitragen wird, das weitere Wachstum und den Erfolg von Paul Wurth voranzutreiben, wobei der Schwerpunkt auf nachhaltiger Innovation und Dekarbonisierung liegt.“

Paul Wurth zählt zu den luxemburgischen Traditionsunternehmen. Die Geschichte der Firma ist eng verbunden mit der der Luxemburger Stahlindustrie. Der 1870 als „Kesselfabrek“ in Hollerich gegründete Betrieb ist auf die Auslegung und Lieferung von Technologien und Anlagen zur Roheisenerzeugung spezialisiert. Darüber hinaus hat sich Paul Wurth mit eigenen Tochtergesellschaften auch in der Planung und Koordinierung von großen regionalen Bau- und Infrastrukturprojekten wie auch auf spezialisierte Geräte zum Heben schwerer Lasten spezialisiert. International ist die Unternehmensgruppe mit ihren rund 1.500 Mitarbeitern in allen Regionen der Welt mit einer wesentlichen Eisen- und Stahlindustrie vertreten. Rund 640 Beschäftigte zählt Paul Wurth in Luxemburg.

Nach einem schwierigen Corona-Jahr 2020 drehten die Geschäfte des Luxemburger Anlagenbauers 2021 wieder rund. Es wurde der höchste Nettogewinn seit zehn Jahren erwirtschaftet und die Auftragsbücher waren gut gefüllt. „2021 war ein hervorragendes Jahr für Paul Wurth“, erklärte Generaldirektor Georges Rassel 2022 vor Journalisten. „Das Resultat zeigt, dass wir mit unseren Projekten auf dem richtigen Weg sind“.