LBBLFünf Teams oben dabei: Ein Überblick nach dem siebten Spieltag

LBBL / Fünf Teams oben dabei: Ein Überblick nach dem siebten Spieltag
Zurück zur alten Stärke: Der Ettelbrücker Philippe Gutenkauf (in Blau) ist derzeit der beste luxemburgische Scorer der LBBL Foto: Fernand Konnen

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Sieben Spieltage sind in der LBBL der Herren bereits bestritten, erste Tendenzen nach fast einem Drittel der Qualifikation somit zu erkennen. An diesem Wochenende treffen nun die sechs Mannschaften, die in der Tabelle am besten platziert sind, auf die sechs Teams, die in der unteren Hälfte stehen. Grund genug für das Tageblatt, auf den bisherigen Verlauf der regulären Saison zu blicken.

Das Spitzentrio

Düdelingen und Walferdingen gehörten im Vorfeld der Saison ganz klar zum erweiterten Favoritenkreis und so wundert es keinesfalls, dass beide Mannschaften ganz oben in der Tabelle – mit sechs Siegen und einer Niederlage – zu finden sind. Die gleiche Bilanz kann auch der Double-Sieger von 2019, die Etzella Ettelbrück, aufweisen. Zwar wurden die Öslinger bei den Prognosen nicht unbedingt häufig als Titelkandidat erwähnt, doch gerade diese Situation scheint ihnen aktuell mehr denn je entgegenzukommen.

Bei Frédéric Gutenkauf und Co. scheint der Trainerwechsel – Love für den langjährigen Erfolgstrainer Basic – zudem zu fruchten. Den schnellen Spielstil, den der Brite spielen lässt, setzen die Ettelbrücker jedenfalls gekonnt um und auch der einzige Neuzugang – US-Spieler Smith – passt perfekt in dieses Konzept hinein. Die Etzella weist derzeit die zweitstärkste Offensive (Schnitt von 88,9) und auch die zweitstärkste Defensive (71,3) der Liga auf. Spielmacher Philippe Gutenkauf, der eine durchwachsene Saison 2021/22 erlebte, hat in den vergangenen Begegnungen zu seiner gewohnten Stärke wiedergefunden und ist derzeit der beste JICL-Scorer der Liga (18,1), US-Spieler Mallory derweil der stärkste Non-JICL-Scorer (27,3). Ettelbrück, das eine knappe Niederlage gegen Esch kassierte, stehen zum Abschluss der Hinrunde mit Düdelingen und Walferdingen aber noch einmal zwei richtige Härtetests bevor.

Der Vizemeister hatte bis zur vergangenen Woche noch eine weiße Weste, musste sich dann aber Esch geschlagen geben. Mit seinen beiden Profis der vergangenen Saison hatte der T71 keinerlei Anlaufschwierigkeiten und auch Andjelkovic ist die erhoffte Verstärkung, die problemlos in das Düdelinger Spiel hineinfand. Zudem macht Joé Kalmes genau dort weiter, wo er letzte Saison aufgehört hatte und gehört derzeit zu den drei wertvollsten JICL-Spielern.

Walferdingen hingegen besitzt mit Abstand die stärkste Offensive der Liga, dies mit einem bemerkenswerten Schnitt von 98. An vier der sieben Spieltage knackten Dean Gindt und Co. die Hundert-Punkte-Marke. Mit Rückkehrer Oliver Vujakovic gewann der Klub aus dem Alzette-Tal noch einmal einiges an Stärke, derweil Malcolm Kreps reifer geworden ist. Und auch Trainer Alexis Kreps bewies einmal mehr sein gutes Händchen, was die Profispieler betrifft, immerhin ist Dressler hinter dem Ettelbrücker Mallory der zweitwertvollste Spieler. Kein anderes Team kann zudem mit einer so großen Mannschaft spielen wie die Résidence, bei der sieben der bisher eingesetzten Spieler die 1,95 Meter übertreffen.

Die Verfolger

In den letzten Jahren stets gut in die neue Spielzeit gestartet, gab es für Pokalsieger Esch zum Auftakt eine Niederlage gegen Fels, später auch gegen Walferdingen. Spätestens mit dem Sieg in der letzten Woche gegen Düdelingen scheinen Biever und Co. in der Saison richtig angekommen zu sein. Einmal mehr war das routinierte Team in den vergangenen Wochen von Verletzungsproblemen gebeutelt, gewann mit Thomas Grün aber einen Spieler hinzu, der wie erwartet eine Menge zusätzlicher Verantwortung übernehmen kann und dies immer wieder in der Defensive bewies. Nicht ohne Grund besitzt Esch die Stärkste Verteidigung der Liga (67,9).

Meister Steinsel startete derweil souverän in die neue Saison, musste gegen Esch und zuletzt Ettelbrück aber deutliche Niederlagen einstecken und mit Walferdingen und Düdelingen warten noch zwei ganz große Kaliber in den kommenden Wochen. Mit den US-Spielern zeigte sich Coach Etienne Louvrier in der vergangenen Woche jedenfalls nicht zufrieden, ihnen wirft er einen Mangel an Einsatz vor. Da kann auch der gewohnt souveräne Bobby Melcher – weiterhin der beste Passgeber der Liga – gegen die derzeitigen Topteams der Liga nichts ausrichten. Wie Esch kommt Steinsel, das gegen vier Teams aus der zweiten Tabellenhälfte sowie Contern Siege feiern konnte, auf fünf Erfolge bei zwei Niederlagen.

Das Mittelfeld

Zwischen den Rängen fünf und sechs gibt es bereits zwei Siege Unterschied und ab Platz sechs weisen sämtliche Teams eine negative Bilanz auf. Mit jeweils drei Siegen in sieben Begegnungen folgen Contern, Hostert und Bartringen. Das Überraschungsteam hier ist sicherlich Aufsteiger Gréngewald, der bisher im Soll ist und in den wichtigen Partien zur Stelle war. Siege gab es nämlich gegen die direkte Konkurrenz: Musel Pikes, Heffingen und Zolver. Dabei zeigten auch die Routiniers Hurt und Arbaut, dass sie weiterhin in der LBBL bestehen können.

Contern wurde seinerseits vor der Saison hoch gehandelt, schaffte bisher aber keinen Erfolg gegen ein Top-Team. Vor allem in der Defensive gibt es für das Team des neuen Trainers Gabor Boros noch ordentlich Verbesserungsbedarf, denn nach Zolver besitzt Contern derzeit die schwächste Defensive der Liga (88,6). Auch für die Sparta lief es bisher noch nicht nach Wunsch. Nachdem das Team mit Tom Schomer und Mathis Wolff einmal mehr zwei erfahrene Spieler verloren hat, ist man auch auf den Profi-Positionen in den vergangenen Wochen nicht wirklich fündig geworden und musste bereits häufiger wechseln. Für das junge Team keine einfache Situation, obwohl Mike Feipel weiterhin bestätigt und zu den effektivsten JICL-Spielern der Liga zählt und auch Max Logelin sein großes Talent immer wieder unter Beweis stellen kann. 

Tabellenkeller

Musel Pikes, Heffingen und Fels: Im Tabellenkeller hängen derzeit drei Teams fest, die man auch weiter oben hätte sehen können. Bei den Moselanern, die in der letzten Saison eine beeindruckende Aufholjagd starten konnten und fast noch die Qualifikation für die Play-offs geschafft hätten, fehlt zurzeit ein Profi vom Kaliber eines Christmas im letzten Jahr. Mit dem in der letzten Saison lange verletzten Tom Welter ist der Spielmacher jedoch auf dem Weg, wieder zu seiner alten Form zurückzufinden. Dennoch gab es bisher nur den Pflichtsieg gegen Zolver sowie einen hauchdünnen Erfolg gegen Fels und in den nächsten Wochen warten noch einige starke Teams. Mit der gleichen Bilanz von zwei Siegen und fünf Niederlagen steht derzeit Fels da, das nach dem furiosen Auftakterfolg gegen Esch nicht mehr bestätigen konnte und den verletzten Profi Julian sichtlich vermisst. Auch bei Heffingen – nur ein Sieg – läuft es gar nicht rund. Dass Center-Spieler Demuth noch bis ins neue Jahr verletzungsbedingt fehlen wird, war beim Klub, der den ersten Trainerwechsel der Saison vollzog, nur eine weitere Hiobsbotschaft.

Ganz am Ende steht Aufsteiger Zovler, der noch nicht den LBBL-Rhythmus gefunden hat, die schwächste Offense (66,9) und Defense (93,7) der Liga besitzt und noch kein Spiel gewonnen hat. Erst vor zwei Tagen wurde daher der Transfer eines neuen Profis verkündet.