Lage der Frau in LuxemburgEx-Abgeordnete Astrid Lulling und Großherzogin Maria Teresa sind unterschiedlicher Meinungen

Lage der Frau in Luxemburg / Ex-Abgeordnete Astrid Lulling und Großherzogin Maria Teresa sind unterschiedlicher Meinungen
Die Ex-Europaabgeordnete Astrid Lulling verteidigt ihren jahrzehntelangen Einsatz für die Rechte der Frau in Luxemburg  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Wegen unterschiedlicher Einschätzungen von Großherzogin Maria Teresa und der Ex-Europaabgeordneten Astrid Lulling, was die Lage der Frau in Luxemburg anbelangt, kam es zu Streit. Der führte schließlich dazu, dass der nationale Frauenrat mehrheitlich entschieden hat, die „Fédération nationale des femmes luxembourgeoises“ mit Präsidentin Lulling aus dem Dachverband auszuschließen. Die Betroffene will nun weitere Schritte prüfen lassen.

Die „Fédération nationale des femmes luxembourgeoises“ (FNFL), deren Präsidentin Astrid Lulling ist, wurde am 16. Dezember 2019 in Abwesenheit der Betroffenen mit erdrückender Mehrheit von 5/6 der Stimmen fristlos aus dem „Conseil national des femmes luxembourgeoises“ (CNFL), dem Dachverband aller nationalen Frauenorganisationen, entlassen. Grund dieser Entscheidung soll eine Begegnung zwischen Großherzogin Maria Teresa und Astrid Lulling sein. Lulling habe den Dachverband bei diesem Treffen „diskreditiert und bloßgestellt“, heißt es in einem Schreiben des CNFL. 

Die Begegnung fand im letzten Sommer auf Schloss Berg statt, als die Großherzogin scheinbar deklamierte, die Lage der Frau in Luxemburg sei katastrophal. Bis heute sei noch nicht viel für die Gleichstellung der Geschlechter in Luxemburg realisiert worden. Das mache ihre Arbeit der letzten fünf Jahrzehnte zunichte, so eine aufgebrachte Astrid Lulling damals.

Auch die großherzogliche Andeutung, dass Ehefrauen von Monarchen benachteiligt wären, widerlegte Lulling mit der verfassungsgerechten Bemerkung, dass Frauen von Königen als Königinnen bezeichnet werden, während der Ehemann einer regierenden Monarchin lediglich den Titel Prinzgemahl tragen darf. Es sei also umgekehrt, in diesen Kreisen wird eher die Frau geehrt und der Mann benachteiligt.

„Fändelkrich“

Als dann auch noch die strategische Hofberaterin und internationale Frauenrechtlerin Chékéba Hachimi – die „Unverschämte aus Kabul“, wie die Afghanin eines ihrer Bücher titelte – vorschlug, die Fahne auf dem Schloss, die nur gehisst wird, wenn sich der Staatschef im Land befindet, müsste auch für Maria Teresa im Winde wehen, erhob sich Astrid Lulling und wurde von der Großherzogin zum Tor geleitet.

Die hätte dann in ihre Bibliothek gehen und die sehr gute Biografie von Josiane Weber über Großherzogin Marie Adelheid zur Hand nehmen sollen, die der Hofbibliothekar sicher angeschafft hat. Darin hätte sie nachschlagen können, dass die Großtante ihres Gatten damals schon einen „Fändelkrich“ riskierte, weil sie das Wappen des Hauses Nassau neben der Luxemburger Fahne hissen lassen wollte.

Doch bei ihrer Rückkehr vom Tor war die Monarchin, wie es scheint, sehr betroffen von dem Streitszenario und verbot sich jeglichen öffentlichen Kommentar. Während sich Lulling daran hielt, erzählte die damals ebenfalls anwesende Sylvie Mischel (ADR) es laut Vermutungen des CNFL Fernand Kartheiser, der daraufhin eine parlamentarische Anfrage stellte. Astrid Lulling will nun weitere Schritte prüfen lassen.

titi
8. Januar 2020 - 20.00

Es wäre nicht schlecht, wenn sämtliche Ex etwas zurückhaltender wären. Ein französisches Sprichwort besagt " qu'on ne peut pas être et avoir été".

de Schmatt
8. Januar 2020 - 19.57

Demnach sind die Bediensteten bei Hofe mit dem Grossherzog resp. der Grossherzogin gleich gestellt ( Gleichberechtigung )? Nicht schlecht! Der Umgang mit Untergebenen, auf allen Gebieten, sollte auf Respekt und Anstand beruhen und umgekehrt. Das dürfte eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber nicht,weil diese Tugenden in unserer Gesellschaft inzwischen Seltenheitswert haben. Dafür kann man sich ja nichts kaufen!

GuyT
8. Januar 2020 - 9.30

@DanV : Sie bringen es auf den Punkt. Nur eines ist noch anzufügen: Die Grossherztogin hat offensichtlich am Hof das Sagen und sollte sich auch zurückhalten in Punkto Gleichberechtigung weil diese auch den korrekten Umgang mit Bediensteten(innen) voraussetzt.

de Ben
7. Januar 2020 - 10.06

Wiso kann man/frau nicht unterschiedlicher Meinung sein, ohne gleich zu streiten?

DanV
6. Januar 2020 - 12.23

Wie es scheint, geht es hier um 3 verschiedene Themen: 1) Astrid Lulling hat recht: die Frauenrechte haben sich in den letzten 50 Jahren erheblich verbessert. Da gibt es nichts dran zu rütteln. 2) Die Großherzogin scheint zuhause als Frau keine Rechte zu haben, was uns eigentlich betroffen machen sollte. 3) Und - eine Dachorganisation schliesst einen ganzen Club aus, weil ihr die Aussagen einer einzelnen Person, wenn auch der Präsidentin, nicht passen. Meinungsfreiheit scheint in der CNFL nicht sehr willkommen zu sein. Das wirft ein schmähliches Licht auf diese Organisation.

en einfache Bierger
6. Januar 2020 - 10.04

Corr. Frau Lulling, natürlich und " an ihren Taten sollt ihr sie messen".

en einfache Bierger
6. Januar 2020 - 10.03

An ihren Taten sollt ihr sie erkennen, nicht an ihrem Alter! Die meisten Dreissigjährigen sind älter als Frau Luuling.

de Ben
6. Januar 2020 - 10.01

Schade, Frau Lulling hätte in Strassburg noch eine gute Figur abgegeben. Sie ist kompetent, wortgewandt und mutig!

Illia
6. Januar 2020 - 9.34

Leider können wir die Gattin des Großherzogs nicht aus unserer Gesellschaft ausschließen. Ein Jammer.

Miette
5. Januar 2020 - 22.53

Hallo Max, Letzebuerg haat dei läscht Grossherzogin virun laangen Joerzengten, an dei huet Charlotte geheescht. Et keint mer eng Ännerung vun der Verfassung entgaangen sin, awer weder d'Mamm vum Grand Duc Henri, nach d'Fra vum Grand Duc Henri sin Groussherzoginnen, laut Verfassung. Wann mein Liewenspartner Bäcker wier, dann hätt ech jo och net automatesch den Titel Bäckermeeschterin. Et get jo esou op Fraerechter gemeet, dann awer och wegl. den ugebuerenen Numm benotzen an sech net undocken um Mann sengem Titel. Waat Messhandlung an Benoodeelegung ugeet, do leiwen @Max, jo do ass nach etleches ze verbesseren. Awer do helleft d'Mme Mestre net wierklech. Vill eidel Rieden, schein Kleedung, Make Up ect. maachen aus enger Operettenprinzessin nach keng Hellef fir Fraen dei wierklech leiden.

ALF
5. Januar 2020 - 21.10

D'Madame Lulling huet sech seit Joeren fir d'Gleichberechtigung vun den Fraen agesaat ( ech denken enner anerem un den Foyer de la Femme ) a kann sie nömmen 100% ennerstötzen. Wann ech de site vun der G.D kukken an d'Presse iwert hier verschidden Präsenzen, fir nött Optrötter ze soen, liesen, stellen ech mir su munsch Froen...

Max
5. Januar 2020 - 11.33

Och wann vielleicht mei geschitt ass wei eis Groussherzogin seet fir Gleichberechtegung, ginn haut nach emmer vill ze vill Frae benodeelegt an messhandelt. Donkelchiffre ass vill ze heisch! Vun dohir kann ech eiser Groussherzogin nemme de Reck steipe, an Madame Lulling, et deet mer leed wann Dir iech op de Schlipps getreppelt fillt, mee dat heite ass ee traurege Move vun Iech!

Astrid-Lulling-Fan
5. Januar 2020 - 10.52

Madamm Lulling, e grousse MERCI fir Aeren joerzengtelaangen Asaatz fir t'Rechter vun de Fraen hei am Land. Dir huet den Hären an der Chamber... de Bass gehal, t'Vollek huet Iech emmer nees GEWIELT, als Buergermeeschtesch, eng Fra, deemols eng Revolutioun an am EU-Parlament. Ouni Iech e.a. hätt eng Fra haut mol nach kee Walrecht, kee Recht op Ofdreiwen, mol kee Recht op Schaffe goen, ouni "accord vum Mann", a kee Recht op hir Ennerschreft op Scheck, Bankkonto... (deemols) oder Zensur vum Kand, "ouni Mann"! La cubana ass just "femme du Grand-duc", an huet keng offiziell Rechter par alliance. Ah jo, den Heng hu mir och "par la grâce de dieu" aus dem Mettelalter, ongewielt, also: Mme Lulling, mir hunn Iech gär, Dir huet Recht, a weider sou!

Jacques Zeyen
4. Januar 2020 - 23.21

Jetzt zerfleischen sie sich schon gegenseitig. Ohne Lulling-Fan zu sein muss man ihr in diesem Fall Recht geben. Die Dame vom Hofe scheint ihr neues "Aktionsfeld" entdeckt zu haben.Als hätte sie mit ihren "inneren Angelegenheiten" nicht genug am Hut schlägt die Kubanerin noch höhere Wellen um von den Peinlichkeiten abzulenken.

Nico
4. Januar 2020 - 18.06

Madame Lulling huet emmer Recht, och wann se unrecht huet! Ech fannen die Madame, trotz oder grad wéinst ihrem héijen Alter grandios!

Jangeli
4. Januar 2020 - 17.53

Madame Lulling huet nëtt all Onrecht mat hierem Behuelen, mais eis immigréiert G.D. soll mol vielleicht nodenken wou si hierkönnt an ween deen ganze Luxushaff do finanzéiert. En böschen méi Diplomatie wir schons ubruecht. Monarchie bleiwt ëmmer Monarchie, ass soss neischt.

Nomi
4. Januar 2020 - 17.05

Et sinn emmer dei' di sech beleidegt fillen, dei' motzen an di aaner hun Recht ! Bravo Mme Lulleng !

Lulling-Fan
4. Januar 2020 - 12.06

Léif Madamm Lulling, régt Iech net op, la cubana an di soi-disant gescheit Dämmercher vun dém dévoten Fraeklibbchen sinn definitiv ennert Aerem Niveau. Si missten jo op t'allermannst Respekt virun Aerer Carirère an erst recht Aerem Alter hunn. Domatt hunn se sech schon diskréditeiert! Bleift wéi Dir sidd, ganz vill Leit mat Geescht ënnerstetzen Iech an hunn vill gudd Souveniren mat Iech aus der Chamber, aus dem Eu-Parlament...

Weider esou
4. Januar 2020 - 8.11

Dat wat Dir gesot hutt wor ganz richtig, Madame Lulling. Eng "fatigue intellectuelle" weinst ärem Alter kann een Iech secher net virgeheien. Au contraire, Dir sitt eng Persoun dei et nett scheit vir Sachen korrekt duerzestellen. Bravo a Merci !

annette kirsch
4. Januar 2020 - 1.18

Time for the old Lady Lulling to retire. Our Grande - Duchess right. And don't go referring to her as the "La petite Cubane".

Miette
3. Januar 2020 - 21.25

Waat ee Gedeesems em d'Mme Mestre, sie brengt et dach emmer erem färdeg fir opzefaalen. An daat net duerch vill schaffen, awer duerch kleng Operettensteckercher. Wann d'Mme eng Ried iwert hier gudd Dooten hält, dann schwätzt sie iwert aaneren Menschen hier Aarbecht an Engagement...als Galliounsfigur an net als wierklech schaffend Fra. An elo huet d''Mme Lulling der Operettenprinzessin emol dergeint gehaalen an d'Mme aus dem Schlass ,dei dach esou stolz op hieren Unistudium ass, reageiert ewei een klengt,verwinnt Kand???

alois
3. Januar 2020 - 20.30

Wann ech daat do alles liesen ass ett miir och viir ze pintschen.Ma wo sinn miir dann hei?

chrisnach Lea
3. Januar 2020 - 20.04

Ewei respektlos muss een sinn,Mme Lulling eng respektei'ert Politikerin dei mei versteet ewei mme mestre,dei wellt sech noemmen profileiren!Sie soll sech emol matt onser Geschichte politisch ann geschichtlech befaassen.Sie koenn jo emol nett richteg letzebuergesch,ann schwetzt vun Saachen dei se nett kentt ann nett versteet.Well sie Bochs hunn beim Heng heescht daat nach guer nett dass sie och emmer Recht huet.

Hilger André
3. Januar 2020 - 19.48

Mme Lulleng leit falsch.

spëtzbouf
3. Januar 2020 - 17.41

Wenn zwei streitsüchtige Damen aufeinander treffen! Wobei es der Dame vom Hof an Respekt gegenüber einer älteren, erfahrenen langjährigen Politikerin , der sie das Wasser nicht reichen kann, fehlt. Aber nein, sie hat sie ja schliesslich bis zum Tor geleitet. :)

Le républicain
3. Januar 2020 - 16.51

Mme Lulling huet Recht, la petite Cubaine soll sech net esou opfeieren!

CESHA
3. Januar 2020 - 16.36

Monarchien sind nicht mehr zeitmäss und können nur noch überleben, wenn alle Familienmitglieder die höfische Etikette quasi mit der Muttermilch eingesogen haben. Eingeheiratete Bürgerliche beschleunigen nur den Niedergang.

ronald
3. Januar 2020 - 14.09

All Respekt vir Mme Lulling! Ann déi Damen déi fir hieren Ausschloss gestëmmt hun sollen sech mol bei klorem Kapp Gedanken machen wat sie dann selwer zum Beispill konkretes obweises hun! Desweideren wier et nach ewell esou lues un der Zäit dass d'Mme Mestre sëch mol geif méi oft hei am Land weisen, dann breicht den Haff net weider krampfhaft Fotoen aus fréieren Zaiten publizéieren.