Dr. Gérard SchockmelImpfpflicht noch nicht ad acta gelegt: Luxemburger Expertengremium will Gutachten binnen zwei Wochen liefern

Dr. Gérard Schockmel / Impfpflicht noch nicht ad acta gelegt: Luxemburger Expertengremium will Gutachten binnen zwei Wochen liefern
Das neue Gutachten des Luxemburger Expertengremiums soll die rezente Entwicklung des Pandemiegeschehens berücksichtigen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Die Pandemie ist nicht vorbei, genauso wenig sind die Diskussionen um die Einführung einer Impfpflicht in Luxemburg vom Tisch. Gérard Schockmel und Claude Muller, Mitglieder des fünfköpfigen Expertengremiums, sagen, dass sie ihre wissenschaftliche Stellungnahme dazu bis spätestens Anfang Juni abgeben wollen.

Die einmal mehr, einmal weniger sonnigen Tage, gefüllte Restaurantterrassen und die inzwischen fast zur Gänze weggefallenen Corona-Maßnahmen erwecken nur allzu leicht den Eindruck, dass die Pandemie inzwischen überstanden ist und dass das „normale“ Leben nach einer zweijährigen Unterbrechung wieder seinen gewohnten Lauf nehmen kann. Ganz so einfach ist es aber leider nicht: Die Möglichkeit, dass wieder eine gefährlichere Virusvariante auftaucht, ist real, sagt der Infektiologe Dr. Gérard Schockmel. Darum wurde auch das Projekt „Impfpflicht in Luxemburg“ auch noch nicht ad acta gelegt – im Gegenteil.

„Je früher sie [die Einführung der Impfpflicht, Anm. der Redaktion] kommt, umso größer werden die Vorteile“, sagt Schockmel. Darum werde das Expertengremium, bestehend aus Dr. Vic Arendt, Prof. Dr. Claude P. Muller, Dr. Gérard Schockmel, Dr. Thérèse Staub und Prof. Dr. Paul Wilmes, am Dienstagabend zusammenkommen. Es würden jedoch zwei der fünf Mitglieder abwesend sein. Aber: „Ziel ist immer noch, dass wir bis Ende des Monats, spätestens bis Anfang Juni, unsere aktualisierten Empfehlungen abgeben“, sagt Schockmel. Auch Muller konnte dem Tageblatt keine weiteren Einblicke in die Fortschritte des Dossier geben.

Die Empfehlungen des Expertengremiums, die letzten beiden Seiten ihres gemeinsamen Schreibens, wurden zu diesem Zeitpunkt weder zu Papier gebracht noch ausführlich besprochen, meinen die beiden Gremiumsmitglieder. Diese politisch nicht bindenden Empfehlungen könnten aber bei der Versammlung am Dienstag besprochen werden, meint Schockmel. Auch wenn es noch keine Einigung gebe, habe er aber bereits „eine gewisse Vorstellung“, in welche Richtung die vom Expertengremium ausgesprochenen Empfehlungen gehen könnten.

Gesetzentwürfe auf Instanzweg bringen

Bereits am 14. Januar hatte das Gremium einen Bericht zur Impfpflicht abgegeben, der sich auf die Zielgruppe der über 50-Jährigen und der Mitarbeiter des Gesundheitssektors konzentriert. Nach der Abgabe des Berichts begann die Regierung (Justiz-, Gesundheits- und Arbeitsministerium) mit den Arbeiten an Gesetzentwürfen, die laut Schockmel inzwischen auch „soweit geschrieben“ sind. Nun wolle die Regierung noch ein formelles, schriftliches Gutachten unter Berücksichtigung aktualisierter Daten einholen. So könnte – wenn der politische Wille dafür besteht – der Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause auf den Instanzenweg gebracht werden.

LINK Schriftliche Stellungnahme des Expertengremiums vom 14. Januar

Die Forderungen für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht wurden laut Schockmel nicht weiter verfolgt. Ziel der Impfpflicht sei es, eine Überlastung des Gesundheitssystems (mit Covid-Patienten) zu verhindern, sodass auch Nicht-Covid-Patienten weiterhin angemessen versorgt werden können. Ein zweiter Aspekt sei die Rückkehr zur „Normalität“, bzw. der, dass die Einwohner Luxemburgs die Freiheiten, die sie in den letzten Monaten zurückerlangt haben, nicht wieder aufgeben müssen.

Mit der Einführung einer Impfpflicht würde die Regierung dieses Mal proaktiv handeln und nicht erst im Nachhinein auf das Virus reagieren. Der Infektiologe geht davon aus, dass das Pandemiegeschehen im Herbst oder im Winter wieder anziehen wird. Es sei aber noch nicht klar, welche Virusvariante sich unter den Menschen verbreiten wird.

„Ich glaube, dass die Omikron-Varianten noch eine Weile bleiben werden – aber auch die bleiben nicht ewig. Und dann kommt eine neue Variante und da wissen wir natürlich nicht, wie die aussehen wird“, meint Schockmel. Es bestehe beispielsweise die Möglichkeit, dass Viren sich untereinander kombinieren – so etwa die Delta-Variante mit Omikron.


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steffen
22. Juni 2022 - 11.53

Das kann doch nicht wahr sein, dass man eine Impfung vorschreiben möchte die keinen Fremd.-Eigenschutz bietet, dafür aber viele Menschen schwer geschädigt hat. Die Experten sollten sich lieber mal diesen Menschen widmen. Ich kenne auch viele die sich impfen haben lassen und schon das dritte mal Corona hatten, und das nicht mit leichten Symptomen !

charlesplier1960
27. Mai 2022 - 9.52

Mir wärten den Dr bestemmt demnächst an der Politik gesin. @bernadette2980 "Schued dass et keng Impfung géint Dommheet, Egoismus, Nidderträchtegkeet get well do kéint der vill sech impfe loossen ." Dat as absolut richteg.Loose mer mat der Regierung ufänken esoubal et esou en Impfstoff get.

bernadette2980
26. Mai 2022 - 11.51

Schued dass et keng Impfung géint Dommheet, Egoismus, Nidderträchtegkeet get well do kéint der vill sech impfe loossen . @ Beobachter : waat en Kommentar genau fir iech misst et eng Impfung gi wi uewe beschriwen . Impfpflicht jo wann Leit net aaneschters verstinn .

Beobachter
25. Mai 2022 - 19.56

Der gleiche Zirkus wird wohl bald wiederholt wegen der Affenpocken. Corona ist noch immer präsent, doch selbst zum Fliegen braucht es jetzt keinen Corona Test mehr für Ungeimpfte die vor Monaten noch als Superspreader geschimpft wurden.Welch ein Affentheater!

Filet de Boeuf
25. Mai 2022 - 16.07

Ech spieren och d'Nowirkungen, säit der Impfung wirkt de Cannabis net méi sou gudd.

Willi
25. Mai 2022 - 8.22

die Konzeptlosigkeit bleibt weiter bestehen, wir müssen,meinen,sollen,hoffen,es kann nicht sein usw. die Show geht weiter.

lupus-canis
24. Mai 2022 - 9.09

ech knabberen nach Haut un de No-Wiirkungen vun der 2. Impfung vum läschte Joer keng Impfpflicht gefälleg

jo
24. Mai 2022 - 7.53

Solange es keine objektive, neutrale Beurteilung (Schaden/Nutzen/Impfschäden) gibt ist eine Impflicht ethisch nicht vertretbar.

Romain C.
24. Mai 2022 - 6.22

Wann kommt der Kombi Impfstoff gegen Corona, Affenpocken, Rinderwahn, Schweinepest, Vogelgrippe,Gier und Dummheit?