Escher SchwimmbadEntwicklung der Besucherzahlen seit der Tariferhöhung: Mehr als 2018, weniger als 2019

Escher Schwimmbad / Entwicklung der Besucherzahlen seit der Tariferhöhung: Mehr als 2018, weniger als 2019
Im Gegensatz zu den angrenzenden Straßen gehören die rund 80 Parkplätze auf der „place des Sacrifiés 1940-1945“ nicht zum Einwohnerparkraum Foto: Editpress-Archiv

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Im Frühjahr hatte eine schriftliche Frage der Gemeinderätin Line Wies („déi Lénk“) an den Schöffenrat für Aufregung gesorgt. Es ging um die Tariferhöhung im Schwimmbad und die Gratis-Nutzung durch Bedienstete der Gemeinde. Jean Tonnar (LSAP) hakte kurz später nach. Und bekam nun recht deutliche Antworten.

Jean Tonnar (LSAP)
Jean Tonnar (LSAP) Archivbild: Editpress/Alain Rischard

Anfang Oktober 2021 hatte der Escher Gemeinderat mit den Stimmen der schwarz-grün-blauen Koalition eine neue Preisstruktur für das einzige öffentliche Schwimmbad der Stadt verabschiedet, die zu drastischen Verteuerungen des Besuchs führte. Der Einzeleintritt stieg so um 50 Prozent und das Jahresabonnement um 66 Prozent, auch für Kinder und Jugendliche. Die Opposition hatte die Erhöhung stark kritisiert.

In der Gemeinderatssitzung vom 6. Mai 2022 eskalierte der politische Streit ums Schwimmbad regelrecht, nachdem Line Wies am 27. April eine Anfrage bezüglich der Gratis-Nutzung durch das Gemeindepersonal an den Schöffenrat gestellt hatte. Vor allem Schöffe Pim Knaff (DP) blies damals zum Frontalangriff auf Wies. Bürgermeister Georges Mischo (CSV) drohte, Wies das Wort zu entziehen, wenn sie weiter über die neue Tarifstruktur des Schwimmbads rede. Das sei nicht das Thema, sondern vielmehr der Betriebssport der Gemeinde. Das wiederum brachte Jean Tonnar auf die Palme. „Frau Wies ist hier nicht das Thema“, sagte er. „Wenn es um Kostenlosigkeit geht, dann ist nicht zu vermeiden, dass auch über die Tarife geredet wird. In diesem Saal wurde noch immer frei gesprochen, das werden wir uns auch in Zukunft herausnehmen.“

Jean Tonnar war es auch, der zwei Tage nach Line Wies weitere Fragen zur Schwimmbadnutzung an den Bürgermeister und seinen Schöffenrat stellte. Darin erbat er sich Statistiken zu den Besucherzahlen seit der Tariferhöhung.

Die Antwort erhielt Tonnar vergangene Woche. 71.629 Menschen passierten die Kasse von Januar bis Juli, was in etwa dem Niveau von 2018 (71.265) entspricht, allerdings weniger ist als im letzten Jahr vor der Pandemie 2019 (73.735). Der Schöffenrat schließt aus den Statistiken, dass die Tariferhöhung keine Auswirkungen auf die Besucherzahlen habe. Bei der Diskussion im Oktober 2021 hatten die Räte Mike Hansen (LSAP) und Laurent Biltgen („déi Lénk“) ihrer Sorge Ausdruck gegeben, dass das Schwimmbad verschiedenen Menschen nun verschlossen bliebe. Die Antwort des Schöffenrats gibt darüber keinen Aufschluss, lediglich die absoluten Zahlen sind aufgeführt. Interessant wäre in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Altersstruktur der Besucher. Der neue Fitnessbereich zählte unterdessen von Januar bis Juli 591 Besucher. Die Zahl nehme kontinuierlich zu, heißt es.  

Petition und Gratis-Parkplätze

Eine Saunagängerin hatte Anfang des Jahres eine Petition gegen die Tariferhöhung bei den politisch Verantwortlichen der Gemeinde eingereicht, um u.a. gegen die Erhöhung des Sauna-Jahresabonnements von 250 auf 450 Euro zu protestieren. Darauf waren 180 Unterschriften. Eine im Vergleich zu den Besucherzahlen geringe Zahl, wie Mischo und sein Schöffenrat in der Antwort auf Tonnars Frage nach eventuellen Konsequenzen unterstreichen. Man müsse erst die Entwicklung der Besucherzahlen über einen längeren Zeitraum beobachten, um eventuelle Schlüsse zu ziehen. 

In der Beantwortung der letzten Frage erteilt der Schöffenrat der Idee von Gratis-Parkplätzen für die Schwimmbad- und Saunanutzer abermals eine Absage. Damit würde man den Einwohnerparkraum beschneiden. Die Hütten- und Clair-Chêne-Straße gehören übrigens genau wie die Beleser Straße und der „Breedewee“ zum Einwohnerparkraum, die „place des Sacrifiés 1940-1945“ mit ihren rund 80 Parkplätzen in unmittelbarer Nähe zum Schwimmbad dagegen nicht. Hier wird prinzipiell bezahlt. Die Gemeindeverantwortlichen argumentieren zudem, dass die Straßenverkehrsordnung Gratis-Parkplätze für die Nutzer einer bestimmten Institution nicht vorsieht. Schließlich sei das Schwimmbad sehr gut an den öffentlichen Transport angebunden.