Gemeinderat EschDer Schwimmbadbesuch wird teuer: Drastische Preiserhöhung beschlossen

Gemeinderat Esch / Der Schwimmbadbesuch wird teuer: Drastische Preiserhöhung beschlossen
Der Schwimmbadbesuch in Esch wird in Zukunft ein gutes Stück teurer Foto: Editpress/Alain Rischard

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Der Besuch im Escher Schwimmbad wird in Zukunft wesentlich teurer. Mit den Stimmen der Koalition wurde am Freitag im Gemeinderat eine Tariferhöhung beschlossen, die von der Opposition stark kritisiert wurde. Das bedeutet für den Besucher: 6 (3 Stunden) resp. 10,50 Euro (ganzer Tag) anstelle von 4 und 7 Euro Einzeleintritt für Erwachsene, 3 und 6 Euro (bisher 2 und 4) für Kinder. 24 Euro kostet in Zukunft das Package Schwimmbad, Sauna und Fitness. Die Preise für Abos und Kurse wurden zum Teil ebenfalls stark erhöht. 

Mit den Investitionen der letzten Zeit und dem gestiegenen Gehälteraufkommen begründete Bürgermeister Georges Mischo (CSV) die neuen Tarife für das Schwimmbad. Die Preise waren seit der Wiedereröffnung im Jahr 2003 nicht mehr angepasst worden. In Zukunft wird der Eintritt für Erwachsene 6 Euro für 3 Stunden betragen. Für den ganzen Tag sind es 10,50 Euro. Kinder von 4 bis 11 Jahren zahlen 3 bzw. 6 Euro. Der Saunabesuch kostet in Zukunft 12 anstelle von 8 Euro. Auch die Abonnementspreise werden zum Teil kräftig angehoben: 37,50 Euro pro Monat anstelle von bisher 25 für das Schwimmbad, wobei da auch der Zugang zum neuen Fitnessbereich integriert ist. Betroffen von den Erhöhungen sind auch die Kurse: Babyschwimmen zum Beispiel von 100 Euro pro Jahr auf 80 Euro pro Trimester. Zehn Aqua-Gym-Kurse schlagen in Zukunft mit 80 anstelle von 55 Euro zu Buche. 

Starker Tobak, wie die Opposition im Gemeinderat meinte. Dem Demissionär Jeff Dax (LSAP), der in der kommenden Sitzung von Joëlle Pizzaferri ersetzt wird, verschlug es beim Blick auf die neuen Tarife nach eigenen Angaben die Sprache. „Das Schwimmbad ist öffentlich und kein PPP, also kann die Gemeinde die Preise selbst bestimmen. Eine leichte Anhebung hätten wir ja noch verstanden, aber wir reden hier von über 30 Prozent“, so Dax. Laurent Biltgen („déi Lénk“) zog den Vergleich zu anderen Bädern im Land. Zum Beispiel koste der Eintritt ins Schwimmbad der Coque 4,50 Euro, dafür bekäme man aber mehr geboten als in Esch. Die Tariferhöhung treffe vor allem die treuen Kunden, die hier regelmäßig ihre Bahnen schwimmen. Und die Jugendlichen – dabei habe der Sozialbericht gezeigt, dass der Anteil der übergewichtigen Jugendlichen in Esch über dem Landesdurchschnitt liegt. Biltgen stelle sich so die Frage, was wirklich hinter der Preiserhöhung stecke. Geld machen oder aber das Schwimmbad leerer machen, damit andere mehr Platz hätten? 

Catarina Simoes (CSV) verteidigte die Erhöhung mit dem Anstieg der Lebenshaltungskosten der letzten 20 Jahre. Im Grunde genommen wäre die Erhöhung nur die Anwendung des Indexes, so Simoes. Georges Mischo relativierte die Erhöhung der Tarife für Jugendlichen mit der Existenz der Jugendkarte, die die Teuerung abfedere. Line Wies („déi Lénk“) kritisierte die „Kleinkrämerlogik“ und machte darauf aufmerksam, dass ein städtisches Schwimmbad eine öffentliche Dienstleistung sei. Damit mache man keinen Profit. Das unterstrich Mike Hansen (LSAP): „Sport und Kultur haben keinen wirtschaftlichen Preis. So aber wird der Zugang zum Schwimmbad für verschiedene Menschen versperrt.“ Hansen schlug vor, dass der Gemeinderat darüber noch einmal gemeinsam nachdenken solle. Das wollte die CSV/„déi gréng“/DP-Mehrheit nicht und so wurde die neue Preisstruktur mit ihren Stimmen angenommen, die Opposition von LSAP und „déi Lénk“ stimmte dagegen. 

Ab jetzt: Polizei protokolliert in Alzettestraße

Unter dem Eindruck der Debatten um das „Südspidol“ (siehe unten) und das Schwimmbad verblasste der Rest der Tagesordnung der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause ein wenig. So wurde u.a. das Haus Nr. 29 in der Dicks-Straße unter Denkmalschutz gestellt, weitere Kostenvoranschläge gestimmt, das Budget des CIGL für 2022 sowie der „plan de gestion des forêts“ gutgeheißen. Ein wenig Aufregung gab es bei der Diskussion über das Gemeindesyndikat SIGI. Line Wies verglich die Informationspolitik des Schöffenrats in Sachen SIGI mit der im Dossier „Südspidol“. Der Gemeinderat habe erst von den Problemen beim SIGI erfahren, als sie das OGBL öffentlich machte. Sie forderte Einsicht in die Berichte aller Syndikate für die Räte. Eine Motion der Linken für mehr Transparenz in Sachen Gemeindesyndikate wurde mit den Stimmen der Mehrheit  abgelehnt.

Bürgermeister Mischo kündigte anschließend an, dass ab nächster Woche die repressive Phase des Fahrradverbots in der Alzettestraße anfange und die Polizei Kontrollen durchführe, sodass Radfahrer nun mit einem Strafzettel über 49 Euro zu rechnen hätten.

Zum Schluss war es an Jeff Dax, einige Abschiedsworte an den Gemeinderat zu richten. Es wurde emotional und Dax wünschte sich für die Zukunft des Escher Gemeinderats, dass die Mehrheit mehr Vertrauen in die Opposition und ihre Ideen zeige. Und nicht prinzipiell alles ablehne, was von ihr käme.

Die neuen Tarife

Schwimmbad:
Einzeleintritt:
Erwachsene: 6 € (3 Stunden,  bisher 4 €) und 10,50 € (ganzer Tag, bisher 7 €)
Kinder (4-11 Jahre): 3 € (bisher 2 €) und 6 € (bisher 4 €)
Monatsabo:
Erwachsene: 37,50 € (bisher 25 €)
Kinder: 18 € (bisher 12 €)
Sauna:
Einzeleintritt: 12 € (bisher 8 €)
Monatsabo: 65 € (bisher 50 €)
Kurse:
Babyschwimmen:
80 €/Trimester (bisher 100 €/Jahr)
Schwimmen (10 Kurse):
80 € (bisher 70 €)
Aqua-Gym oder -Cycling (10 Kurse):
80 € (bisher 55 €)

sofia
5. Oktober 2021 - 19.25

Wow, d'CSV huet erausfonnt, dass d'Schwemme kee Goss erabréngen. Als nächst kascht d'Bibliothéik och 100€ Entrée. Déi si komplett doniewent.

Marco
5. Oktober 2021 - 16.20

Haaptsaachzu Esch fir e puer Zengdausenden Euro einfach emol nei Strossenschëlder mat den Stroossennimm duech bei bestehend (makellos) ersetzen. Wien als Schäfferot esou irresponsabel mat Steiergelder ronderemgehäit ass de facto incompetent fir iwwer iergendwech Tariferhéijungen ze bestëmmen déi zu Laaschten vum normalen Bierger sin. Freet sech elo nach waat fir eng Katégorie vun Leit weider hin gratis an d'Schwemm kommen därfen. Leit, verhaalt iech alles a gitt hinnen d'Quittung le temps venu!

Genug
4. Oktober 2021 - 8.57

Do vergeet engem d’ Soen oder nach just merde alors, net merci alors

Grogu
4. Oktober 2021 - 3.00

Wisou huet kee grengen Conseiller Stellung geholl?Awer sie hun allen 3 mat jo gestemmt...Muecht besiess an um stull pechend (ee Schäffen an ee ConseilleR)? Wisou get dat esou akzepteiert? Dat as eng onsozial an ongerecht Politik ! 2023 get oofgerechent

Gasty Weiss-Müller
2. Oktober 2021 - 3.41

Wasser ist zum trinken da , und Baden ein Luxus ! Proportional zu den Kosten die unser Kunst-Turn- und Bürgermeister samt seinen Schöffen Ratgeber für ihre heutige grandiose , einer Weltkunst Hauptstadt wie Dudabei würdigen Einweihung mit hunderten von Trennwänden, Musikbühne , Ess-und Trinkeilagen und Gott weiss was ....usw.usw. für uns Escher schweigende Lämmer ist die Badepreis Erhöhung ein Tropfen im Badewasser , ein Pappenstiel, oder ? Dabei nicht zu vergessen die Unterstützung für unsere Escher und Luxemburger Künstler die diese , einem Mozart und Gaugin würdige Kunstausstellungshalle ,im Wert von hunderten von Millionen Teuros mit ihren Arbeiten füllen müssen.... Ein dreifaches « MERCI ALORS ! »

Escher Famill
2. Oktober 2021 - 1.28

Ee schlag an d'Gesiicht fir all Famill ! Famillienpolitik muss anescht goen,en Trauerspill!

Laird Glenmore
1. Oktober 2021 - 18.45

Wenn der Bürgermeister mit samt seinem Schöffenrat nicht so viel Geld für Dummheiten ausgeben würde dann bräuchten wir keine Tariferhöhungen, das fängt schon bei dem dämlichen City Bus an in der Fußgängerzone der einzige Gast den ich bisher im Bus gesehen habe war der Personalmann, dann die bunten Duplobänke, den Heizluftballon dann der Pumptrack in Lankelz dann die tollen Blumenarrangements die sehen zwar schön aus ändern aber nicht am Dreck in der Innenstadt, wir haben so viele Gemeindearbeiter die fahren aber lieber mit den kleinen Wägelchen durch die Gegend mit laufender Rundumleuchte was im übrigen verboten ist, die rue du Fossé erstickt in Blättern keiner macht sauber warum auch, war gestern Richtung Decker Ries unterwegs da liefen 3 Gemeindearbeiter herum um 4 - 5 Papierfetzen aufzusammeln aber die Innenstadt verdreckt weiter ich frage mich fast jeden Tag was in den Köpfen der Der Gemeindeverantwortlichen vorgeht, viel kann das nicht sein, es wird Zeit für einen raschen Personalwechsel bevor die Gemeindekasse in den roten Zahlen ist, oder die Damen und Herren sollten mal eine Management Schule besuchen damit sie wissen was sie da machen.

jean-pierre goelff
1. Oktober 2021 - 17.28

Den Index,jooooo,mee deï Euro'en deï mat der Schëpp zur Fenster erausgeschmass gin,deï mussen dach irgendweï nees an d'Kees kommen,oder?

Wieder Mann
1. Oktober 2021 - 17.18

Da kann die Politik noch soviel Beteuerungen und Vergleiche anstellen, Fakt ist die Teuerungswelle läuft auf den Bürger zu . Diese steigende Lebenshaltungskosten werden im Vergleich zu nicht steigenden Löhnen, Renten den Bürger ärmer machen. Wesentlicher Anteil an dieser Verteuerung des Lebens spielen die CO2 Steuer , die grüne Bekämpfung fossiler Energien und das gelobte nachhaltige Produkt. Der Bürger bleibt auf der nachhaltigen, grünen Strecke.

Anonym
1. Oktober 2021 - 16.45

An den Brevet kascht 150 Euro! Ween mecht nach freiwelleg dne Brevet?

Linda
1. Oktober 2021 - 16.06

Index gehéicht,an schon get alles gehéicht!!!! Ass gehoppst wéi gesprong!