Escher SchwemmSaunagänger protestieren gegen Tariferhöhung: Unterschriftenliste an Schöffenrat übergeben

Escher Schwemm / Saunagänger protestieren gegen Tariferhöhung: Unterschriftenliste an Schöffenrat übergeben
Der Schwimmbad- bzw. Saunabesuch ist in Esch wesentlich teurer geworden. Dagegen regt sich Protest.   Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Am Freitagmorgen hatte Maria Marques einen wichtigen Termin bei der Escher Gemeinde. Die Übersetzerin übergab dem Schöffenrat um Bürgermeister Georges Mischo (CSV) eine Unterschriftenliste, in der gegen die Preiserhöhung im Schwimmbad protestiert wird. 

Maria Marques ist eine passionierte Saunagängerin. Fast täglich sauniert sie, und das seit langer Zeit schon. Vor zwei Jahren zog die 55-Jährige ins Grenzgebiet und ist seitdem regelmäßige Kundin im Escher Schwimmbad. Zuvor wohnte sie in Ettelbrück. „Ich gehe schon so lange in Luxemburg in die unterschiedlichsten Saunas, dass ich sie durchaus miteinander vergleichen kann. Zum Beispiel war ich vor meinem Umzug in den Süden immer im Schwimmbad von Mersch. Dort bezahlt man 16 Euro am Tag, in Esch sind es jetzt 18 Euro für drei Stunden. Dazu kommt, dass der Spa-Bereich in Mersch qualitativ mehr zu bieten hat als der in Esch.“ Marques will nicht falsch verstanden werden, denn zufrieden ist sie auch in Esch, nur geboten wird dort weniger. Deshalb hat sie in den letzten Wochen Unterschriften gegen die Preiserhöhung gesammelt, vor allem unter den Escher Saunagängern. Fast 200 sind zusammengekommen. Die Liste übergab sie gestern dem Schöffenrat.

Maria Marques vor dem Schwimmbad
Maria Marques vor dem Schwimmbad Foto:privat

Anfang Oktober 2021 hatte der Escher Gemeinderat mit den Stimmen der schwarz-grün-blauen Koalition eine neue Preisstruktur für das einzige öffentliche Schwimmbad der Stadt verabschiedet, die zu drastischen Verteuerungen des Besuchs führte. Der Einzeleintritt stieg so um 50 Prozent und das Jahresabonnement um 66 Prozent, auch für Kinder und Jugendliche. Jedenfalls ist die „Escher Schwemm“ mit der neuen Tarifstruktur in der Liga der zum Teil privat finanzierten Bäder in Oberkorn und Strassen angekommen. Ohne aber wegen des Alters und des beschränkten Platzes annähernd so viel bieten zu können wie die Konkurrenz. Allerdings darf auch nicht vergessen werden, dass die Tarife seit der Wiedereröffnung 2003 nicht mehr angepasst wurden, obwohl sich die Betriebskosten seitdem wesentlich erhöht haben. 

Maria Marques zahlte für ihr Sauna-Jahresabonnement bisher 250 Euro, nun werden 450 Euro fällig. Für sie ist eine Preiserhöhung durchaus angebracht, denn der Saunagang und auch der Schwimmbadbesuch waren zuvor in Esch vergleichsweise billig. Aber nicht eine derart drastische Verteuerung auf einen Schlag. „Ich hatte die Hoffnung, der Schöffenrat könne seine Entscheidung rückgängig machen“, sagt Marques, die als Übersetzerin im Gericht arbeitet, „aber Bürgermeister Mischo sagte mir heute, dass das nicht ginge. Schließlich habe sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen.“ Sie hofft auf andere Maßnahmen. Quasi als Kompensation, zum Beispiel, was die Parkplatztarife vor dem Schwimmbad angeht. Maria Marques wünscht sich ein Entgegenkommen der Gemeinde. Der Schöffenrat will das nun prüfen.            

Rosie
8. Januar 2022 - 18.12

Macht's doch einfach gratis, das Personal das kassieren soll, kostet doch mehr als da rein kommt. Von Kontrolle und Kassenrevisoren, Münzgeld und Geldtransport mal nicht zu reden.