OktoberDer Luxemburger Arbeitsmarkt verliert an Schwung: Arbeitslosenquote steigt auf 5,6 Prozent

Oktober / Der Luxemburger Arbeitsmarkt verliert an Schwung: Arbeitslosenquote steigt auf 5,6 Prozent
Der Luxemburger Arbeitsmarkt spürt die langsamer drehende Wirtschaft Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Im Oktober ist die Zahl der Menschen auf Arbeitssuche erneut gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt mittlerweile bei 5,6 Prozent. Das ist das schlechteste Ergebnis seit mehr als zwei Jahren. Weiter rückläufig ist auch die Zahl der bei der ADEM gemeldeten freien Stellen.

Im Oktober 2023 waren hierzulande insgesamt 16.927 Menschen als arbeitssuchend bei der ADEM eingeschrieben. Das sind rund 350 Personen mehr als vor einem Monat und rund 2.300 mehr als vor einem Jahr. Es wird deutlich, dass die wirtschaftliche Lage dabei ist, schwieriger zu werden. Das letzte Mal, dass eine schlechtere Zahl verbucht wurde, war im Mai 2021. Die Marke von 16.000 Arbeitssuchenden war im Juli überschritten worden.

Verglichen mit Juni 2022, dem besten Monat der letzten Jahre, ist es ein Plus von fast 3.300 Personen. Damals war die Zahl der Arbeitslosen auf den tiefsten Punkt seit Oktober 2011 gefallen. Zuvor, im April 2020, war die Zahl der bei der ADEM eingeschriebenen Menschen, bedingt durch den Corona-Stillstand, auf 20.253 in die Höhe geschnellt.

Im Oktober 2023 ist die Zahl der Arbeitslosen nun in allen Beschäftigungsdauer-Kategorien angestiegen, schreibt die Arbeitsagentur ADEM am Montag in einer Pressemeldung. Wie bereits in den Monaten zuvor wurden die stärksten Anstiege bei den am besten qualifizierten Arbeitssuchenden (Hochschulabsolventen) sowie bei jungen Menschen unter 30 Jahren verzeichnet. Was die Berufe anbelangt, so wurden die größten Zuwächse im Baugewerbe, im Finanz- und Immobiliensektor, in der Industrie, in der Informatik und in der Buchhaltung gemessen.

Mehr Neuanmeldungen

Die Zahl der monatlichen Neuanmeldungen ist im Oktober weiter leicht angestiegen. Es hatten sich 3.183 Menschen (386 mehr als im Oktober vor einem Jahr) neu bei der ADEM gemeldet, schreibt die Arbeitsagentur. Der Anteil an Personen mit vorübergehendem Schutz (Flüchtlinge aus der Ukraine) fällt mit 92 nur wenig ins Gewicht.

Die Zahl der gebietsansässigen Arbeitssuchenden, die volles Arbeitslosengeld beziehen, ist innerhalb eines Jahres um 1.979 Personen auf 9.056 gestiegen. Die Zahl der Empfänger einer Maßnahme lag derweil auf gleicher Höhe wie vor einem Jahr (4.226 Stellen).

Die vom Statec berechnete saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist im Oktober damit leicht, von 5,5 auf 5,6 Prozent, gestiegen. Im Mai lag sie noch bei 5 Prozent, zu Jahresbeginn bei 4,8 Prozent. Vor rund einem Jahr hatte sie einen Rekord-Tiefststand von 4,7 Prozent verzeichnet. In den Monaten Mai/Juni 2020 hatte sie mit sieben Prozent einen „Corona-Höchststand“ erreicht.

Hintergrund der nicht mehr so positiven Entwicklung in Luxemburg dürfte die nicht mehr so gut laufende Konjunktur sein. Im Laufe des Jahres hat sich die Zuversicht verschlechtert: Rechnete Statec, laut den Prognosen von Juni, für das Jahr 2023 noch mit einer „moderaten“ Expansion der Wirtschaftstätigkeit in Luxemburg, so geht man laut der „Note au Formateur“ mittlerweile mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um wenigstens 0,8 Prozent aus. Auch der Internationale Währungsfonds und die EU-Kommission haben inzwischen angekündigt, 2023 mit einem Schrumpfen der Luxemburger Wirtschaft zu rechnen. Im Folgejahr 2024 rechnen alle eben Erwähnten jedoch wieder mit einer Erholung der Konjunktur.

Zahl der Arbeitsplätze wächst weniger schnell

Die Zahl der unbesetzten Stellen, die Arbeitgeber der ADEM gemeldet haben, ist derweil weiter leicht zurückgegangen. Insgesamt 3.089 (Vorjahr: 3.284) neue offene Stellen wurden gemeldet. Die Zahl der verfügbaren Stellen beläuft sich zum Monatsende auf 8.571. Der Rückgang im Jahresvergleich beträgt somit 34,2 Prozent. Besonders betroffen von dem Rückgang sind Stellengesuche in den Bereichen Unternehmensberatung, Informatik und Baugewerbe. Zwischen September 2021 und März 2023 lag die Zahl der bei der ADEM gemeldeten offenen Stellen konstant über der Marke von 10.000 Jobs.

Die Zahl der Arbeitsplätze insgesamt in Luxemburg ist derweil im Oktober leicht weiter gestiegen, auf 513.958 Stellen. Seit Ende Januar 2020 (also vor der Corona-Krise) sind im Großherzogtum über 42.000 neue Stellen entstanden. Im Mai war hierzulande erstmals die Marke von einer halben Million Arbeitsplätze überschritten worden. Die Schwelle von 400.000 Jobs war im Februar 2015 überschritten worden, die von 300.000 im Juni 2004.

Die Schaffung neuer Arbeitsplätze hat sich zuletzt aber deutlich verlangsamt. Insgesamt sind im Oktober laut  den (saisonbereinigten) Zahlen von Statec nur 230 neue Stellen hinzugekommen. Seit Jahresbeginn ist es ein Plus von 5.300 neue Arbeitsplätzen. Im Vorjahr waren in den ersten zehn Monaten des Jahres noch 13.400 neue Stellen gezählt worden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Sehr unterschiedliche Arbeitslosenquoten in den einzelnen Gemeinden

Zahl der Firmenpleiten steigt im ersten Semester 2023

Der jährliche Durchschnittsverdienst hierzulande lag 2022 bei 70.600 Euro

Amazon ist der zweitgrößte private Arbeitgeber in Luxemburg

Nur noch 24 neue Jobs pro Tag: Die Zahl der Angestellten wächst langsamer

liah1elin2
21. November 2023 - 19.23

@Romain Die Wirtschaft schwächelt, die Arbeitslosigkeit steigt, Leute werden ungewollt arbeitslos. Und ja, dann brauchen sie Geld vom Staat, damit ihr soziales Umfeld und Familie diese schwierige Zeit möglichst unbeschadet überstehen kann. Und was soll Ihre sinnentleerte Aussage jetzt, wollen Sie ungewollt arbeitslosen Personen Schmarotzertum vorwerfen?

Romain
21. November 2023 - 10.23

Wenn man genug Arbeitslosen Geld bekommt zum Leben, vom Staat, warum soll man dann arbeiten gehen

liah1elin2
20. November 2023 - 21.31

Die Notenbanken werden 2024 wieder beginnen können die Leitzinsen zu senken. Durch die notwendigen Erhöhungen in der Vergangenheit ist die Konjunktur gebremst und sogar rückläufig worden. Dadurch ist der Preisauftrieb gestoppt worden und durch die künftigen Senkungen wird die Weltkonjunktur wieder Fahrt aufnehmen und Luxemburg davon profitieren. Wir sind eben nur ein kleines Rädchen in der Weltwirtschaft.

DenDemokrat
20. November 2023 - 18.30

Froot emol wat den Patron all Mount verdingt huet? An wéi d‘Konditiounen vum Personal waaren? An firwat sin dei Menuen do horrend déier an en bezillt een fir Krunewaasser wei wann et vun Lourdes wier? An ech hat geduecht oeuvre social fällt ënner en Kollektivvertrag. Haaptsaach den Grand-Duc waar do. Do huet een d‘Lait gudd gelinkt… Vlait gesait een jo den Numm am registre des bénéficiaires