SeptemberDie Zahlen vom Luxemburger Arbeitsmarkt sind schlechter geworden – Arbeitslosenquote steigt auf 5,5 Prozent

September / Die Zahlen vom Luxemburger Arbeitsmarkt sind schlechter geworden – Arbeitslosenquote steigt auf 5,5 Prozent
Der Luxemburger Arbeitsmarkt spürt die langsamer drehende Wirtschaft Foto: Editpress/Alain Rischard

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Im Monat September ist die Zahl der Menschen auf Arbeitssuche erneut gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,3 auf 5,5 Prozent. Das schlechteste Ergebnis seit zwei Jahren. Weiter rückläufig war Ende September 2023 auch die Zahl der bei der ADEM gemeldeten freien Stellen.

Im September waren hierzulande insgesamt 16.565 Menschen als arbeitssuchend bei der ADEM eingeschrieben. Das sind etwa 500 Personen mehr als vor einem Monat und rund 2.400 mehr als vor einem Jahr. Es wird deutlich, dass die wirtschaftliche Situation dabei ist, schwieriger zu werden. Die Marke von 16.000 Arbeitssuchenden war im Juli überschritten worden. In den zwei Jahren zuvor lag die Zahl darunter.

Verglichen mit Juni 2022, dem besten Monat der letzten Jahre, ist es ein Plus von fast 3.000 Personen. Damals war die Zahl der Arbeitslosen auf den tiefsten Punkt seit Oktober 2011 gefallen. Zuvor, im April 2020, war die Zahl der bei der ADEM eingeschriebenen Menschen, bedingt durch den Corona-Stillstand, auf 20.253 in die Höhe geschnellt.

Im September 2023 ist die Zahl der Arbeitslosen nun in allen Beschäftigungsdauer-Kategorien angestiegen, schreibt die Arbeitsagentur ADEM am Freitag in einer Pressemeldung. Wie bereits in den drei Monaten zuvor wurden die stärksten Anstiege bei den am besten qualifizierten Arbeitssuchenden (Hochschulabsolventen) sowie bei jungen Menschen unter 30 Jahren verzeichnet. Was die Berufe anbelangt, so wurden die größten Zuwächse in den Bereichen Sekretariat und Assistenz, Dienstleistungen in der Gastronomie, Buchhaltung und Management, Rohbau- und Ausbauarbeiten gemessen.

Mehr Neuanmeldungen

Die Zahl der monatlichen Neuanmeldungen stieg so im September weiter an. Es hatten sich 3.141 Menschen (189 mehr als im September vor einem Jahr) neu bei der ADEM gemeldet, schreibt die Arbeitsagentur. Der Anteil an Personen mit vorübergehendem Schutz (Flüchtlinge aus der Ukraine) fällt mit 67 nur wenig ins Gewicht. Die Zahl der gebietsansässigen Arbeitssuchenden, die volles Arbeitslosengeld beziehen, ist innerhalb eines Jahres um 1.765 Personen auf 8.764 gestiegen. Die Zahl der Empfänger einer Maßnahme lag derweil unter der von vor einem Jahr (Minus 184 auf 3.949 Stellen).

Die vom Statec berechnete saisonbereinigte Arbeitslosenquote steigt im September damit leicht, von 5,3 auf 5,5 Prozent. Im Mai lag sie noch bei 5 Prozent, zu Jahresbeginn bei 4,8 Prozent. Vor rund einem Jahr hatte sie einen Rekord-Tiefststand von 4,7 Prozent verzeichnet. In den Monaten Mai/Juni 2020 hatte sie mit sieben Prozent ihren „Corona-Höchststand“ erreicht. In den Monaten vor Corona lag sie bei 5,4 Prozent.

Hintergrund der nicht mehr so positiven Entwicklung in Luxemburg dürfte die mittlerweile nicht mehr ganz so gut laufende Konjunktur sein. Wegen der hartnäckig hohen Preissteigerungen und der steigenden Kreditzinsen erwartet Statec, laut Prognosen von Juni, in den Jahren 2023 und 2024 nur eine „moderate“ Expansion der Wirtschaftstätigkeit in Luxemburg. Das luxemburgische statistische Institut erwartet, dass die Konjunktur 2023 hierzulande um 1,5 Prozent wachsen wird, mit der gleichen Geschwindigkeit wie im Vorjahr. 2021 war es noch ein Plus von 5,1 Prozent. Zwischen 1995 und 2022 waren es im Schnitt 3,1 Prozent.

Zahl der Arbeitsplätze wächst weniger schnell

Die Zahl der unbesetzten Stellen, die Arbeitgeber der ADEM gemeldet haben, ist derweil weiter leicht zurückgegangen. Insgesamt 3.109 (Vormonat: 3.164) neue offene Stellen wurden gemeldet. Die Zahl der verfügbaren Stellen beläuft sich zum Monatsende auf 8.966. Der Rückgang im Jahresvergleich beträgt somit 32,7 Prozent. Die Zahl der bei der ADEM gemeldeten offenen Stellen lag zwischen September 2021 und März 2023 konstant über der Marke von 10.000 Jobs.

Leicht nach unten angepasst wurde derweil die monatliche Schätzung für die (nicht-saisonbereinigte) Zahl aller Arbeitsplätze im Land, auf aktuell 512.897 Stellen. Das wären lediglich 56 mehr als im Vormonat, und nur noch rund 4.250 Arbeitsplätze mehr als zu Jahresbeginn. Im März 2022 war hierzulande erstmals die Marke von einer halben Million Arbeitsplätzen überschritten worden.

Seit Jahresbeginn wächst die Zahl der Angestellten hierzulande langsamer als in den Jahren zuvor, hatte Statec zuletzt mitgeteilt. Deutliche Unterschiede bei der Zahl der neu geschaffenen Stellen gibt es je nach Sektor: Starkes Wachstum gab es im ersten Halbjahr vor allem im Finanzsektor und beim Staat. Im Bausektor und in der Industrie wurden hingegen leichte Rückgänge bei der Zahl der Beschäftigten gemessen.

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