ArbeitsmarktZahl der Menschen auf Arbeitssuche bleibt im August bei über 16.000

Arbeitsmarkt / Zahl der Menschen auf Arbeitssuche bleibt im August bei über 16.000
Den letzten Tiefststand hatte die Arbeitslosenquote hierzulande im Juni 2022 erreicht Foto: Editpress/Alain Rischard

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Im Monat August ist die Zahl der Menschen auf Arbeitssuche bei über 16.000 geblieben. Vor einem Jahr waren es noch fast 2.000 weniger gewesen. Die Arbeitslosenquote steigt auf 5,3 Prozent. Weiter rückläufig war Ende August 2023 derweil die Zahl der bei der ADEM gemeldeten freien Stellen.

Im August waren hierzulande insgesamt 16.056 Menschen als arbeitssuchend bei der ADEM eingeschrieben. Ob man die Entwicklung dieser Zahl nun als gut oder schlecht ansieht, liegt im Auge des Betrachters. Es sind 55 Personen weniger eingetragen als vor einem Monat, doch 1.903 mehr als vor einem Jahr. Klar ist jedoch, dass die Situation dabei ist, schwieriger zu werden. Die Marke von 16.000 war letzten Monat überschritten. 

Verglichen mit Juni 2022, dem besten der letzten Jahre, ist es ein Plus von mehr als 2.400 Personen. Damals war die Zahl der Arbeitslosen auf den tiefsten Punkt seit Oktober 2011 gefallen. Zuvor, im April 2020, war die Zahl der bei der ADEM eingeschriebenen Menschen, bedingt durch den Corona-Stillstand, auf 20.253 in die Höhe geschnellt.

Im August 2023 ist die Zahl der Arbeitslosen nun in allen Beschäftigungsdauer-Kategorien, mit Ausnahme der Menschen, die seit mehr als zwölf Monaten angemeldet sind, angestiegen, schreibt die Arbeitsagentur ADEM am Mittwoch. Wie bereits in den beiden Monaten zuvor wurden die stärksten Anstiege bei den am besten qualifizierten Arbeitssuchenden (Hochschulabsolventen) sowie bei jungen Menschen unter 30 Jahren verzeichnet. Was die Berufe anbelangt, so wurden die größten Zuwächse in den Bereichen Sekretariat und Assistenz, Dienstleistungen in der Gastronomie, Buchhaltung und Management, Rohbau- und Ausbauarbeiten gemessen.

Mehr Neuanmeldungen

Die Zahl der Neuanmeldungen stieg im August erneut an. Es hatten sich 2.509 Menschen (172 mehr als im Vormonat) neu bei der ADEM gemeldet, schreibt die Arbeitsagentur. Der Anteil an Personen mit vorübergehendem Schutz (Flüchtlinge aus der Ukraine) fällt mit 90 nur wenig ins Gewicht.

Die vom Statec berechnete saisonbereinigte Arbeitslosenquote steigt im August damit leicht, von 5,2 auf 5,3 Prozent. Im April lag sie noch bei 5 Prozent, zu Jahresbeginn bei 4,8 Prozent. Vor rund einem Jahr hatte sie einen Rekord-Tiefststand von 4,7 Prozent verzeichnet. In den Monaten Mai/Juni 2020 hatte sie mit sieben Prozent ihren „Corona-Höchststand“ erreicht. In den Monaten vor Corona lag sie bei 5,4 Prozent.

Hintergrund der nicht mehr so positiven Entwicklung in Luxemburg dürfte die mittlerweile nicht mehr ganz so gut laufende Konjunktur sein. Wegen der hartnäckig hohen Preissteigerungen und der steigenden Kreditzinsen erwartet Statec in den Jahren 2023 und 2024 nur eine „moderate“ Expansion der Wirtschaftstätigkeit in Luxemburg. Das luxemburgische Statistische Institut erwartet, dass die Konjunktur 2023 hierzulande um 1,5 Prozent wachsen wird, mit der gleichen Geschwindigkeit wie im Vorjahr. 2021 war es noch ein Plus von 5,1 Prozent. Zwischen 1995 und 2022 waren es im Schnitt 3,1 Prozent.

Zahl der Arbeitsplätze wächst weniger schnell

Die Zahl der unbesetzten Stellen, die Arbeitgeber der ADEM gemeldet haben, ist derweil auch im August weiter zurückgegangen. Insgesamt 3.164 (21,6 Prozent weniger als vor einem Jahr) neue offene Stellen wurden gemeldet. Die Zahl der verfügbaren Stellen beläuft sich zum Monatsende auf 9.088. Der Rückgang im Jahresvergleich beträgt somit 32,5 Prozent. Die Zahl der bei der ADEM gemeldeten offenen Stellen lag zwischen September 2021 und März 2023 konstant über der Marke von 10.000 Jobs.

Auch nur relativ leicht nach oben angepasst wurde derweil die Schätzung für die (nicht-saisonbereinigte) Zahl aller Arbeitsplätze im Land, auf aktuell 513.207 Stellen. Das sind lediglich 630 mehr als im Vormonat, doch immer noch 4.700 Arbeitsplätze mehr als zu Jahresbeginn. Im März 2022 war hierzulande erstmals die Marke von einer halben Million Arbeitsplätze überschritten worden, die Schwelle von 400.000 Jobs im Februar 2015, die von 300.000 im Juni 2004.

Deutliche Unterschiede bei der Zahl der neu geschaffenen Stellen gibt es je nach Sektor. Im Bausektor wurde im ersten Quartal 2023 ein kleiner Rückgang der Zahl der Beschäftigten gemessen. Im Handel hingegen ein starker Zuwachs.

Dago
21. September 2023 - 11.44

Die Stütze auf die Hälfte reduzieren in Höhe und Zeit. Klappt 100%tig

Romain
21. September 2023 - 10.10

16.000 Leute auf arbeitssuche. Betrieben fehlt arbeitskraft. Wie ist das möglich. Arbeitslose werden wohl zu gut bezahlt um nichts zu machen