Neues GutachtenDer AstraZeneca-Impfstoff ist auch für über 65-Jährige und Risikopatienten geeignet

Neues Gutachten / Der AstraZeneca-Impfstoff ist auch für über 65-Jährige und Risikopatienten geeignet
„Eine Frist von 14 Tagen nach der zweiten Impfung kann nötig sein, bevor Geimpfte auf optimale Weise geschützt sind“, schreibt das CSMI Symbolbild: AFP

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Der AstraZeneca-Impfstoff ist auch für Menschen über 65 Jahre und Risikopatienten geeignet. Zu diesem Schluss kommt der „Conseil supérieur des maladies infectieuses“ (CSMI) in seinem neuen Empfehlungsschreiben. Das Gesundheitsministerium hatte nach einer neuen Einschätzung durch das CSMI gefragt – nun muss die Regierung entscheiden, ob den Empfehlungen Rechnung getragen wird. Dem Radiosender 100,7 zufolge soll der Regierungsrat am Freitag darüber entscheiden, welchen Einfluss das aktuelle CSMI-Papier auf die Luxemburger Impfkampagne hat.

Mit dem neuen Gutachten ändert der CSMI seine anfänglichen Empfehlungen, hatte er doch anfangs dafür plädiert, bei der Impfung von Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter sowie von Menschen mit Immundefekt auf die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zurückzugreifen. Das AstraZeneca-Vakzin solle jüngeren Menschen sowie Menschen ohne Immundefizienz angeboten werden. Als Grund für diese Empfehlungen gab der CSMI die magere Datenlage zur Wirksamkeit des Vakzins bei bestimmten Bevölkerungsgruppen an.

Da jedoch nun weitere Studien durchgeführt wurden, kommt der CSMI zu dem Schluss, seine Empfehlung zugunsten des AstraZeneca-Impfstoffs für alle Alterskategorien und Risikogruppen zu ändern, „soweit es keine Indikation darüber gibt, bestimmte Vakzine für verschiedene Altersklassen oder Personen mit einer Immunsuppression zu bevorzugen“. Denn an den Studien, auf die sich das CSMI in seiner Begutachtung stützt, hätten laut eigenen Worten keine Personen mit einer Immuninsuffizienz teilgenommen. In diesem Sinne gebe es keine Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffs bei Personen, die an einer Immunerkrankung leiden würden. Das Gleiche gelte für schwangere oder stillende Frauen.

AstraZeneca generell gut verträglich

Was die Frage nach dem Alter angeht, hätten die besagten Studien jedoch gezeigt, dass der AstraZeneca-Impfstoff „immunogen“ sei mit dem Auftauchen von Antikörpern, die das Virus neutralisieren würden. Dieser Vorgang sei auch bei über 70-Jährigen beobachtet worden, „obgleich die Daten anfänglich begrenzt waren und erst später vervollständigt wurden“. Das CSMI schreibt: „Die Wirksamkeit gegen schwere Krankheitsverläufe (Hospitalisation) und den Tod ist hoch, ungeachtet der Altersgruppe.“

Kein einziger Fall einer Infektion sei bei den Teilnehmern der geimpften Studiengruppe ab dem 21. Tag nach der ersten Impfung gemeldet worden. Und weiter: „Eine Frist von 14 Tagen nach der zweiten Impfung kann nötig sein, bevor Geimpfte auf optimale Weise geschützt sind.“ Darüber hinaus sorge eine Verlängerung der Zeitspanne zwischen der ersten und der zweiten Impfdosis offenbar für einen besseren Impfschutz.

Was asymptomatische Corona-Infizierte anbelangt, geben neueste Studienergebnisse laut CSMI Anlass zur Hoffnung: Vorläufige Daten, die erst kürzlich veröffentlicht wurden, ließen auf eine teilweise Wirksamkeit gegen eine weitere Virus-Übertragung schließen. Zudem werde der Impfstoff generell gut vertragen, eine allergische Reaktion komme selten vor.

Joëlle
5. März 2021 - 12.34

@E Genervten Bierger " Wann geht das denn endlich voran mit den Impfungen? " Sobald das Material ankommt. Man kann nichts injizieren was noch nicht produziert ist. "Das Schneckentempo ist echt nervig." Die Briten tönen sie hätten fast die halbe Bevölkerung geimpft aber bloß magere 1,2% haben beide Dosen erhalten.

Armand
5. März 2021 - 12.31

@Observer "Heute so, morgen anders.Wer soll da noch Vertrauen haben?Ich nicht." So funktioniert Wissenschaft, wenn sie das nicht mögen, wenden sich sich an einen Heilpraktiker oder Schamanen ihres Vertrauens.

E Genervten Bierger
4. März 2021 - 20.34

Warum brauchen wir überhaupt einen nationalen CSMI? Die dackeln ja eh nur den anderen hinterher. Wann geht das denn endlich voran mit den Impfungen? Das Schneckentempo ist echt nervig. Man glaubt manchmal die größten Dilettanten seien am Werk. Dieses Zaudern und Zögern wäre ja noch witzig wenn nicht Menschenleben gefährdet würden oder die Intensivstationen überlaufen würden. Außerdem ist dies die Folge der Fastnachtsferien. Belgien hatte seinen Bürgern die Ausreise verboten. Unserer Regierung ist das liberale Dogma scheinbar wichtiger als die Gesundheit der Bürger. Was für ein Haufen.

Den Ieselchen
4. März 2021 - 20.15

Eisen Noper??, huet Haut gring Luucht gin vir den Impfstoff vun AstraZeneca vir Leit iwer 65 (siehe SZ von heute),dofir och hei, ein Schelm der böses dabei denkt..... ?

Charel HILD
4. März 2021 - 20.02

Kuckt dach einfach dass en endlech ukënt. An halt op d' Prioritéitslëschten zweemol am Dag ze änneren. Dat Gedeessems nervt! An ons Intensivstatiounen an de Spideeler fänke nees un iwwer ze laafen. Huet nach keen dat gemierkt?

Observer
4. März 2021 - 19.11

Heute so, morgen anders.Wer soll da noch Vertrauen haben?Ich nicht.