GesundheitGesetzentwurf für medizinisches Logistikzentrum steht

Gesundheit / Gesetzentwurf für medizinisches Logistikzentrum steht
Die Medikamentenbeschaffung soll in Zukunft zentralisiert werden Foto: Editpress/Julien Garroy

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In der Corona-Pandemie gestaltete sich die Beschaffung von Medikamenten und medizinischer Ausstattung schwierig. Ein neues zentrales Beschaffungs- und Logistikzentrum soll das Land für zukünftige Krisenlagen wappnen.

Der Regierungsrat hat den Gesetzentwurf zur Schaffung des „Nationalen Einkaufs- und Logistikzentrums“ CNAL („Centrale nationale d’achat et de logistique“) gebilligt. Das Vorhaben soll Luxemburg in eine bessere Ausgangslage für die Beschaffung medizinischer Güter bringen. Das CNAL wird darüber hinaus auch als medizinisches Katastrophenschutz-Lager dienen und die nationalen Reserven vergrößern. 

Die Idee eines gemeinsamen Beschaffungs- und Logistikzentrums entstand bereits vor der Corona-Pandemie, wird jedoch erst seitdem mit Nachdruck verfolgt. Als Luxemburgs Krankenhäuser mit der Beschaffung von Medikamenten, Schutzausrüstung und medizinischen Geräten Probleme hatten, setzte die damalige Regierung unter Premier Xavier Bettel (DP) einen logistischen Krisenrat ein, der von Armee, Verteidigungs- und Gesundheitsministerium besetzt wurde.

Um diese Situation bei zukünftigen Pandemien zu verhindern, kam die zentrale Beschaffung und Lagerung von essenziellen medizinischen Gütern auf die Tagesordnung der Politik. Die damalige Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) startete Gespräche mit Krankenhäusern und Verbänden zu einem gemeinsamen Logistikzentrum und nahm das Projekt in ihren Finanzierungsplan auf, der im Juni 2023 vorgestellt wurde. 72 Millionen Euro wurden für das Logistikzentrum eingeplant. Nach damaligen Angaben sollten sich die Betriebskosten auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag belaufen.  

Skaleneffekte kommen Krankenhäusern zugute 

Nach den Vorstellungen der Behörden werden Krankenhäuser und Apotheken durch eine Bündelung der Beschaffung von günstigeren Preisen und Zugang zu bisher verschlossenen Märkten profitieren. Als im vergangenen Jahr das Investitionspaket vorgestellt wurde, gab die Gesundheitsdirektion zu Protokoll, dass das Logistikzentrum die medizinischen Güter zudem für den Einsatz in den Krankenhäusern bereits vorbereiten könne, um das zuständige Klinikpersonal zu entlasten. Ebenso befand sich die Behörde da bereits im Austausch mit der Gemeinde Sanem, wo das ehemalige WSA-Gelände auf eine Nachnutzung wartet.

Neben der Standort-Frage bleibt auch die Frage nach der finalen Investitionssumme interessant. Zum aktuellen Stand äußerte sich die Gesundheitsdirektion auf Anfrage des Tageblatt nicht, man wolle die Abstimmung in der Chamber abwarten. Nach der Billigung des Regierungsrates scheint das Projekt jedoch endlich Realität zu werden. Die Abstimmung in der Chamber könnte noch vor der Sommerpause erfolgen.