Januar bis März 2023Auto-Neuzulassungen steigen auf den höchsten Stand seit 2019

Januar bis März 2023 / Auto-Neuzulassungen steigen auf den höchsten Stand seit 2019
Trotz vieler verstopfter Straßen und hoher Investitionen in den öffentlichen Transport steigt die Zahl der Neuzulassungen wieder deutlich an  Foto: Editpress/Tania Feller

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Nachdem der Absatz der Autohändler in den drei letzten Jahren spürbar eingebrochen war, gab es im ersten Quartal 2023 eine Wende bei den Neuanmeldungen. Der Anteil der Elektroautos ist derweil noch weiter gestiegen.

Nach einem schwierigen Jahr 2020, in dem die Zahl der verkauften Autos coronabedingt heftig eingebrochen war, und einem Geschäftsjahr 2021, in dem sich die Verkaufszahlen – nun wegen Problemen in den Lieferketten – weiter verschlechtert hatten, ist die Zahl der Neuzulassungen auch im Jahr 2022 noch einmal weiter geschrumpft.

Die Durststrecke für die Autohändler scheint nun jedoch, 2023, an ihrem Ende angekommen zu sein. Das zeigen neue Zahlen des statistischen Instituts Statec. Insgesamt 13.149 Fahrzeuge sind in den Monaten Januar bis März 2023 hierzulande neu angemeldet worden. Das sind mehr als im gleichen Zeitraum der drei Jahre vorher. Im Vorjahresquartal waren es fast 2.000 Autos weniger. Das letzte Mal, dass in den Monaten Januar, Februar, März mehr Autos als 2023 verkauft wurden, war im Jahr vor Corona, 2019. Damals waren noch 14.867 Verkäufe gezählt worden.

Allein im Monat März sind hierzulande 5.246 Autos neu angemeldet wurden. Der letzte Monat, in dem es mehr waren, war im Mai 2019. Dabei ist 2019 das Jahr, in dem der bisherige historische Rekord erreicht wurde: Satte 55.008 Autos wurden neu angemeldet.

Dass die Zahlen nun, nach den Rückgängen der Vorjahre, wieder an die von 2019 heranreichen, dürfte diejenigen enttäuschen, die gehofft hatten, dass die hohen Investitionen in den öffentlichen Transport die Zahl der Autos auf Luxemburgs Straßen nach unten drücken könnte. Das Angebot an Alternativen ist scheinbar noch nicht umfassend und attraktiv genug, um auf das Privatauto verzichten zu können.

Immer mehr Elektroautos

Zusammen mit dem Anstieg bei den Neuzulassungen insgesamt sind auch Zahl und Anteil der neu verkauften Elektroautos in den ersten drei Monaten 2023 weiter stark gestiegen. Insgesamt 2.513 Elektroautos wurden zwischen Januar und März neu angemeldet – so viele wie noch nie innerhalb eines Quartals. Im Gesamtjahr 2022 waren 6.391 Elektroautos hierzulande neu angemeldet worden.

Auch der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen ist erneut gestiegen. Im ersten Quartal 2023 waren es nun 19 Prozent. Im Gesamtjahr 2022 lag er bei 15,2 Prozent. Im Jahr 2021 waren es erst 10,5 Prozent. 2020 nur 5,5 Prozent – nach mageren 1,8 Prozent im Jahr 2019.

Der Anteil der Dieselfahrzeuge unter den Neuzulassungen ist derweil weiter gefallen, auf 18,4 Prozent. 2022 waren es noch 21,2 Prozent. Im Vorjahr waren es 25,4 Prozent; 2020 noch deutlich höhere 36,8 Prozent. Insgesamt wurden im Quartal somit leicht mehr Elektro- als Dieselautos (2.418 Neuanmeldungen) verkauft.
Am beliebtesten bleiben bei den Verbrauchern weiterhin die Benziner. Ihr Anteil an den Neuzulassungen bleibt, mit 34 Prozent, am bedeutendsten. Jedoch ist ihr Anteil weiter rückläufig. Im Gesamtjahr 2021 lag er noch bei 38 Prozent. Mitte 2020 lag der Anteil noch bei über 45 Prozent der Neuzulassungen.

Der Anteil der Autos mit Hybrid-Antrieb an den Neuzulassungen ist, verglichen mit dem Vorjahr, mit rund 28 Prozent stabil geblieben. Mitte 2020 waren es erst rund 10,5 Prozent.

Nur ein kleiner Anteil des Fuhrparks

Trotz dieser beachtlichen Wachstumszahlen stehen die Elektroautos bisher für einen geringen Anteil an der Automobilflotte des Landes. Von den insgesamt 444.743 Autos, die zu Beginn des Jahres 2023 in Luxemburg angemeldet waren, betrugen sie lediglich 3,13 Prozent (Vorjahr: 1,94 Prozent). Der Anteil der hybriden Fahrzeuge (Benzin/Strom) ist etwas sichtbarer: Sie standen zu Beginn des Jahres 2023 für 6,1 Prozent der Luxemburger Automobilflotte (Vorjahr: vier Prozent).

Den größten Teil des nationalen Autofuhrparks bilden weiterhin Dieselfahrzeuge. Trotz eines erneuten Rückgangs um mehr als 10.000 Fahrzeuge in den letzten zwölf Monaten (auf nun 200.296 Stück), stehen sie für einen stolzen Marktanteil von 48,6 Prozent. Benziner dagegen stehen mittlerweile für 43,6 Prozent des gesamten Fuhrparks.

Bei der Unterteilung der Automobilflotte in unterschiedliche Marken zeigt sich, dass deutsche Autos besonders beliebt sind. So steht Volkswagen für stolze 14 Prozent des gesamten Autoparks, BMW für 10,4 Prozent, Mercedes für 8,9 Prozent und Audi für 8,6 Prozent. Dann folgen Renault mit 5,1 und Peugeot mit fünf Prozent.

Auffallend ist die Aufholjagd, die Tesla hinlegt. Stand der Konzern im Jahr 2022 mit 748 Verkäufen auf Platz 20 der beliebtesten Marken, so war es im Monat März 2023 bereits Platz acht mit 423 Neuzulassungen.

681 Autos auf 1.000 Einwohner

Luxemburg zählt zu den Ländern Europas, in denen es pro 1.000 Einwohner am meisten Autos gibt: In der EU wurden 2021 im Schnitt 567 Autos auf 1.000 Einwohner gezählt. Mit 681 steht Luxemburg europaweit an zweiter Stelle, knapp hinter Polen, wie die Zahlen von Eurostat zeigen.

Dahinter folgen Italien und Finnland. Am anderen Ende der Skala, in Rumänien und Lettland, sind es nur rund 400 auf 1.000 Einwohner. In Belgien wurden 510 Autos auf 1.000 Einwohner gezählt.

In den Jahren vor 2021 stand Luxemburg viele Jahre an der Spitze der Tabelle. Im Jahr 2012 zählte das Großherzogtum 663 Autos pro tausend Einwohner. Im EU-Durchschnitt waren es damals nur 490. Die europäischen Zuwachsraten sind seitdem im Schnitt also deutlich höher als in Luxemburg.

Weiterführende Lektüre:

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Rosie
12. April 2023 - 20.48

Nach den Wahlen dürfen die Stinker nicht mehr in die Innenstadt.

Jemp
11. April 2023 - 16.51

@Lucilinburhuc: Ich weiss! (25 ct zu Hause vs.40ct bei Chargy oder jetzt ÜBER 1 € an Schnelladern im Ausland) Über 30cts wird es unrentabel, trotz 8000€ Subvention beim Autokauf und über 60 cts ist Benzin billiger. (1l Benzin=10kwh) Benzinverbrauch: 7l/100km - Stromverbrauch: 17kw/100km Leider schafft die Karre im Winter nur 200km, und nicht 380km wie vom Hersteller angegeben. Da muss man manchmal an der Station laden, wenn sie nicht gerade besetzt ist. Und das ist sie immer öfter.

Romain
9. April 2023 - 11.12

Bei billigen Autosteuer und Subventionen als im Nachbarland kann man in Luxemburg günstiger ein Auto (LKW) kaufen

Lucilinburhuc
9. April 2023 - 9.14

@Jemp Versuche daheim zu laden. Ohne Subvention und 2 × billiger wie Benzin.

Jemp
8. April 2023 - 17.35

Meinen Elektrozweitwagen für Kurzstrecken werde ich bald verkaufen und wieder einen Diesel oder Benziner kaufen, denn sobald der Strompreis nicht mehr subventioniert wird und nicht ausreichend Ladestationen gebaut werden, rentiert er sich nicht mehr. Schon jetzt sind die meisten Stationen permanent besetzt.