Grenzverkehr„Alles im Griff“:  Jean Asselborn sieht keinen Anlass, die Grenze zu Luxemburg zu schließen

Grenzverkehr / „Alles im Griff“:  Jean Asselborn sieht keinen Anlass, die Grenze zu Luxemburg zu schließen
Heiko Maas (SPD, l.), Bundesaußenminister, spricht beim Treffen der EU-Außenminister am 25. Januar mit Jean Asselborn Foto: dpa/AP/Pool AFP/John Thys

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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn ist besorgt, dass die Grenzen zu Luxemburg erneut geschlossen werden könnten. Er sieht dazu allerdings keine Veranlassung, sagte er gegenüber volkfreund.de. Die Ausbreitung der Corona-Mutationen in seinem Land sei derzeit nicht so dramatisch, wie es dargestellt werde.

Noch einmal dürfe es nicht zu einer Situation wie im Frühjahr vergangenen Jahres kommen, sagt der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn. Die einseitig von Deutschland beschlossenen Grenzschließungen zu den meisten Nachbarländern, darunter auch Frankreich und Luxemburg, haben für viel Verstimmung im Großherzogtum gesorgt.

Nun fürchten viele in Luxemburg, dass erneut die Grenzen zu Deutschland dicht gemacht werden könnten. Anlass dafür sind die ab dem heutigen Sonntag (14.2.) geltenden strengen Einreiseregelungen und Grenzkontrollen an den Grenzen zu Tschechien und Teilen von Österreich. So soll verhindert werden, dass die als ansteckender geltenden Varianten des Coronavirus, die in Tschechien und Tirol verbreitet sind, nach Deutschland eingeschleppt werden.

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Auch in Luxemburg breiten sich die Mutationen aus. Seit Jahresbeginn hat es 56 Nachweise der britischen Corona-Variante gegeben. Nachdem der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die Schließung der Grenzen zu Frankreich und Luxemburg nicht explizit ausgeschlossen hat, wächst die Sorge in Luxemburg, dass erneut die Schlagbäume unten bleiben könnten. „Wir müssen mit allem rechnen“, sagte Asselborn am Wochenende gegenüber volksfreund.de. Seit Tagen steht er deshalb in Kontakt mit Regierungsvertretern in Berlin und auch in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Von dort gebe es keine Signale, dass tatsächlich die Grenzen geschlossen würden, sagte der Außenminister und verweist auf das gute Verhältnis zu den Nachbarländern.

„Wir haben alles im Griff“

Asselborn versichert, dass die Lage in Luxemburg nicht außer Kontrolle sei. „Wir haben alles im Griff. Es ist derzeit keine Situation, die mich beunruhigt.“

Ähnlich wie im Sommer, als nach den Grenzschließungen im Frühjahr schon einmal die Gefahr bestand, dass die Grenzen zu Luxemburg geschlossen werden, weil die Zahl der Corona-Neuinfektionen dort sprunghaft angestiegen war, verweist Asselborn auch nun auf die große Zahl der Corona-Tests, die in seinem Land durchgeführt würden. Außerdem weist er darauf hin, dass die vom Nationalen Gesundheitslabor (LNS) in Luxemburg verbreiteten Zahlen zur Verbreitung der Corona-Mutationen im Großherzogtum „mit Vorsicht“ zu betrachten seien.

Von den 999 Neuinfektionen in der vergangenen Wochen seien 159 Proben sequenziert, also darauf untersucht worden, um welche Corona-Varianten es sich handelt. Das bedeute, dass lediglich bei 16 Prozent der nachgewiesenen Corona-Infektionen überhaupt Untersuchungen auf Mutationen stattgefunden hätten.

Bei diesen Proben wurden 56 britische und acht südafrikanische Corona-Varianten nachgewiesen.

Das wiederum bedeute, dass die britische Mutation bezogen auf die vergangene Woche in 35 Prozent der untersuchten Proben nachgewiesen worden sei und nicht, wie es dargestellt wurde, bei 35 Prozent der Neuinfektionen. Damit soll belegt werden, dass die Mutationen in Luxemburg nicht so verbreitet sind, wie auf deutscher Seite befürchtet wird. „Ich glaube auch nicht, dass die Grenzgänger dazu beitragen, dass sich die Mutationen in Deutschland verbreiten“, sagte Asselborn. Er spielt damit auf Befürchtungen in der Region an, dass die steigende Zahl von Nachweisen der britischen Varianten in den Landkreisen Trier-Saarburg und im Eifelkreis Bitburg-Prüm durch Luxemburg-Pendler zurückgehen könnte.

Dieser Artikel erschien zuerst im Trierischen Volksfreund.

JJ
14. Februar 2021 - 13.47

Alle EU-Minister müssten mal wieder über Grenzen im Allgemeinen sprechen. "Es geht nur gemeinsam."-das Credo der Kanzlerin.Aber das gilt leider nur für ihre zerrissenen Länder im Bund. Für eine starke Union ohne Grenzen sieht das anders aus.

Till d’Eil virum Spiggel
14. Februar 2021 - 12.55

Wat onsen Jang Nationale seet , dat ass dat Eent.Wat den bloo-waissen Kineg seet, dat get gemeet.