Parlamentarische AnfrageADR-Abgeordneter Keup bezeichnet Gender-Sternchen als „orthografischen Fehler“

Parlamentarische Anfrage / ADR-Abgeordneter Keup bezeichnet Gender-Sternchen als „orthografischen Fehler“
Der ADR-Abgeordnete Fred Keup bezog sich in seiner parlamentarischen Anfrage auf Gender-Kennzeichnungen in einer Broschüre des luxemburgischen Zentrums für politische Bildung Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der ADR-Abgeordnete Fred Keup hat in einer parlamentarischen Anfrage wissen wollen, wie es dazu kommt, dass „orthografische Fehler“ wie zum Beispiel Gendersternchen in einer Broschüre des Zentrums für politische Bildung vorkommen. Bildungsminister Claude Meisch sagt dazu: Das sei keinesfalls ein Fehler.

Aus Lehrer wird Lehrer:innen, aus Ärzten wird Ärzt:innen – das Thema Gendern begegnet vielen Menschen immer öfter in ihrem Alltag, da mittlerweile immer mehr Menschen darauf zu achten versuchen, alle Geschlechter in die Mehrzahl bestimmter Wörter mit einzubeziehen. Einer der Gründe ist folgender: Das Wort Schüler (Mehrzahl) assoziieren Menschen möglicherweise eher mit einer männlichen Gruppe an Personen, statt mit einer Gruppe, in der sich auch weibliche oder diverse Personen befinden. Die Erklärung ist simpel, denn das Wort Schüler in der Einzahl bezeichnet eine männliche Person, die weibliche Form ist Schülerin.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Wort zu „gendern“, zum Beispiel mit einem Gender-Doppelpunkt, einem Gendersternchen (*), einem Binde- oder Unterstrich oder einem Schrägstrich. Zu diesem Thema hat der  ADR-Abgeordnete Fred Keup eine parlamentarische Anfrage an Bildungsminister Claude Meisch gerichtet. „In den Publikationen des Zentrums für politische Bildung wird jetzt der neumodische ‚*’ oder ‚/’ benutzt, um zu ‚gendern’“, beginnt Keup seine Anfrage. Weder das Gendersternchen noch das Gender-I (wie zum Beispiel bei „SchülerInnen“) seien in den offiziellen Rechtschreibregeln vorgesehen. „‚Gendern’ ist also ein orthografischer Fehler“, schlussfolgert er. Daraufhin fragt er, wie der Minister dazu stehe, dass Broschüren, wie zum Beispiel die des Zentrums für politische Bildung, mit Rechtschreibfehlern herausgegeben und in Luxemburgs Schulen benutzt würden. 

Meisch erklärt in seiner Antwort, dass es sich bei den von Keup angesprochenen Formulierungen nicht um Fehler handele. Auch wenn es sich bei den angesprochenen Beispielen um die deutsche Orthografie handele, seien diese vielmehr als Schreibvarianten zu bewerten, die dazu beitragen sollen, sprachliche Diskriminierung von Geschlechtern zu vermeiden. „Es weist auf das Bedürfnis hin, etwas auszudrücken, das es in der Gesellschaft gibt, aber noch nicht in den sprachlichen Regelwerken festgelegt ist.“ Die Sprache sei etwas Lebendiges, das sich laufend verändere.

Im weiteren Verlauf seiner Antwort erklärt der Bildungsminister: „Auch für die Luxemburger Sprache gibt es aktuell Überlegungen über einen gendergerechten Sprachgebrauch.“ Das „Zentrum fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ und der „Commissaire fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ seien deshalb gerade dabei, entsprechende Empfehlungen zu entwickeln – für die Menschen, die „gendern“ wollten.

J.C.Kemp
15. Januar 2021 - 14.41

"Wähler bezeichnet Ardgeordneten K.F. als Wählerfehler." gez. ein Wähler

J.C.Kemp
13. Januar 2021 - 13.00

Eigentlech misst esou eppes alles Verschwendung vun Arbechtszäit vu Chamber a Regierung gëllen.

Der Däiwelt
10. Januar 2021 - 17.37

Die Tatsache, wie viele sich hier zum Schein aufregen, weil jemand höflicher Weise die anderen Geschlechter mitdenkt, sagt ja genug über unsere Mentalität aus. Das Argument etwas so zu belassen, wie es einmal war, führt nirgendwo zu irgendetwas. Außerdem ändert sich Orthographie dauernd, das gilt für die deutsche genau so wie für die luxemburgische. Übrigens -das hätte das Tageblatt auch erwähnen können- ist die Question parlementaire von Keup sehr fehlerhaft. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich und orthographisch. Datz, sëtzen!

Frank Goebel
10. Januar 2021 - 11.29

Touché. Ich hielt das für ein multipel verschachteltes Wortspiel. Man lernt wirklich nie aus.

Claude Oswald
10. Januar 2021 - 10.59

Gendergerecht oder genderkonform ist so eine Mode. Man kann allerdings alles übertreiben. Und es trifft wohl auch zu, wie aus einigen Kommentaren hervorgeht : Die Politik kann damit wunderbar ablenken.

florent
9. Januar 2021 - 18.45

@ florent "Bei allem Engagement – bitte argumentieren Sie sachlich, vielen Dank! – Ihre Redaktion" Bei allem Eifer Ihrerseits, eine 3 Sekunden-Recherche hätte ergeben, dass 'Blut und Hoden' eine feministische 'Burschen'-schaft ist. https://www.br.de/nachrichten/kultur/blut-und-hoden-feministinnen-gruenden-burschenschaften,S2czS98

florent
9. Januar 2021 - 17.19

@HTK "Wie wär’s mit „-schaft) Die Ärzteschaft,die Schülerschaft etc..." [teilweise gelöscht] ------------------------------ Bei allem Engagement - bitte argumentieren Sie sachlich, vielen Dank! - Ihre Redaktion

de spëtzbouf
9. Januar 2021 - 15.47

Wéi heescht deen Här Keup oder Köpp? Ass dat vläicht en Drockfeeler?

Nomi
9. Januar 2021 - 13.52

Wann een Problemer sichen geet, wo'u keng sinn, dann kann een der draus machen ! Di Gender Problemer sinn di greissten Bauzegkeeten aus den leschten 20 Johr !

Denise
9. Januar 2021 - 13.11

Ech kann dee Gender Blödsinn och net méi héieren. Hu mer soss keng Problemer? Eis Poliker mengen si missten eisen däitschen Noperen all Rëndvéihzechkeet nomaachen. Halt dach op matt dem Kabes! Dat brengt der Gläichberechtigung guer näischt.

J.Scholer
9. Januar 2021 - 13.08

Liebes Tageblatt , ich bin enttäuscht es Ihnen wert ist für solch eine schwachsinnige „ Question Parlamentaire“ Druckerschwärze zu verschwenden. Dabei gab es doch viel interessantere Anfragen im Parlament , auch unsere Vergangenheitsbewältigung wegen. Beispiel: Warum eine Erinnerungsplakette im Gedenken an die Spanienkämpfer an der „ Gelle Fraa“ von den Zwangsrekrutierten abgelehnt wurde, die Resistenzler, jüdische Gemeinschaft dies bejahen. Der Narr mag nicht schlecht denken, doch ob man da nicht ehemaligen Gegnern im Feld die verdiente Ehre gegen den Kampf des Faschismus verwehrt.

de Prolet
9. Januar 2021 - 12.59

Früher war nicht alles besser, früher war genau so viel gut und schlecht wie heute, nur früher war es anders, weniger hektisch.

HTK
9. Januar 2021 - 10.20

" Früher war alles besser!" Das stimmt natürlich nicht.Aber vieles war gut.Und es wäre auch heute noch gut,wenn man die Finger davon gelassen hätte.Wenn Jürgen Malmsheimer bei seiner Formulierung als Beispiel " das Wurstbrot" anführte so könnte man aber auch das dringende Problem,welches der ADR-Keup vorträgt,nämlich das Gendern ( der Mond-die Möndin ) anführen.Wie wär's mit "-schaft) Die Ärzteschaft,die Schülerschaft etc. Da sind die Mädels dabei und es gibt keinen Grund beleidigt zu sein. Pikant ist natürlich,dass ein ADR-Mann sich über Fehler der Orthografie aufregt,jener Partei die ihre Plakate einst mit einer Blau-Weiss-Roten Fahne schmückte.

CESHA
9. Januar 2021 - 9.46

Als Frau bin ich durchaus aufgeschlossen für die Problematik des Sexismus - diese Vergewaltigung der deutschen Sprache halte ich allerdings für absoluten Schwachsinn

G.B.
9. Januar 2021 - 8.55

Es ist also höchste Zeit eine Académie Luxembourgeoise zu gründen mit unseren greisen Louis de Funes in Generaluniformen mit Säbel und Napoleonhut ,oder ?

Lutz Hitzemann
9. Januar 2021 - 1.05

Alles Quatsch! Dann müsste ein Erfolg einer weiblichen Person ein Siefolg sein, eine männliche Hebamme ein Hebammer? Man kann eine Sprache auch kaputt-definieren. Lasst es, wie es ist. In unserem Unternehmen ist es schon schlimm, das nur noch von Mitarbeitenden die Rede ist. Immer schön alles neutral formulieren, damit sich keiner, pardon,niemand auf den Schlips getreten fühlt. Aber gerade das Persönliche, das Individuelle geht dabei verloren.

Orange
9. Januar 2021 - 0.56

Da ist wohl ein genetischer Fehler in die ADR geraten oder ist am Ende gar die ganze...

trotinette josy
8. Januar 2021 - 23.07

Herr Keup scheint so manches nicht zu verstehen. Hatte mal vor langer Zeit einen gleichnamigen Professor für den auch einiges Spanisch war.

Jeff
8. Januar 2021 - 21.28

wat e Brach. Ech kann den Gender Blödsinn net méi héieren. Ass een Thema wat just fir Politik intressant ass, well se sech langweilen an der Bevëlkerung wéi ëmmer mat irrelevante Saachen de kapp voll troteren wëllen, fir vu wichtegen Saachen ofzelenken.