LuxemburgFinanzminister Roth: „Werden Sparmaßnahmen umsetzen müssen“

Luxemburg / Finanzminister Roth: „Werden Sparmaßnahmen umsetzen müssen“
Finanzminister Gilles Roth (CSV) muss das Staatsdefizit von 3,5 Milliarden verringern Foto: Editpress/Julien Garroy

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Finanzminister Gilles Roth (CSV) bestätigt in einem Interview mit RTL, dass der Luxemburger Staat sparen muss. Er lässt aber noch offen, wie er das Defizit von 3,5 Milliarden Euro verringern will.

„Wir werden verschiedene Sparmaßnahmen umsetzen müssen“, sagt Finanzminister Gilles Roth (CSV) am Donnerstagmorgen in einem Interview mit RTL. Premierminister Luc Frieden (CSV) hatte bereits am Mittwoch beim Treffen des Regierungsrats auf Schloss Senningen angekündigt, das Defizit des Luxemburger Staates unter zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken zu wollen und die Staatsschuld erstattungsfähig zu halten.

Der Finanzminister bestätigt im Interview, dass es seine Aufgabe sei, das Defizit von 3,5 Milliarden Euro bereits dieses Jahr zu verringern. „Den negativen Scheren-Effekt, also dass die Ausgaben schneller als die Einnahmen gewachsen sind, wollen wir umkehren“, sagt Roth. Denn es herrsche eine schwierige Wirtschaftslage: „Letztes Jahr hatten wir eine leichte Rezession, dieses Jahr haben wir einen leichten Wirtschaftsaufschwung“, sagt Roth.

„Wir müssen schauen, dass wir die Progressivität der Ausgaben abflachen“, sagt Roth. Eine Priorität dieser Regierung sei einerseits die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Andererseits diene die Gewährleistung der Attraktivität des Finanzplatzes dazu, mehr Steuern einzunehmen. So würden die Sozialausgaben mittel- und langfristig gewährleistet werden können.

Geld „optimierend“ einsetzen

Ein Ansatz zum „Abflachen“ der Ausgaben sei die Personalpolitik des Luxemburger Staates. „Wir müssen schauen, dass wir sinnvoll Personal einstellen, also dort, wo es benötigt wird“, sagt Roth. Auch bei der Digitalisierung könne man verschiedene Verwaltungsabläufe vereinfachen und somit die Personalressourcen zielführender einsetzen. Ein weiterer Punkt seien hohe Bürokosten: Der Finanzminister stellt in Frage, ob Gebäude benötigt werden, die 15.000 Euro pro Quadratmeter kosten. „Wir müssen das Geld, das dem Staat zur Verfügung steht, optimierend einsetzen“, sagt er.

Das Staatsbudget für 2024 sei ein Übergangsbudget, in dem aber schon erste Akzente im Hinblick auf die Staatsschuld gesetzt worden seien. „Wir wollen den Leuten keine zusätzlichen Steuern aufbrummen“, sagt Roth gegenüber dem Sender. „Wir müssen aber auch schauen, auf dem Markt kompetitiv zu bleiben.“ Ab 2025 sei angedacht, die Steuern für Unternehmen zu senken. Das bedeute keine Steuerausfälle für Luxemburg, sondern mehr Einnahmen durch eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit.

Der Finanzminister kommt auch auf den Energiepreisdeckel zu sprechen: „Man kann diesen nicht von einem Augenblick zum anderen auslaufen lassen, wir können ihn aber auch nicht ewig weiterführen.“ Roth wolle sich mit „Ruhe, Besonnenheit und dem nötigen Fingerspitzengefühl“ zusammen mit den Sozialpartnern auf eine Zeitschiene einigen, in welcher der Preisdeckel auslaufen gelassen werde. Es müsse überlegt werden, wer etwas dazu beitragen könne – auf der einen Seiten die Energielieferanten, die „Gewinne gemacht haben“, aber auch der Staat. Und „darüber hinaus muss man schauen, inwiefern man die Menschen daran beteiligt“, sagt Roth.

raff86
5. März 2024 - 8.17

Danke DP...das bekommt man vom Neoliberalismus wie gewohnt und in guter manier. Wacht doch endlich auf. Diese Politik hat versagt!

plop
27. Februar 2024 - 17.01

Deijeineg dei soen "mir mussen spueren", mengen awer DIR musst spueren. Denken net dass Politiker:in vill bei sech spuert.

jean-pierre.goelff
26. Februar 2024 - 18.10

...an dann sangen mär eben...wer soll das bezahlen,wer hat das bestellt,,!

de Jang den Daafen
23. Februar 2024 - 16.12

Ja, auch im gelobten Land Luxemburg wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Wir klagen auf hohem Niveau. @Wie wär's.../ trifft den Nagel auf den Kopf.

Lothar
23. Februar 2024 - 15.47

Das Ergebnis von 10 Jahren Misswirtschaft sind eben leere Kassen. Folglich muss die Friede, Freude Eierkuchen Mentalität zurückgeschraubt werden.

Wie wär´s...
23. Februar 2024 - 12.44

...mit Bus Bahn Tram bezalen, Tesla, Lastenfahrrad und Prämien für was sonst so niemand braucht abschaffen. Die unnütze Co2 Steuer abschaffen.

de Schéifer vun Ettelbréck
23. Februar 2024 - 12.23

" Sparen, sparen, Häusle bauen". Gibt es nirgendwo im Ländle ein Sparverein der einen Vorsitzenden braucht?

Grober J-P.
23. Februar 2024 - 9.46

Staatsbeamte werden gerupft. Habe, aus angeblich sicherer Quelle, um drei Ecken rum, gehört, dass man den zahlreichen employés und salariés d’état an den Kragen will. Nur die mit Staatsexamen werden noch vorläufig geschont damit die CGFP nicht aufgeweckt wird. Bitte um mehr Infos! "Inwiefern man die Menschen daran beteiligt“, sagt Roth." Dann wollen wir mal überlegen, Strom und Gaspreis nicht mehr deckeln, CO2 Steuer um wieviel Prozent erhöhen, Mehrwertsteuersatz wie in Belgien, Vermögenssteuer, was war das nochmal.......

Shmi
22. Februar 2024 - 17.53

Du kleiner Schlingel, du. Was läuft denn falsch bei der Personalpolitik? Gibt es wieder schwarze Schafe und jeder muss darunter leiden? Erzähl mal etwas mehr. Kommt die Verwässerung des Beamtenstatuts? Kriegen die Chefs ihr Bewertungssystem zurück? Aber schnell noch die Kinder unterkriegen bevor es im Memorial steht. Wann gibt's Streiks von der CGFP? Inwiefern sind die Ausgaben für Beamte am Defizit schuld?