Wegen sexuellen Missbrauchs hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann (50) einen weiteren Priester seines Bistums aus dem Klerikerstand entlassen. Der Geistliche aus dem Saarland habe sich erwiesenermaßen in den 80er und 90er Jahren an zwei Messdienerinnen vergangen, teilte das Bistum Trier am Montag mit. Strafrechtlich sind die Taten verjährt.
Mit dem Rauswurf vom 2. Mai verliere der Geistliche im Ruhestand alle Rechte als Priester, hieß es. Er darf keine Messe mehr halten oder Sakramente spenden und bekommt weniger Geld. Ackermann hatte die kirchenrechtliche Höchststrafe bereits im Juli 2012 gegen einen Priester verhängt, der fünf minderjährige Jungen zwischen 1966 und 1980 missbraucht hatte.
Erwiesener sexueller Missbrauch
Das Bistum Trier teilte zudem mit, dass einem weiteren Priester wegen erwiesenen sexuellen Missbrauchs die Ausübung des Priesteramtes auf Dauer untersagt worden sei. Der Mann habe bereits seit Beginn des kirchenrechtlichen Verfahrens 2011 seinen Dienst nicht mehr ausgeübt. Ackermann ist als Sonderbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz auch bundesweit für die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zuständig.
Ein weiterer Bistumspriester habe vor Abschluss des Kirchenverfahrens wegen Missbrauchs seine Schuld eingestanden und von sich aus um seine Entlassung aus dem Klerikerstand gebeten, teilte das Bistum mit. Darüber werde der Papst entscheiden. Ackermann habe den Geistlichen bereits suspendiert.
Vier kirchenrechtliche Verfahren wegen sexueller Übergriffe durch Geistliche seit 2010 seien nun abgeschlossen, hieß es. Insgesamt hat das Bistum 22 Fälle wegen Missbrauchsverdachts bearbeitet. Zum Bistum Trier mit knapp 1,5 Millionen Katholiken gehören die ehemaligen Regierungsbezirke Trier und Koblenz sowie weite Teile des Saarlands.
De Maart

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