Volleyball-Challenge-CupWalferdingen will gegen österreichischen Meister über sich hinauswachsen

Volleyball-Challenge-Cup / Walferdingen will gegen österreichischen Meister über sich hinauswachsen
Die Walferdinger Volleyballerinnen haben mit dem österreichischen Meister Linz ein schwieriges Los erwischt Foto: Editpress/Jerry Gerard

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Am Mittwochabend startet die Frauenmannschaft von Walferdingen in den diesjährigen Challenge Cup. Der luxemburgische Meister hat mit Linz aus Österreich ein schwieriges Los erwischt, hofft aber, gegen die Profispielerinnen des Gegners über sich hinauswachsen und mithalten zu können. 

Die Herren aus Strassen haben ihre Europa-Kampagne seit einer Woche abgeschlossen, da sich bei den Damen weniger Mannschaften eingeschrieben hatten, konnte man hier auf die erste Runde verzichten. Um 19.00 Uhr wird also nun das Spiel zwischen dem österreichischen Meister ASKÖ Steelvolleys Linz/Steg und dem luxemburgischen Meister RSR Walferdingen angepfiffen. Österreich ist nicht gerade eine Volleyball-Hochburg und doch werden zwei Welten aufeinandertreffen: die Profimannschaft aus Linz, mit zwei Trainingseinheiten pro Tag, und die Amateure aus Walferdingen, von denen die große Mehrheit drei- bis viermal die Woche, nach Arbeits- oder Studientag, noch abends zum Training aufbricht. Jedenfalls sieht es so in etwa auf dem Papier aus. Doch Walferdingen ist schon öfters im Europapokal über sich hinausgewachsen und hat seine Gegner teilweise vorführen können. Das Team von Trainer Lolo Van Elslande befindet sich derzeit in einer bestechenden Form, sodass man einiges erwarten darf.

Der argentinische Coach, der diese Saison vom Absteiger VC Tirol nach Linz gewechselt ist, kann auf eine sehr stabile Mannschaft zurückgreifen, die im Annahmeriegel auf drei festen Säulen steht: Die US-Amerikanerin Brooke Botkin, das Eigengewächs Saskia Trathnigg und der Libero Lisa-Marie Hager drehen im Durchschnitt mit 60 Prozent guten und 30 Prozent optimalen Annahmen. Die beiden Letztgenannten sind seit Jahren im österreichischen Nationalkader omnipräsent. Neben diesen gehören noch die zweite US-Amerikanerin Harlee Kekauoha auf Diagonal, die argentinische Zuspielerin Tatiana Vera und die tschechische Mittelblockerin Silvie Pavlova zur Stammformation. Nur auf dem zweiten Mittelblockerposten scheint sich der Trainer noch nicht endgültig festgelegt zu haben. Die beiden US-Amerikanerinnen sind die eifrigsten Punktesammlerinnen und können auch schon mal 20 Punkte bei einem 3:0-Sieg beisteuern, was sehr stark ist. Auffallend ist, dass die weitaus meisten Blockpunkte nicht etwa von den Mittelblockerinnen stammen, sondern von den Außenangreiferinnen.

Starker Gegner

„Die Mannschaft ist eine sehr starke Einheit, die auf einige Eigengewächse zurückgreifen kann und sich jährlich mit einigen Legionärinnen verstärkt. Das Team lebt für den Volleyball, hat viele Kaderspielerinnen in seinen Reihen und den besten Libero Österreichs. Darum dominieren sie seit Jahren die Meisterschaft“, erklärt Sarah Wolf, die mit Salzburg in der 1. österreichischen Bundesliga Linz schon öfters als Gegner hatte. Etwas überraschend scheint noch, dass der nordirische Co-Trainer Graham Bell von der Ausbildung her Schnee-Volleyball-Trainer und -Spieler ist.

Ohne die Spiele von Linz gescoutet zu haben, kann man aus diesen Informationen schon einiges herausfiltern. Gegen eine gute Annahme muss ein guter Aufschlag entgegenwirken und massiv Druck ausüben. Hierin ist Walferdingen gut bis sehr gut aufgestellt. Alle Spielerinnen verfügen über gute Aufschläge. Im Block scheinen die österreichischen Mittelblockerinnen der Schwachpunkt zu sein, was den Walferdinger Angreiferinnen wohl den Weg über Diagonalangriffe aufzeigt. Da der Linzer Block oft zugreift, sollte man versuchen, so oft wie möglich den Block-out zu suchen, eine Angriffsmöglichkeit, die Camille Esselin aus dem Effeff beherrscht.

Gegen den österreichischen Meister ist zwar vielleicht kein ausgeglichenes Spiel zu erwarten, aber eine Walferdinger Mannschaft, die ans Äußere gehen und sich gut verkaufen wird. Und wer weiß, vielleicht kann dann sogar morgen ein teilweise positives Ergebnis vermeldet werden.