Luxemburger fahren gerne zur See

Die „Costa Concordia“ hat schwere Schlagseite, Hubschrauber kreisen über dem havarierten Schiff, bei der Rettung spielen sich chaotische Szenen ab. Es sind die Bilder des Kreuzfahrt-Dramas in Italien, die ganz und gar nicht passen zu den Hochglanz-Prospekten einer erfolgsverwöhnten Branche – die nichts anderes als Träume auf See verkaufen will. Seit Jahren boomt das Kreuzfahrtgeschäft – auch in Luxemburg. Zahlreiche Luxemburger buchen Schiffsreisen rund um die Welt. Gerade jetzt stehen die Buchungen für die Sommer-Kreuzfahrten im Mittelmeer an. In wenigen Monaten startet die berühmt berüchtigte Päischtcroisière 2012.

Die Luxemburger Anbieter befürchten allerdings keine großen Auswirkungen auf die seit Jahren wachsende Branche. Auch beim luxemburgischen Anbieter Cruisopolis haben sich besorgte Kunden gemeldet. „Es sind allerdings nur wenige Anrufe bei uns gewesen“, so Martine Cellerani, am Montag gegenüber Tageblatt.lu.

Bis zu 15.000 Euro

Am kommenden Wochenende startet die Vakanz 2012 in den Messehallen auf Kirchberg. Hier rechnen die Veranstalter mit zahlreichen Anfragen nach dem Schiffsunglück von Italien, heißt es. „Wir wurden von verschiedenen Reiseveranstaltern aus Luxemburg angerufen und gefragt, wie man sich jetzt vor beunruhigten Kunden verhalten soll,“ heißt es am Montag von ‚Neptun Cruises‘

Seit Jahren ragen die Wachstumskurven der Kreuzfahrtbranche steil nach oben, mit satten Zuwächsen. Galten Kreuzfahrten in Luxemburg angesichts der teuren Preise lange Zeit als Nische, ist die Branche längst auf dem Weg zum Massenmarkt. Das Angebot hat sich in den vergangenen Jahren erheblich differenziert. Neben Luxus-Schiffen können Urlauber auch vergleichsweise preiswerte Reisen auf „Clubschiffen“ buchen. Was Schiffsreisen angeht, sind die Luxemburger recht spendabel. Zwischen 900 und 15.000 Euro werden für mehrwöchige Kreuzfahrten auf den Tisch gelegt.

Nach Schätzungen der Reiseveranstalter treiben sich jährlich bis zu 25.000 Luxemburger auf den sieben Weltmeeren herum.