WirtschaftWeltbank erwartet weltweit langfristig geringeres Wachstum

Wirtschaft / Weltbank erwartet weltweit langfristig geringeres Wachstum
China sei kein Zugpferd der Wirtschaft mehr, schreibt die Weltbank Foto: AFP/Noel Celis

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Die Weltbank geht in den kommenden Jahren weltweit von verhältnismäßig niedrigen Wirtschaftswachstumsraten aus. Bis 2030 sei mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von nur 2,2 Prozent zu rechnen, erklärte die Bank in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Damit wäre das laufende Jahrzehnt das bislang schwächste in diesem Jahrhundert.

Die Verlangsamung der Wachstumsraten betrifft demnach sowohl die Industrie- als auch die Entwicklungs- und Schwellenländer und vor allem China. „China hat lange Zeit eine Rolle als Zugpferd des globalen Wachstums gespielt, aber das ändert sich nun“, sagte der Chefökonom der Weltbank, Indermit Gill. „Die Frage ist nun, wer China in dieser Rolle ersetzen wird, und wir glauben, dass dies nicht ein einzelnes Land, sondern eine Gruppe von Ländern sein muss.“

Krieg und Pandemie

Als Gründe für die eingetrübten Aussichten nennt die Bank maßgeblich die Auswirkungen der Corona-Pandemie insbesondere im Bildungsbereich und damit verbundene langfristige Folgen. Auch der Krieg in der Ukraine und die dadurch resultierenden Störungen des Welthandels seien schwerwiegend.

„Bildung ist ein wichtiges Element des Wachstums, nicht nur in Bezug auf die Produktivität der Arbeitnehmer, sondern auch in Bezug auf die Integration in die Erwerbsbevölkerung: Je gebildeter die Menschen sind, desto länger bleiben sie erwerbstätig“, sagte die für den Bericht verantwortliche Ökonomin Franziska Ohnsorge. Demnach gehen die Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung „weit über den im Bericht betrachteten Horizont hinaus“.