The never-ending (Kenyan) story

The never-ending (Kenyan) story
(Marcel Nickels)

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Am Sonntagnachmittag startet die 54. „Route du Vin“. Beim ältesten der Luxemburger Straßenläufe gehen eine ganze Reihe von Spitzenathleten aus dem In- und Ausland an den Start.

Nach dem Teilnehmer-Rekord vom letzten Jahr, als sich insgesamt 1.802 Lauffreudige auf die Strecke machten, gingen bis dato 1.650 Registrierungen online ein. Dabei sind es durchaus mehr Männer (1.213) als Frauen (437), die sich auf die 21,1-km-Distanz wagen.

Wirft man einen Blick auf das Teilnehmerfeld, so fällt auf, dass die Spitzenathleten bei den Männern und Frauen jeweils vom afrikanischen Kontinent stammen. Dies entspricht auch der Tradition, wenn man auf das reichhaltige Palmerès dieser Laufveranstaltung schaut. Vor allem die Kenianer haben die „Route du Vin“ fest in ihrer Hand. Seit 1996 machten die Ostafrikaner die Erstplatzierungen unter sich aus. Auch in diesem Jahr scheint dies nicht anders zu sein. Luka Rotich ist der beste Beweis dafür. Der Langstreckenspezialist geht mit einer persönlichen Bestzeit – und der besten Meldezeit – von 1:00:14 Stunden ins Rennen. Bereits dreimal konnte sich Rotich in einem Semimarathon (2013 in Verbania, 2013 in Krems an der Donau und 2015 in Santiago) durchsetzen. An einem guten Tag kann der 27-Jährige – auch wegen des schnellen Streckenprofils – an einer neuen persönlichen Bestzeit und sogar am Streckenrekord von Leonard Langat aus dem Jahr 2010 schnuppern. Konkurrenz hat er vor allem aus dem eigenen Lager zu befürchten. Das Quintett Kennedy Kimutei Kaptila (Jahrgang 1991, Bestzeit 1:01:00), John Kemboi (1982, 1:01:10), Paul Kipkemoi Kipkorir (1982, 1:01:11), Mark Kibiwott (1989, 1:01:30) und Bethwell Chemweno (1988, 1:01:33) wird ebenfalls im Kampf um den Sieg ein Wörtchen mitzureden haben. Einzig und allein Solomon Merna aus Äthiopien könnte es schaffen, die kenianische Vormachtstellung zu durchbrechen. Seine „personal best“ liegt bei 1:01:10 Stunden. Es wird auch interessant zu sehen sein, wie sich Yonas Kinde (CAB), der im letzten Jahr mit einem dritten Platz aufhorchen ließ, diesmal im internationalen Vergleich schlägt.

Absageflut bei Damen

Bei den Frauen müssen die Verantwortlichen eine wahre Absagenflut ihrer Toptriathletinnen hinnehmen. Mit Leonidah Mosop sprang die insgeheime Favoritin in letzter Sekunde ab. Ebenfalls fungieren die Kenianerin Violah Jepchumba (2014) und die Äthiopierin Zinash Tola (2013), zwei ehemalige Gewinnerinnen der Route du Vin, nicht mehr auf der Anmeldeliste. Damit wird Maryanne Wanjiru aus Kenia als die zu schlagende Läuferin ins Rennen gehen.

Wie in den letzten Jahren Tradition, sind die nationalen Meisterschaften auf der halben Marathondistanz in diesen Wettkampf eingebettet. In den beiden letzten Ausgaben dominierte Pol Mellina auf dieser 21,1-km-Distanz nach Strich und Faden. In diesem Jahr sind die Vorzeichen etwas anders. Der Celtic-Athlet wird nämlich nicht an den Start gehen. Grund: Der Diekircher hat seine Saison bereits vorzeitig beendet.

Somit muss ein Nachfolger gefunden werden. Einer, der es auf jeden Fall nicht werden kann, ist Pascal Groben, der an diesem Wochenende beim Marathon in Berlin an den Start geht. Ebenfalls wird Christophe Kass nicht an diesen Meisterschaften teilnehmen können. Der Trispeed-Athlet, der beim diesjährigen ING-Semimarathon erstmalig den ersten Platz feiern konnte, fühlt sich derzeit müde und hat mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen. Somit gilt der neunmalige Meister Vincent Nothum als heißer Kandidat.

Nothum will 10. Titel

„Ich stecke momentan voll in der Vorbereitung für den Marathon in New York am 1. November. Deshalb passt dieser Lauf jetzt gut ins Trainingsprogramm. Ich hoffe, dass ich hier in Remich meinen zehnten Meisterschaftstitel auf dieser Distanz einheimsen oder mindestens das Podium erreichen kann. Dabei strebe ich eine Zeit um die 1:10:00 Stunden an“, so der Beleser Routinier.

Sein ärgster Konkurrent wird wohl Semimarathon-Debütant und Teamkollege Yannick Lieners (CAB) sein. „Ich will vorne mitmischen, jedoch muss ich mich auf dieser Distanz zurechtfinden“, so der Beleser. Ebenfalls Pierre Weimerskirch sollte man auf der Rechnung haben.

Dreikampf bei Damen

Bei den Damen bahnt sich ein Dreikampf zwischen Annette Jaffke (CAEG), Karin Schank (CAS) und Fabienne Gehlen an. Die besten Karten besitzt wohl Jaffke, die bisher dreimal den Titel mit nach Hause nehmen konnte. Vorjahressiegerin Tania Harpes fungiert derweil nicht auf der Teilnehmerliste.

Abschließend soll noch erwähnt werden, dass Nachmeldungen für diese Laufveranstaltung noch am Samstag (12.00 bis 18.00 Uhr) und am Sonntag (11.00 bis 13.00 Uhr) im Remicher Sport- und Kulturzentrum „Am Gewännchen“ entgegengenommen werden. Am gleichen Ort werden dann auch sonntags ab 14.00 Uhr die Startnummern vergeben.