Kordall SteelersNach einem Jahr zurück in die Nationale 2

Kordall Steelers / Nach einem Jahr zurück in die Nationale 2
Max Schmit und die Steelers konnten in dieser Saison nur zwei Spiele in Serie gewinnen Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Die Kordall Steelers haben ihre Saisonziele verfehlt. Mit einer Gesamtbilanz von acht Siegen und 20 Niederlagen belegt der Fusionsverein am Saisonende den dritten Platz der Abstiegsgruppe. Damit steigt der Aufsteiger wieder in die Nationale 2 ab. Die Enttäuschung ist groß. 

Obwohl schlussendlich zwei Siege zu dem Relegationsspiel und potenziellen Klassenerhalt fehlten, war für die Steelers am letzten Spieltag rechnerisch noch alles möglich. Ein Sieg gegen Gréngewald Hostert und ein gleichzeitiger Stolperer des direkten Konkurrenten Musel Pikes blieben jedoch aus. Nach der Niederlage gegen die schon abgestiegenen Hosterter saß man noch eine Weile zusammen, um das Geschehene zu verarbeiten. Kapitän Max Schmit erklärte: „Wir haben über das Spiel und insbesondere über die Saison geredet. Die Situation ist leider nicht zu ändern. Es war aber wichtig, sich noch einmal zusammenzusetzen, auch weil es Sascha Muepus letztes Spiel war.“ Muepu war langjähriger Leistungsträger der Steelers und sehr beliebt bei Mannschaft und Verein. 

Die Ursachenforschung des Abstiegs beginnt und endet mit der Tatsache, dass die Steelers nur einmal während der Saison zwei Spiele in Serie gewinnen konnten. Von richtigem Momentum war die ganze Spielzeit lang keine Spur. Besonders weh tat dabei die 75:77-Niederlage Ende November in Stadtbredimus. Eine Woche zuvor hatte man einen wichtigen Erfolg gegen den Gréngewald gefeiert und wollte nachlegen. Was in der letzten Minute der Partie gegen die Musel Pikes alles schiefging, passt nicht auf die berühmte Kuhhaut. „So etwas habe ich noch nie erlebt. In der letzten Minute bekamen wir insgesamt drei technische Fouls, inklusive wegen eines Missverständnisses mit der Schiedsrichterin. Wir hatten zum Schluss kaum Ballbesitz gehabt.“ War es der Knackpunkt der Saison? „Es war auf jeden Fall sehr deprimierend. Wir mussten und wollten unbedingt gewinnen, haben auch in der Partie geführt, um dann so zu verlieren. Das nagte noch lange an uns“, sagte Trainerin Tara Booker. 

Fehlendes Momentum

Die Erwartungen vor Saisonbeginn waren nicht unrealistisch. Jedem war bewusst, dass das Unterfangen Klassenerhalt schwierig sein wird. Dennoch hatte man sich insgeheim mehr erhofft, ein detaillierter Plan, wie und gegen wen man die notwendigen Punkte einheimst, wurde aufgesetzt. Im Best-Case-Szenario waren sogar die Play-offs eine Möglichkeit. Dazu musste man aber die direkte Konkurrenz hinter sich lassen und die eine oder andere Überraschung gelingen. „Es wäre wichtig gewesen, gegen Mamer, die Pikes und Hostert zu gewinnen. Da haben wir einfach zu viele Punkte liegen gelassen“, so Schmit. 

Es wäre wichtig gewesen, gegen Mamer, die Pikes und Hostert zu gewinnen. Da haben wir einfach zu viele Punkte liegen gelassen.

Max Schmit

Neben dem fehlenden Momentum konnte Coach Booker die defensiven Schwächen erst spät in den Griff bekommen. In der regulären Saison kassierten die Steelers neunmal hundert oder mehr Punkte, der Durchschnitt lag bei knapp 93. In der Abstiegsgruppe sah das zwar anders aus, aber für Booker war der Schaden schon angerichtet. „Ich hatte vor der Saison die Defensive als Priorität ausgerufen. Vor den Play-downs hatten wir dann ein längeres Meeting, wo wir Videomaterial angeschaut haben. Ich fand, dass sich unser defensives Engagement danach verbessert hat. Man sollte allerdings berücksichtigen, dass in den Play-downs unsere Gegner nicht mehr die besten der Liga waren.“

Highlights gab es allerdings auch. Dass Kordall den derzeitigen Finalisten, Steinsel und Ettelbrück, Paroli bot und sie in die Verlängerung zwang (die Etzella sogar zur „double overtime“), gehört auf jeden Fall dazu. War also doch mehr drin? „Es fühlt sich nicht so an, als ob wir zu den zwei schlechtesten Mannschaften der Liga gehörten. Es steckt richtiges Talent in der Mannschaft, aber die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Wir waren über die ganze Saison einfach zu unbeständig.“ Der Verein hat natürlich den Anspruch, sofort wieder aufzusteigen. Eine schnelle Rückkehr ist allerdings kein Selbstläufer, denn die Konkurrenz schläft nicht und wie sich die Steelers nächste Saison aufstellen, ist ungewiss. Selbst Kapitän Schmit hat noch keine endgültige Entscheidung getroffen. „Ich weiß nicht, was ich machen werde, aber es wird sich in nächster Zeit entscheiden.“ Auch die persönliche Zukunft von Coach Booker steht noch in den Sternen. „Es gibt mehrere Optionen für mich. Ein Gespräch mit dem Verein steht noch an.“