Mountainbike-LandesmeisterschaftenSouveräne Favoritensiege in Brouch

Zumindest der große Favorit und Serienmeister Sören Nissen wusste, was auf die Fahrer zukommen würde: „Wie üblich musste man in Brouch mit Gusty schon eine gute Technik auf dem MTB haben, um zu gewinnen.“ Auch wenn das Niveau der hiesigen Titelkämpfe nicht sonderlich hoch ist, so ist es ihm dennoch wichtig, das rot-weiß-blaue Trikot bei seinen vielen Einsätzen im Ausland zu tragen. Voll konzentriert ließ er mit einem schnellen Start gleich seine elf Mitkonkurrenten stehen und nur die beiden Espoirs-Fahrer Loïc Bettendorff vom Leopard Pro Team und Raphaël Kockelmann vom Team Vorarlberg konnten die ersten beiden Runden sein Rad halten.

Auch wegen der höheren technischen Ansprüche musste der starke Straßenfahrer und Vizemeister vom Vorjahr in Diekirch, Pit Schlechter, dieses Mal Pol Weisgerber den Vortritt lassen. Noch einsamer als Sören Nissen war jedoch Fabienne Schaus auf dem Weg zu ihrem siebten Landesmeistertitel unterwegs. Für sie waren die Titelkämpfe ein gutes Einrollen für die Weltmeisterschaft eine Woche später in Österreich. Ein Indiz für ihre gute derzeitige Form ist dabei ein souveräner Vorsprung von einer Viertelstunde auf Nina Berton. Die neue Espoirs-Meisterin vom CT Atertdaul war immerhin vor einer Woche noch bei der Straßenweltmeisterschaft in Imola gestartet.

Gewinner bei diesen Meisterschaften war dabei auf jeden Fall der CT Atertdaul. In zahlreichen Kategorien stellte der Verein aus dem Westen den Sieger und zum Beispiel bei den Cadettes gleich das ganze Podium. Mit einem Abstand von gerade mal fünf Sekunden lieferten sich hier Lena Lallemang und Gwen Nothum wohl das spannendste Duell des Wochenendes. Doch auch unter elf Débutants reduzierten David Lang und Noa Berton mit einem Abstand von nur 17 Sekunden die Titelkämpfe eher zu einer Clubmeisterschaft.

Auch wenn die zahlreichen Nachwuchsfahrer gute Ansätze und einen hohen Schnitt aufweisen, so orientieren sie sich doch bereits überwiegend zu den prestigeträchtigeren Straßenwettkämpfen und es ist fraglich, wer einmal die Serienmeister der Elite ablösen soll. Doch erst einmal freute sich Sören Nissen: „Ich bin superfroh, dass ich endlich mal wieder ein Rennen gewinnen konnte. Es ist erst mein erster Sieg in diesem Jahr, das bin ich nicht gewohnt, aber es waren auch erst sechs Renntage.“ Und während die alte und neue Titelträgerin Fabienne Schaus bereits zur WM aufbricht, hoffen die meisten Wettkämpfer mit Sören Nissen darauf, in den nächsten Monaten zumindest den gut gefüllten nationalen Cyclocross-Kalender ohne weitere Probleme mit der Pandemie bestreiten zu können.