FLBB-Damen„Sie haben das prima gemacht“: Nationaltrainer Dziurdzia zieht positives Zwischenfazit

FLBB-Damen / „Sie haben das prima gemacht“: Nationaltrainer Dziurdzia zieht positives Zwischenfazit
Ist stolz auf seine Mannschaft: Nationaltrainer Mariusz Dziurdzia (Mitte) Foto: FIBA

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Der Start in das zweite Zeitfenster der Qualifikation zur Europameisterschaft 2023 war alles andere als optimal. Aber das neu-formierte, junge Team hat sich bestens aus der Affäre gezogen und in beiden Spielen mehr als überzeugt. Als Belohnung steht ein verdienter Sieg in der Schweiz zu Buche. 

Nach dem zweiten Kapitel dieser EM-Qualifikationskampagne ist es Zeit, mit Head-Coach Mariusz Dziurdzia Fazit zu ziehen und die beiden letzten Spiele Revue passieren zu lassen. Die neue Mannschaft war etwas wie eine Wundertüte oder ein Überraschungsei. Niemand wusste im Vorfeld, was bei den Begegnungen herauskommen würde. „Die Mannschaft hat positiv überrascht, denn wir wussten eigentlich nicht, wo wir stehen würden. Unsere Devise lautete kämpfen und nie den Kopf hängen lassen. Am Ende würden wir dann sehen, welche Ergebnisse wir erzielen“, erklärt der Trainer der FLBB-Damen. „Die Slowakei hat uns wohl etwas unterschätzt. Wir haben gut angefangen und waren dann im Rhythmus. Die frühe Auszeit hat uns schon gefreut, weil wir gemerkt haben, dass beim slowakischen Coach Stress aufkam. Am Ende setzte sich doch die Erfahrung durch. Wir können absolut zufrieden sein mit der Leistung. Wir sind nicht zusammengebrochen und haben im letzten Viertel noch unentschieden gespielt.“

Kampfgeist als großer Pluspunkt

Und plötzlich waren die Erwartungen ans Team gestiegen. Nach der guten Vorstellung gegen die Slowakinnen stieg auch die Gefahr einer Enttäuschung gegen die Schweiz. Aber in Fribourg konnten Skrijelj und Co. mehr als bestätigen und erneut über sich hinauswachsen. Dziurdzia zollt seinem Team enormen Respekt für die 40 Minuten ohne Tiefpunkt. „Sie haben die Herausforderung gut gemeistert. Großes Lob an die Mannschaft, die nie aufgehört hat, zu kämpfen. Sie hat auch nach dem Vorsprung zur Pause immer weiter intensiv verteidigt. Das Ergebnis war höher als es das Spiel war. Es war keineswegs eine solch klare Angelegenheit.“

Das Team wollte einfach bis zum Schluss alles geben und kompensierte die wenigen Unzulänglichkeiten durch enorme Willenskraft und Einsatz. Und so kommt der Nationalcoach darauf zu sprechen, wie er den Basketball sieht. „Das ist das Schöne, das Positive an diesem Erfolg. Diese Kultur möchten wir haben, diese Philosophie, sich nicht auf einer Führung auszuruhen. Und immer weiter nach vorne zu schauen.“ So wurde mit viel Herzblut gekämpft und kein Ball wurde an den Gegner verschenkt. „Das ist unser Basketball, unsere Vision, weil uns auch die Größe fehlt und wir keine Erfahrung besitzen, um langsam zu spielen. Wir können nur über die Aggressivität in der Verteidigung zu unserem Spiel finden. Sie haben das prima gemacht.“

Momentum zufriedenstellend

Die Nationalmannschaft vermittelte den Eindruck eines eingespielten Teams, wo eine vereinslose Spielerin zum großen Rückhalt wurde. „Lisa hat uns viel geholfen. Sie hat die nötige Größe, viel Erfahrung und kann das Spiel gut lesen. Ihre Präsenz war sehr wichtig, und dass sie auch noch gut treffen würde, hatten wir nicht unbedingt erwartet.“ Das Team agierte im Kollektiv, auch mit den nötigen vielen Rotationen gab es keinen Leistungsabfall und die Intensität, besonders im Schweizer Spiel, blieb permanent erhalten. Am Donnerstag hat das FLBB-Team viel Selbstvertrauen getankt und fuhr mit breiter Brust zum Auswärtsspiel nach Fribourg.

Es dauert jetzt nicht so lange bis zu den nächsten Aufgaben mit den letzten Gruppenspielen der EM-Quali im Februar gegen Italien und erneut die Slowakei, aber auch im Mai mit dem Turnier bei den Spielen der kleinen Staaten in Malta. „Die Zukunft sieht positiv aus, allerdings müssen alle zusammenbleiben, vielleicht kommen ja noch einige Spielerinnen hinzu. Was wir jetzt brauchen, ist Kontinuität. Diese neue Generation braucht Zeit und Geduld. Hohe Niederlagen werden sicherlich nicht ausbleiben, aber das gehört zur Entwicklung dazu. Das Momentum ist auf jeden Fall zufriedenstellend. Alles ist perfekt und ich kann nur stolz auf die Mannschaft sein.“ Auch wenn immer an irgendwelchen Stellschrauben gedreht werden kann, ist die Bilanz dieser zweiten EM-Qualifikationsphase einfach nur positiv mit dem Premierensieg in der Schweiz und einer ausgezeichneten Leistung gegen die favorisierte Slowakei.