RadsportVorschau auf den Scheldeprijs mit fünf Luxemburgern: Der Kampf der Sprinter

Radsport / Vorschau auf den Scheldeprijs mit fünf Luxemburgern: Der Kampf der Sprinter
Luc Wirtgen (Bingoal-Wallonie Bruxelles) wird heute in Belgien starten, bevor er seine Saison am 21. Oktober in De Panne abschließen wird Foto: Gerry Schmit/ Tageblatt

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Vor den letzten beiden Eintagesrennen in der WorldTour, der Flandern-Rundfahrt (18.10.) und den Driedaagse Brugge-De Panne (21.10.), haben die Radsportler heute die letzte Möglichkeit, ihre Form zu prüfen. Über 170 Kilometer werden beim heutigen Scheldeprijs (1.Pro) vor allem die Sprinter ihre Karten ausspielen. Mit Kevin Geniets (Groupama-FDJ), Jempy Drucker (Bora-hansgrohe), Alex Kirsch (Trek-Segafredo) sowie den Brüdern Tom und Luc Wirtgen (Bingoal-Wallonie Bruxelles) sind gleich fünf Luxemburger in Flandern am Start.

Seitenwindschlachten bei Zeeland in den Niederlanden, enge, kurvenreiche Straßen, die nach Antwerpen führen und am Ende ein rasanter Massensprint – so kennt man den Scheldeprijs aus den vergangenen Jahren. Die 108. Ausgabe des Rennens in diesem Jahr wird etwas anders aussehen: Aufgrund der sanitären Situation musste die Strecke umgebaut werden – statt eines Ausritts in die Niederlande bleibt das Peloton in Schoten. Dort wird es zehn Runden à 17,4 Kilometer bewältigen müssen. Eines sollte dem Rennen aber auch in diesem Jahr erhalten bleiben: der Massensprint am Ende. 

Nicht umsonst wird das Rennen in Flandern auch als „inoffizielle WM der Sprinter“ bezeichnet. Mit fünf Siegen ist der deutsche Sprinter Marcel Kittel der Rekordsieger in Belgien. Das Rennen war 2019 zugleich sein letztes, ehe er seine Karriere beendete. Die letzten beiden Ausgaben konnte der Niederländer Fabio Jakobsen (Deceuninck-Quick Step) gewinnen, der in diesem Jahr wegen seines Sturzes bei der Polen-Rundfahrt seinen Titel nicht verteidigen werden kann. Mark Cavendish (Bahrain-McLaren) hat das Rennen bereits drei Mal gewonnen und wird heute am Start sein. Der Weltmeister von 2011 gab erst vergangenen Sonntag nach Gent-Wevelgem ein Interview, in dem er mit Tränen in den Augen sagte, dass dies sein letztes Rennen gewesen sein könnte. Gestern Morgen bestätigte sein Team allerdings seinen Start beim Scheldeprijs. 

Bennett, Ewan oder Ackermann?

Zu den Favoriten um den Sieg wird der Brite heute dennoch nicht gehören. Hoch im Kurs dagegen stehen Sam Bennett (Deceuninck-Quick Step), Caleb Ewan (Lotto-Soudal) oder Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe). Ackermann kann auf die Hilfe seines luxemburgischen Teamkollegen Jempy Drucker zählen. Neben Drucker werden auch Alex Kirsch (Trek-Segafredo), Kevin Geniets (Groupama-FDJ) sowie Tom und Luc Wirtgen (Bingoal-Wallonie Bruxelles) in Schoten antreten.

L. Wirtgen hat nach seiner Erkrankung bei der Tour de Luxembourg wieder zu seiner Form zurückgefunden. Bei den beiden Rennen in Frankreich, Paris-Chauny (1.1) und Paris-Tours (1.Pro), kam er als 30. im Ziel an. Bei der Flèche Brabançonne (1.Pro) kam er nicht im Ziel an. „Ich habe mich nach der Luxemburg-Rundfahrt nicht so gut gefühlt. Bei Paris-Tour am letzten Sonntag habe ich aber gemerkt, dass es wieder gut läuft“, erklärt Wirtgen.

L. Wirtgen mit Entwicklung zufrieden

Seine Mannschaft will wie gewohnt wieder einen offensiven Rennstil angehen. Doch auch im Sprint plant das Team, vor allem mit dem Belgier Sean de Bies mitzusprechen. Der 22-Jährige warnt jedoch vor dem Wind. „Auch wenn die Strecke nicht dieselbe wie in den vorherigen Jahren ist, müssen wir vor dem Wind aufpassen. Da wir Runden fahren, kann es umso gefährlicher sein, da wir die Passagen öfter fahren, auf denen der Wind weht.“ 

Der Luxemburger kommt in seiner ersten Saison in einem Pro-Team auf 27 Renntage, ein Durchschnittswert eines Pro-Teams in der Corona-Saison. „Es war definitiv ein spezielles Jahr, aber ich bin zufrieden. Ich habe viel Erfahrung gesammelt. Ich konnte dem Team helfen und bei anderen Rennen auch meine eigenen Karten ausspielen.“ Wirtgen erklärt, dass er sich in vielen Bereichen verbessert habe – vor allem im mannschaftsdienlichen und taktischen Bereich. 

Seine Saison wird Wirtgen am 21.10. bei Driedaagse Brugge-De Panne beenden. Die anderen vier Luxemburger, die heute starten, werden erst am Sonntag die Flandern-Rundfahrt bestreiten, ehe sie dann in De Panne einen Haken hinter 2020 machen können.