„Neid ist mir fremd“

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Fast den ganzen Sommer plagte sich Mario Mutsch mit einem hartnäckigen Faserriss im rechten Oberschenkel herum. Für die WM-Qualifikationsspiele gegen Schweden und Bulgarien kehrt der Kapitän wieder in die Nationalmannschaft zurück.

Tageblatt: Seit Juni stehst du erstmals in deiner Karriere bei einem Verein in Luxemburg unter Vertrag. Wie fällt dein Fazit aus?

Mario Mutsch: Ich wusste von Beginn an, dass ich nicht mit 35 Jahren in die BGL Ligue wechseln kann. Man muss fit sein, um in Luxemburg mitzuhalten, denn das Spiel ist schnell. Leider konnte ich bisher noch nicht meine gewünschten Leistungen abrufen. Ich verlange mehr von mir. Nach der langen Verletzungspause nähere ich mich aber meiner Bestform. Allgemein bin ich froh, in Niederkorn zu sein. Wir hatten im Sommer schöne Momente im Europapokal und haben einen sehr guten Saisonstart hingelegt.

Die FLF hat deinem Verein Niederkorn den Vorwurf gemacht, deinen Muskelfaserriss nicht richtig behandelt zu haben. Wie hast du diese Situation miterlebt?

Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich auch eine Teilschuld trage. Ich hatte noch nie größere muskuläre Probleme in meinem Leben und habe zu früh angefangen mit den Testspielen. Ich hatte nicht die Erfahrung, die Verletzung richtig einzuschätzen. Der Verein hat jedenfalls nichts falsch gemacht.

Bist du zurzeit in der Lage, zwei WM-Qualifikationsspiele durchzuspielen?

Ich habe zuletzt drei Spiele in der Meisterschaft durchgespielt und viel trainiert. Im Moment ist es schwer abzuwägen, ob es für beide Duelle reicht. Vieles hängt davon ab, wie gut ich mich zwischen den Partien erhole. Und wenn ich nicht zweimal in der Startelf stehen sollte, bin ich hier, um Gas zu geben und dem Trainer eine weitere Option zu bieten.

Hat sich seit dem Sieg gegen Weißrussland und dem Unentschieden gegen Frankreich innerhalb der Mannschaft etwas verändert?

Ich denke schon. Die Jungs haben gesehen, dass sie in großen Spielen mit Disziplin und Engagement bestehen können. Jeder wollte etwas erreichen und hat an sich geglaubt. Es waren außergewöhnliche Mannschaftsleistungen. Endlich bekommen wir das zurück, was wir investieren.

Du hast die Highlights der letzten Monate verpasst. Wurmt es dich manchmal, gegen die Glasgow Rangers und Frankreich nicht dabei gewesen zu sein?

Es ist enttäuschend, wenn man immer dabei ist und dann solch große Spiele verpasst. Aber Neid ist mir fremd. Ich habe gelernt, mich auch zu freuen, wenn ich nicht dabei sein kann. Wir können mit dieser Mannschaft noch viel erreichen und ich bin froh, wieder hier zu sein.

Ist es eine Lösung, gegen Schweden mit der gleichen Defensiv-Taktik und Aufstellung wie gegen Frankreich anzutreten?

Es ist ein ähnlicher Kontext. Wir treffen auswärts auf eine sehr starke Mannschaft. Gegen Frankreich hat sich herausgestellt, dass man mit dieser Taktik ein Resultat erzielen kann. Es sah weniger spektakulär aus als das 3:4 gegen Bulgarien, aber wir haben einen Punkt geholt. Die Schweden werden während der 90 Minuten keinen Gang zurückschalten und sind eine kampfstarke und komplette Mannschaft. Aber wir wissen, was zu tun ist.