Ceratizit Festival Elsy JacobsMajerus hadert mit den anderen Teams: „Wir können nicht alle herumkutschieren“

Ceratizit Festival Elsy Jacobs / Majerus hadert mit den anderen Teams: „Wir können nicht alle herumkutschieren“
Christine Majerus konnte trotz einer schwierigen Vorbereitung beim Festival Elsy Jacobs überzeugen Foto: Anouk Flesch/Tageblatt

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Nach einem schwierigen April, mit weniger Trainingseinheiten und einer Krankheit, wusste Christine Majerus nicht genau, was sie erwarten konnte. Der achte Platz im Gesamtklassement zeigt aber, dass die Form der 34-Jährigen stimmt. Ein wenig Enttäuschung herrscht bei Majerus dennoch – auf der zweiten Etappe hätte sie sich mehr Unterstützung der anderen Teams erhofft. 

Tageblatt: Christine Majerus, Sie sagten vor dem Ceratizit Festival Elsy Jacobs, dass Sie nicht genau wüssten, wie Ihre Form sei. Ein achter Platz im Gesamtklassement dieses starken Feldes müsste Sie doch positiv stimmen, oder?

Christine Majerus: Ich bin ohne großen Trainingsaufwand mit den Besten mitgefahren. Es sind hier immerhin die Besten der Welt am Start, das muss jedem bewusst sein. Ich lasse mir das gerne auf der Zunge zergehen. Mit spezifischerem Training und weniger Krankheit in den nächsten Wochen kann ich meinen Zielen optimistisch entgegenblicken. 

Wie lautete die Taktik des Teams für die 2. Etappe?

Im Briefing am Samstagabend haben wir gesagt, dass wir nichts zu verlieren hätten – deswegen wollten wir aggressiv fahren und so eine kleine Gruppe bilden, um mehr Chancen auf den Sieg zu haben. Das hat auch gut funktioniert, leider waren wir dann die einzige Mannschaft, die das Tempo machte. Irgendwann haben auch wir unsere Grenze des „Freundlich-Seins“ erreicht. Wir können nicht alle herumkutschieren. Wir hatten das Ziel, die Führende zu isolieren und sie sogar abzuhängen. Für die anderen Mannschaften scheint es jedoch Genugtuung gewesen zu sein, um den zweiten Platz zu fahren. Wenn wir Hilfe gehabt hätten, wäre die Sache anders ausgegangen. Ich habe mir aber nichts vorzuwerfen. Ich bin immer mit den Besten über den Berg gekommen, nur den Sprint habe ich versaut. Das muss ich ehrlich sagen. Die Ankunft in Garnich ist mir noch nie gelungen, das wird auch nie der Fall sein. Es war heute (gestern) aggressiv und ich wollte im Sprint nicht zu viel Risiko eingehen. 

Sie waren die einzige Luxemburgerin im Ziel. Claire Faber konnte nach ihrem Sturz nicht starten, Nina Berton schaffte es nicht ins Ziel. Sind Sie besorgt, was die Zukunft des luxemburgischen Damen-Radsports angeht?

Es ist wirklich dramatisch, was mit Claire geschehen ist – für sie und für ihre Familie, aber auch für den Radsport. Ich hoffe, sie erholt sich und kommt schnell auf das Rad zurück. Auch, wenn das sekundär ist. Die Priorität ist, dass sie gesund wird. Sie war eine von denen, die das Ziel verfolgten, Profi zu werden, und sie war auf einem guten Weg. Bleibt zu hoffen, dass sie diesen Weg erneut einschlagen kann. Ich habe aber heute Marie (Schreiber) auf der Strecke gesehen. Ich sehe immer mehr Mädchen auf dem Rad und auch auf der Strecke, die mich anfeuern. Wenn ein oder zwei von denen mal Radsport betreibt, dann haben wir schon gewonnen. Ich bin nicht um die Zukunft besorgt. 

Wie geht es für Sie nun weiter?

Erst einmal steht nichts an. Das war auch ein wenig das Problem dieses Rennens. Es kam nichts davor und nichts danach. Ich hoffe, bei der Thüringen-Tour (2.PrO/25.5. – 30.5.) am Start zu sein, um dieses Rennen als Vorbereitung auf Rennen, die im Juni in Belgien anstehen, zu nutzen. Danach warten die Landesmeisterschaft (17. und 19.6.) und Olympia (25.7./28.7.).