Als erster BundesligistJans & Co. steigen ins Mannschaftstraining ein

Als erster Bundesligist / Jans & Co. steigen ins Mannschaftstraining ein
Für Laurent Jans (r.) ging es gestern los, Leandro Barreiro muss sich noch ein bisschen in Geduld üben Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Fußball-Bundesligist SC Paderborn mit dem Luxemburger Nationalspieler Laurent Jans hat als erster deutscher Erstligaklub am Montag das Mannschaftstraining wieder aufgenommen. In Mainz ist man noch nicht so weit.

Wie der SC Paderborn am Montag mitteilte, sollte die erste Einheit von Coach Steffen Baumgart bereits am Nachmittag unter Berücksichtigung der behördlichen Vorgaben absolviert werden. Zweimal seien die Spieler und der Betreuerstab in den vergangenen Tagen auf Covid-19 getestet worden, bei beiden Tests seien die Ergebnisse durchweg negativ gewesen, hieß es in der Mitteilung des Vereins. Zuletzt hatte auch RB Leipzig angekündigt, am Dienstag wieder in zum Mannschaftstraining zurückzukehren, sollten die Tests auch in der zweiten Runde negativ ausfallen. Leandro Barreiros Klub Mainz 05 hat sich noch nicht zu den Tests geäußert und auch noch keinen offiziellen Start des Mannschaftstrainings angekündigt.

In den 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga sind bei den ersten Corona-Reihentests zehn Infektionen festgestellt worden. Das gab die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Montag bekannt. Es wurden insgesamt 1.724 Tests vorgenommen. Die positiven Fälle wurden den jeweiligen Gesundheitsämtern gemeldet. Bekannt waren bislang nur drei positive Ergebnisse beim Bundesligisten 1. FC Köln bei den ersten Kontrollen am vergangenen Donnerstag, bei der zweiten Testreihe am Sonntag gab es beim FC ausschließlich negative Ergebnisse. Die DFL gab nur die Befunde der ersten Testung bekannt.

Morgen will die deutsche Politik  die Entscheidung über Geisterspiele im deutschen Profifußball fällen. Die DFL sieht dem Tag dank der neuesten Testergebnisse positiv entgegen. Im besten Fall rollt der Ball in der Bundesliga wieder am 15. Mai – und das womöglich sogar im Free-TV. In einer vorbereitenden Telefonkonferenz sollen die Chefs der Staatskanzleien beraten haben, dass für die Zulassung von Geisterspielen eine Regelung gefunden werden müsse, Spiele auch im frei empfangbaren Fernsehen zu zeigen. Laut Bild soll sich die bayerische Staatskanzlei deswegen im engen Austausch mit den Fernsehsendern befinden. Hintergrund ist die Sorge vor Menschenansammlungen bei Fans mit einem Sky-Abonnement.

Die Zeit drängt. Bis zum anvisierten Wiederanpfiff am übernächsten Wochenende hätten die Teams lediglich eineinhalb Wochen Zeit für Mannschaftstraining mit Körperkontakt. Nahezu alle Trainer hatten zuvor eine mindestens zweiwöchige Vorbereitung gefordert. Der 1. FC Köln will deshalb auch die Mannschaft zu einem Trainingslager in einem Hotel in der Kölner City zusammenziehen, sobald Merkel und Co. den Daumen gehoben haben.

So oder so: Der Profifußball wird weiter unter strenger Beobachtung stehen. Die Vorsitzende der Sportministerkonferenz (SMK), Anja Stahmann, forderte am Montag von der DFL „höchstmögliche Transparenz“ – zeitgleich sickerte beim kicker eine Mail von DFL-Direktor Ansgar Schwenken an die Chefs der Profiklubs durch, in der „von eigenen Verlautbarungen abzusehen“ sei.

Die Profiklubs müssen aber nicht nur extern über den Mittwoch hinaus Überzeugungsarbeit leisten. Der Wirbel um Köln-Profi Birger Verstraete, der zuerst im Interview mit einem belgischen TV-Sender das Vorgehen seines Klubs bei drei positiven Corona-Tests bemängelte („ein bisschen bizarr“) und dann über die Vereinskanäle seine Kritik relativierte („Habe mich an einigen Stellen falsch ausgedrückt“), beweist, dass auch intern noch viel Klärungsbedarf besteht.