Spielberichte LBBL HerrenEntscheidungen gefallen: Heimrecht für Meister Steinsel

Spielberichte LBBL Herren / Entscheidungen gefallen: Heimrecht für Meister Steinsel
Bobby Melcher (in Gelb) und die Amicale Steinsel schließen die reguläre Saison auf dem ersten Platz ab Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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18 Siege in 22 Spielen. Die Bilanz der Amicale Steinsel in der regulären Saison ist beeindruckend. Der 83:78-Erfolg gegen Vizemeister Düdelingen bedeutet Platz eins in der Tabelle und durchgehendes Heimrecht in den Play-offs. In zwei Wochen trifft der amtierende Meister im Viertelfinale auf den AB Contern. 

Die Zuschauer in der „Hall sportif Alain Marchetti“ bekamen am Samstagabend einen Leckerbissen serviert. Dem hochintensiven, niveauvollen Spiel fehlte in puncto Unterhaltung und Spannung nichts. T71-Coach Yves Defraigne war von der Leistung seiner Mannschaft angetan, bis auf eine Ausnahme: „Ich habe drei Viertel Basketball auf hohem Niveau gesehen, nur unser erstes Viertel war schwach. Da haben wir uns nicht an den Matchplan gehalten.“

Von Beginn an zeigte nämlich die Amicale ein hohes Tempo. Jarvis Williams und Bobby Melcher gaben früh den Ton an, defensiv dominierte Alex Reese gegen Nationalspieler Kalmes unter den Brettern. Die elektronische Anzeigetafel zeigte ein klares 24:11 für Steinsel, als ein frustrierter Defraigne sein erstes Timeout nahm (7’). Es fielen laute Worte auf der Düdelinger Bank, denn außer Taylor und Greenwood fand der T71 zu diesem Zeitpunkt offensiv überhaupt nicht statt und Steinsel behielt das Spiel konsequent im Griff (32:16, 10’). „Es war eigentlich zu einfach für uns im ersten Viertel. Jeder von uns wusste, dass Düdelingen zurückschlagen würde, denn sie sind zu gut, um 15 Punkte in Rückstand zu liegen“, so Steinsel-Coach Etienne Louvrier. Der Belgier sollte recht behalten, denn Defraignes Ansprache fruchtete im zweiten Viertel. Die Düdelinger fanden besser ins Spiel. Zwar erzielten sie erneut nur 16 Punkte in diesem Abschnitt, arbeiteten jedoch defensiv hochintensiv und dadurch gelangen ihnen mehrere Stopps. Bis zur Halbzeitsirene hatten sie auf 32:42 verkürzt. 

Das Momentum blieb auch nach Wiederbeginn auf Seiten der Gäste. Greenwood und Taylor bestimmten nun das Geschehen. Rasch verkürzten sie den Rückstand auf zwei Zähler und als Taylor einen Dreier versenkte, hatte sich das Spiel sogar komplett gedreht (52:55, 28’). Es waren jedoch Reese und Melcher, die den Steinselern die erneute Führung zum Ende des Viertels bescherten (62:57). Die Partie war im Schlussviertel an Intensität nicht zu überbieten. Es ging hoch und runter. Ein kleiner Lauf brachte Steinsel letztlich etwas Polster (71:61, 38’). Obwohl der T71 sich nicht aufgab, witterten die Hausherren die Vorentscheidung und zwei weitere Dreier sicherten endgültig den wichtigen Heimerfolg. Coach Louvrier bleibt trotz des ersten Platzes auf dem Boden der Tatsachen. „Nur weil wir ein Spiel mehr gewonnen haben, sind wir jetzt nicht der große Favorit. Wir sind besser als in der letzten Saison, besonders defensiv, aber wir wissen ja, was in den Play-offs alles passieren kann. Deswegen haben wir viel Respekt vor unserem nächsten Gegner und bereiten uns auf schwierige Spiele vor.“ (sf)

Statistik

Steinsel – Düdelingen 83:78 (42:32)
„T“-Bestnote: Jimmie Taylor (T71 Düdelingen)
Viertel: 32:16, 10:16, 20:25, 21:21
Steinsel: Reese 27, Williams 26, Melcher 20, Konen 9, Morton 1, Medeot 0, Theisen 0
Düdelingen: Taylor 28, Greenwood 28, Jack 9, Kalmes 7, Andjelkovic 3, Moura 3, Lanners 0, Stemper 0
Schiedsrichter: Malané/Weiwers/Ntasis
Zuschauer: 200 zahlende


Fels mit einem guten Gefühl in die Play-offs

Dylan Rocha Pires und die Arantia wollen in der ersten Play-off-Runde endlich ein Erfolgserlebnis feiern
Dylan Rocha Pires und die Arantia wollen in der ersten Play-off-Runde endlich ein Erfolgserlebnis feiern Foto: Editpress/Fernand Konnen

Die Arantia bestätigt ihre Form. Das Team von Coach Christophe Ney sicherte sich zum Abschluss der Qualifiktationsphase einen deutlichen Sieg gegen Aufsteiger Zolver und kann positiv gestimmt in die Play-offs gehen, in denen der Gegner genau wie in letzten Jahr Etzella Ettelbrück heißt. 

„Wir wollten den ersten Teil der Saison mit einem guten Gefühl abschließen, um dieses mit in die Play-offs zu nehmen. Ein solcher Sieg gibt viel Selbstvertrauen“, erklärt Dylan Rocha Pires. Viel Spannung kam im Duell zwischen der Arantia und Zolver nicht auf. Denn gleich im Auftaktviertel sorgten die Gastgeber für klare Verhältnisse (20:11, 8‘), ehe Fels im zweiten Durchgang den Vorsprung weiter kontinuierlich ausbaute, sodass die Punktedifferenz nach 17‘ bereits 20 Zähler betrug (44:24). Die Vorentscheidung war somit bereits frühzeitig gefallen.

Beim letzten Test vor dem Viertelfinale konnte bei der Arantia durchgewechselt werden und fünf Spieler punkteten im zweistelligen Bereich. „Die Devise vor dem Spiel lautete: Jeder muss bereit sein und sein Bestes auf dem Spielfeld geben. Das wurde umgesetzt. Wir wissen, dass wir bei uns auf jeden zählen können“, so Rocha Pires, der mit 18 Punkten zweitbester Werfer seiner Mannschaft war. Die Arantia steht im dritten Jahr in Folge in den Play-offs. Zweimal war bisher jedoch im Viertelfinale Schluss, ohne dass man ein Spiel gewinnen konnte: „Die Chancen stehen 50/50 gegen die Etzella. Unsere Stärke ist unsere aggressive Verteidigung. Wir müssen versuchen, so zu Schnellangriffen zu kommen. Es gilt vor allem, Sticky (Philippe Gutenkauf) im Griff zu haben. Vor zwei Jahren mussten wir ohne Duane (Profi-Spieler Johnson) antreten und vergangenes Jahr waren viele krank nach dem Pokalfinale. Momentan ist die Form bei hundert Prozent. Wir hoffen, dass es so bleibt“, so der Felser.

Zolver erwischte dagen einen schwarzen Tag: Zu viele Ballverluste brachen dem Aufsteiger das Genick. „Wir gingen ohne Energie ins Spiel. Die Arantia wollte diesen Sieg mehr als wir. Wenn du nicht bereit bist gegen Fels, gehst du unter“, erklärte Vic Heuschling. Davide Grün, der sich am vergangenen Sonntag gegen Esch verletzte, wird Anfang dieser Woche erfahren, ob er sich einer Operation unterziehen muss, oder ob er in drei bis vier Wochen wieder spielen darf. Wie lange Vincent Sunnen noch ausfällt, ist ebenfalls noch ungewiss. Die Verletzungssorgen will Vic Heuschling allerdings nicht als Entschuldigung gelten lassen. „Die Gründe bei den Verletzungen zu suchen, ist faul. Wir müssen bei uns anfangen und nicht bei den Sachen, die wir nicht beeinflussen können“, so der Zolver Kapitän, der sich bewusst ist, dass schwere Wochen auf sein Team warten: „Die kommenden Wochen werden die sauersten Wochen der Saison. Jedes Spiel muss als Finale angesehen werden. Danach kommt es auf jeden Punkt an und auch auf den direkten Vergleich.“ (B.G.)

Statistik

Fels – Zolver 101:77 (52:36)
„T“-Bestnote: Dylan Rocha Pires (Arantia Fels)
Viertel: 26:18, 26:18, 24:15, 25:26
Fels: Overton 22, Rocha Pires 18, Maindron 18, Freimann 12, D. Wilson 10, M. Wilson 8, Julian 7, Senchenko 6, Genoud 0, De Sousa Silva 0
Zolver: Silver 31, Quinn 16, Weis 13, Heuschling 9, Henkel 5, Giannopoulos 3, Lanners 0, Lafontaine 0
Schiedsrichter: Peiffer/Dragusic/Monkunas
Zuschauer: 250 zahlende 


Ettelbrück reicht ein starkes Viertel

Philippe Gutenkauf (in Weiß) und die Etzella können mit einem positiven Gefühl ins Pokalfinale gehen
Philippe Gutenkauf (in Weiß) und die Etzella können mit einem positiven Gefühl ins Pokalfinale gehen Foto: Editpress/Jerry Gerard

Ettelbrücks Position in der Tabelle war schon vor dem letzten Spieltag gefestigt. Für die Öslinger stand also nichts mehr auf dem Spiel. Ganz im Gegensatz zu seinem Gegner aus Hostert, der gerne noch einen wichtigen Punkt aus der Patton-Stadt entführt hätte.

„Unser Gegner hatte heute rein gar nichts zu verlieren“, so lautete Patrick Arbauts Analyse nach der Hosterter Niederlage. „Ettelbrück hat zu Beginn klar mit angezogener Handbremse agiert. Mit ihrem anderen Amerikaner, Mallory, der heute nicht zum Einsatz kam, hätte die Partie anders ausgesehen. Wir haben uns gut gehalten in Hälfte eins, da uns jeder Punkt für die kommende Phase helfen kann. Dann kam das dritte Viertel, in dem wir total in ihr Spiel, das ‚Run and gun’, verfielen. Sie haben dann auch überdurchschnittlich aus der Distanz getroffen. Wir müssen uns jetzt auf ein schwieriges Play-down konzentrieren.“

Damit war schon fast alles gesagt. Die Etzella hatte den besseren Start und zwang Gäste-Coach Pires schon nach 90 Sekunden (8:3) zur ersten Auszeit. Der Gréngewald wachte dann auch auf und konnte wieder aufschließen. Nach einer Dreierserie brachte Hostert zu Beginn des zweiten Viertels die Etzella, die ungewöhnlich viel rotierte, in Bedrängnis (24:27). Mit diesem Schwung konnten die Gäste beim Seitenwechsel auf einen positiven Ausgang hoffen. Hostert traf den ersten Korb in der zweiten Halbzeit, doch anschließend musste der Aufsteiger eine ganz bittere Pille schlucken. Die Etzella zeigte nun ihr wahres Gesicht, lief einen Gegenangriff nach dem anderen und versenkte nicht weniger als acht Dreier im dritten Viertel.

Trotz einiger Distanztreffer von Schleimer wurden die Gäste in eine Statistenrolle gedrängt. Ettelbrück schenkte seinem Gegner in diesen zehn Minuten Spielzeit rekordverdächtige 46 Punkte ein. Eric Zenners erklärte den Umschwung seines Teams folgendermaßen:  „Unser Ziel war es, das Pokalfinale vorzubereiten, viel zu rotieren und allen Spielern Spielpraxis und Selbstvertrauen zu geben. In der Pause haben wir verstanden, dass wir mehr Gas geben müssen, wenn wir nächste Woche mithalten möchten. Unser Spiel wurde dann auch flüssiger, was uns im Endspiel in der Partie halten wird.“ Innerhalb kurzer Zeit hatte die Etzella bewiesen, was ihr Spiel ausmacht und wo ihre Stärken liegen: Schnelles Umschalten und eine hohe Trefferquote. Seit Wochen fehlt eine gewisse Konstanz. Mit Beginn des letzten Viertels war definitiv die Luft raus. Auf beiden Seiten durften die Ergänzungsspieler ran. Nach einem maximalen Rückstand (82:53) konnten die nie aufsteckenden Hosterter noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. (P.F.)

Statistik

Ettelbrück – Hostert 103:85 (40:41)
„T“-Bestnote: Philippe Gutenkauf (Etzella Ettelbrück)
Viertel: 24:19, 16:22, 46:20, 17:24
Ettelbrück: Smith 31, Clarke 21, P. Gutenkauf 18, F. Gutenkauf 14, Birenbaum 9, Wolff 4, Zenners 4, Benseghir 2, Schneider 0, Polfer 0, Jung 0, Besenius 0
Hostert: Winn 26, Barnes 20, Schleimer 18, Jander 12, Breuskin 3, Hurt 3, Arbaut 2, Bauer 1, Van der Schilden 0, Schon 0, Burgett 0
Schiedsrichter: Lampe/Perovic/Meisch
Zuschauer: 150 zahlende


Einzelne Statistiken

Statistik

Esch – Heffingen 90:74 (44:40)
Viertel:
 18:11, 26:29, 19:10, 27:24
Esch: Rugg 34, Hicks 18, Rodenbourg 12, J. Biever 8, Grün 8, Cornu 5, P. Biever 5, Wilmes 0, Moreira 0, Sunnen 0
Heffingen: Midgette-Coleman 20, Arendt 18, Strings 13, Demuth 12, Schmit 6, Ti. Schomer 5, To. Schomer 0, Jacoby 0, Kohn 0
Schiedsrichter: Marchal/Nuszkowski/Colella
Zuschauer: 120 zahlende

Statistik

Bartringen – Contern 115:74 (58:40)
Viertel:
 31:22, 27:18, 28:12, 29:22
Bartringen: Toussaint 28, Logelin 23, Gregory 21, Holland 13, Verbeelen 10, Semedo Linder 7, Obel 6, Stein 3, Roilgen 2, Evrard 2, Hagen 0, Mladenovic 0
Contern: Cartaino 31, Guillozet 16, Wolzfeld 8, Ndiaye 6, Mertzig 5, Besch 4, Franck 4, Scheideler 0, Feiereisen 0, Hittelet 0
Schiedsrichter: Vanglovskij/Michels
Zuschauer: 150 zahlende

Statistik

Musel Pikes – Walferdingen 88:76 (55:35)
Viertel:
 30:19, 25:16, 14:20, 19:21
Musel Pikes: Patterson 30, Welter 19, Shelton 19, Mathis 8, J. Bouttet 5, Kox 5, Kerschen 2
Walferdingen: Dressler 25, Jones 13, Vujakovic 12, David Rocha 11, François 9, Mullings 4, Cames 2
Schiedsrichter: Muho/Kerschen/Donckel