U17-EuropameisterschaftDie „Roten Löwen“ erwartet ein schwerer Abend

U17-Europameisterschaft / Die „Roten Löwen“ erwartet ein schwerer Abend
Thomas Souchard (r.) und die FLF-Auswahl erwartet ein Duell gegen Bundesliga-Profis Foto: IFA/Oded Karni

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Nach der 0:3-Auftaktniederlage gegen Israel stehen die Luxemburger U17-Nationalspieler am Donnerstag vor einer noch wesentlich schwereren Aufgabe. Die deutsche Mannschaft, mit u.a. Bayern-Profi Paul Wanner in den Reihen, will mit einem Sieg gegen die FLF-Auswahl ihren Gruppensieg bei der Europameisterschaft dingfest machen. 

Beim FC Bayern München ist er der jüngste Bundesliga-Debütant aller Zeiten. Paul Wanner bestritt Anfang Januar mit 16 Jahren und 15 Tagen seinen ersten Kurzeinsatz für den Deutschen Meister. Damit ist er ebenfalls der zweitjüngster Spieler in der Bundesligageschichte. Das Ausnahmetalent, das am Donnerstag den „Roten Löwen“ das Leben schwermachen will, hat beim 3:2-Sieg gegen Italien einen sehenswerten Treffer gelandet. Die Münchner Abendzeitung hat das Tor mit folgenden Worten zusammengefasst: „Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Teamkollege Nelson Weiper schnappte sich Wanner die Kugel und tanzte technisch höchst versiert einen italienischen Gegenspieler aus. Danach wackelte der 16-Jährige auch noch den gegnerischen Torwart aus und schob den Ball aus spitzem Winkel ins Tor.“

Mit seinen vier Bundesliga-Einsätzen ist Wanner definitiv der bekannteste Spieler der jungen Elf. Dennis Seimen hütet das Tor der U19 des VfB Stuttgart, und gilt laut Sport1 „als eines der größten, wenn nicht sogar als das größte Torwart-Talent in Deutschland“. Innenverteidiger Tarek Buchmann wird bereits „Mini-Boateng“ beim FC Bayern genannt. Im Mittelfeld hat Tom Bischof bei der TSG Hoffenheim ebenfalls 13 Erstliga-Minuten gesammelt. Eine der torgefährlichsten Waffen der DFB-Elf ist Dzenan Pejcinovic, der von Manchester City und Juventus Turin beobachtet wird.

Eine andere Nummer also, als das, was die „Roten Löwen“ gegen Israel erlebt haben. Doch auch ein paar FLF-Kicker haben sich in den vergangenen Monaten einen Namen in der U17-Bundesliga gemacht. Kapitän Hugo Afonso, für den die Europameisterschaft nach seiner Gelbsperre erst im zweiten Duell beginnt, ist in der Talentschmiede in Karlsruhe zu Hause. „Natürlich kennt man die Spieler, aber viele sind auch schon bei den älteren Jahrgängen im Einsatz.“ Nichtsdestotrotz hat das Ticket für die EM Eindruck bei den Teamkollegen hinterlassen: „Ein paar Mitspieler waren schon überrascht, dass wir uns qualifiziert haben. Bestimmt meinen einige, dass das Glück mitgespielt hat. Ich sage dazu nur: Arbeit zahlt sich aus. Wir schuften jeden Tag für unsere Ziele.“

Personalwechsel angedeutet

Für den FLF-Nationalcoach ist klar, dass seine Auslandskicker Vorteile gegenüber den einheimischen Spielern haben: „In diesen Vereinen ist die Intensität insgesamt viel höher. Spieler im Ausland haben den Vorteil, dass sie sich jede Woche gegen Konkurrenz durchsetzen müssen.“ Gegen Frankreich habe man gesehen, wie groß die Niveauunterschiede zwischen beiden Nationen waren. „Sie waren uns überlegen, bei der Athletik und der Technik. Ihr Auftritt war schon fast professionell.“ Die EM-Gegner Deutschland und Italien steckte er nicht umsonst in die gleiche Schublade.

Interessant zu sehen wird sein, wie die FLF-Spieler mit der hohen Belastung umgehen werden. „Wir haben noch nie drei Spiele binnen so kürzester Zeit gespielt“, sagte Mutsch, der nicht versteckte, dass es Personalwechsel geben müsste. „Wann und wie entscheiden wir je nach Situation. Die Temperaturen, die Erholung, die mentale Verfassung der Spieler: All diese Dinge werden das beeinflussen.“ Mit Jayson Videira und Afonso stehen zwei Leistungsträger bereit, die nach ihren Sperren gleich zum Zug kommen dürften.