Formel 1Vorschu auf den GP von Portugal: Hamilton gegen Verstappen – Teil 3

Formel 1 / Vorschu auf den GP von Portugal: Hamilton gegen Verstappen – Teil 3
Ein Punkt trennt Red-Bull-Pilot Max Verstappen (r.) in der Gesamtwertung von Lewis Hamilton (Mercedes) Foto: Hasan Bratic/dpa

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Dritte Runde im WM-Duell Hamilton vs. Verstappen: Red Bull stichelt gegen Serienweltmeister Mercedes. Ist die Zeit reif für den Machtwechsel?

Max Verstappen, dieser schnurgerade Typ mit nicht immer mehrheitsfähiger Meinung, übt sich ausgerechnet in der besten Phase seiner Karriere in Zurückhaltung. Er komme „gut mit Lewis Hamilton aus“, beteuerte der Red-Bull-Pilot. Überhaupt könne er mit Psychospielchen wenig anfangen, „aber die Formel 1 liebt das natürlich“.

Wie gut, dass Verstappen eine Teamführung hat. So stichelte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko vor dem dritten Saisonrennen in Portimão Richtung Serienweltmeister Mercedes: „Sie hatten keine kontinuierliche Gegnerschaft, die ist jetzt mit Red Bull und Max Verstappen eingetreten. Und offenbar, menschlich verständlich, führt das zu Reaktionen“, sagte der Österreicher bei RTL/ntv. Dies bedeute, „dass wir den Druck konstant aufrechterhalten müssen, wenn nicht sogar erhöhen.“

Der Druck wird größer

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht Mercedes beim Großen Preis von Portugal (Sonntag, 16.00 Uhr) zwar in der Favoritenrolle, doch auch der Brite hielt sich mit einer Spitze nicht zurück. Hamilton habe Mitte April in Imola doch „ziemliches Glück“ gehabt, nach seinem Ausrutscher im Nassen noch auf Rang zwei hinter Verstappen vorgefahren zu sein und die WM-Führung um einen Punkt gerettet zu haben.

Tatsächlich spielte Hamilton ausgerechnet die Rennunterbrechung nach dem kapitalen Unfall seines anfällig wirkenden Teamkollegen Valtteri Bottas in die Karten. Hamilton konnte sich in der Pause neu fokussieren und auf abtrocknender Strecke die Vorteile seines Mercedes gegenüber den Mittelfeldteams ausspielen.

Zuletzt stand der amtierende Weltmeister aber wohl 2016 so unter Druck, als er in einem giftig geführten Stallduell Nico Rosberg den Titel überlassen musste. „Er muss jetzt mehr ans Limit gehen, um überhaupt mit Verstappen mithalten zu können, um im Titelkampf zu bleiben“, sagte der Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher: „Das war bisher so nicht nötig.“

Für Ferrari-Pilot Charles Leclerc ist Verstappen gar schon Titelfavorit. „Red Bull ist gewachsen und scheint stärker als Mercedes zu sein. Max kann gewinnen, weil er großes Talent hat“, sagte der Monegasse der italienischen Tageszeitung La Stampa.

Außer Frage steht aber, dass Hamilton aus einem nicht mehr haushoch überlegenen Rennwagen beeindruckend viel herausholt. So hielt der siebenmalige Weltmeister in Bahrain den schnelleren Verstappen in den letzten Runden gekonnt hinter sich, raste in Imola mit komfortablem Vorsprung zu seiner 99. Pole Position.

„Nach diesem Rennen weiterhin beide WM-Wertungen anzuführen, fühlt sich fast wie ein Freifahrtschein an“, erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff – und konnte sich seinerseits eine Spitze Richtung Red Bull nicht verkneifen: „Unsere Gegner haben nicht das Maximum aus der Chance herausgeholt, die wir ihnen geboten haben.“ (SID)