BasketballMike Feyder: Vom Sparta-Spieler zum Sparta-Trainer

Basketball / Mike Feyder: Vom Sparta-Spieler zum Sparta-Trainer
Mike Feyder übernahm die Sparta-Damen vor einem Jahr und hat mit dem Team bereits einen großen Schritt nach vorne gemacht Foto: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Als Mike Feyder das Damenteam der Sparta vor einem guten Jahr als Coach übernahm, standen die Bartringer Mädchen mit nur einem Sieg am Tabellenende. Der Klassenerhalt wurde geschafft. Und mit einigen Verstärkungen in der Zwischensaison sieht die Situation der Bartringer im November 2022 ganz anders aus: Nach neun Spielen konnte das Team von Coach Mike Feyder bereits sechs Siege einfahren.

Am Wochenende setzten sich die Bartringerinnen mit 95:90 gegen einen der Meisterschaftsfavoriten, den Gréngewald Hostert, durch. Mike Feyder lobt immer wieder die Einstellung seiner Mannschaft, betont, dass der Zusammenhalt untereinander groß ist und die Gruppe kontinuierlich zusammenwächst. Neben den jungen Talenten komplettieren mit Bridget Yoerger und Jovana Jaksic zwei erfahrene Spielerinnen den Kader. Feyder weist auf die etwas spezielle Altersstruktur im Team hin: „Zwischen 19 und 25 Jahren ist nichts da, doch es wird von allen Seiten alles darangesetzt, dass es klappt. Wir haben starke individuelle Spielerinnen und gleichzeitig einen großen Kader, der es uns auch im Fall von Verletzungen erlaubt, zu rotieren.“

Dass Mike Feyder auf der Trainerbank der ersten Mannschaft der Damen landen würde, das war für ihn nicht unbedingt vorhersehbar gewesen. Denn als er 2004 seine aktive Karriere mit einem Meistertitel in Contern beendete, kehrte er dem Basketball erst einmal den Rücken zu. „Der Fokus lag damals auf meinem Beruf. Basketball war zu diesem Zeitpunkt für ein paar Jahre in weite Ferne gerückt.“ Durch seine Kinder ist er wieder zum Basketball gekommen. Als Tochter Alba bei den Poussines spielte, überzeugte Pierre Backes ihn, eine Hand mit anzupacken. Und dann nahm alles seinen Lauf.

„Am Anfang wollte ich nur aushelfen, da ich mir dachte, dass es ansonsten zu viel werden würde. Ich half Laurent Cames, der noch heute im Verein ist und sehr jung war. Und dann hat es sich so entwickelt, dass ich das darauffolgende Jahr eine Mannschaft übernommen habe und mich immer mehr in der Sparta-Jugend engagiert habe, mit der Organisation von Turnieren und Auslandsaufenthalten“, erklärt Feyder. Vom Projekt der Sparta-Jugend musste man den 47-Jährigen nicht lange überzeugen: „Ich bin selbst mit dem Jugendprogramm der Sparta aufgewachsen. Und mir war bewusst, dass Bartringen die Jugendarbeit sehr ernst nimmt und innerhalb des Klubs einen hohen Stellenwert hat“, betont der ehemalige Spieler, der die Mannschaft im November 2021 übernommen hatte, nachdem die Zusammenarbeit mit Tom Kries beendet wurde. „Eine Reihe von Jugendspielerinnen stand kurz davor, in die erste Mannschaft integriert zu werden. Wir wollten auf keinen Fall, dass das schiefgeht. Es lief eben nicht optimal, und da kam die Idee, ob ich das nicht übernehmen könnte, da ich aus der Jugendarbeit komme.“

Positive Erinnerungen

Bereits als Trainer der Poussines war Mike Feyder klar, dass seine damaligen Spielerinnen irgendwann in der ersten Mannschaft Verantwortung übernehmen könnten. „Das hat mich auch als Jugendtrainer motiviert, ohne mir vorzustellen, dass ich derjenige sein werde, der dann diese Mannschaft coachen wird. Das hat sich halt so ergeben. Die Motivation als Jugendtrainer ist, dass man die Spielerinnen in die erste Mannschaft führen kann.“ Wichtig ist dem Bartringer Coach zufolge, dass die Jugendarbeit sich im Endeffekt auch auszahlt. Es gilt Feyder zufolge, die Spielerinnen früh zu integrieren, man darf sie jedoch nicht einfach so ins kalte Wasser werfen, sondern muss einen stabilen Kader garantieren. „Wir machen diese Jugendarbeit nicht, damit die Spielerinnen dann in der ersten Mannschaft jedes Spiel verlieren, die Lust verlieren und entweder zur Uni gehen oder den Klub verlassen. Dann steht man wieder bei null da und acht Jahre Jugendarbeit waren umsonst“, stellt der 47-Jährige klar. 

Der Weg dorthin war nicht immer einfach, doch zwei, drei Leute haben ausgehalten und nie aufgegeben

Mike Feyder, über die Jugendarbeit im Damenbereich

Da bei vielen Vereinen – sei es im Basketball oder anderen Sportarten – das Hauptaugenmerk auf die Männermannschaft gelegt wird, ist es für eine Damenmannschaft nicht immer einfach, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch das hat Mike Feyder mit seinem Team jetzt geschafft: „Der Verein erhält Lob für die Leistungen der Damen. Ich denke, mittlerweile hat jeder begriffen, dass in Bartringen auch guter Damenbasketball gespielt wird“, sagt der ehemalige Spieler und fügt hinzu: „Der Weg dorthin war nicht immer einfach, doch zwei, drei Leute haben ausgehalten und nie aufgegeben.“ 

Der heutige Damencoach hat in seiner aktiven Zeit 2007 mit der Sparta den Pokal gewonnen. Für ihn bleibt jedoch nicht nur der gewonnene Titel in positiver Erinnerung, sondern auch die Erlebnisse aus der Jugend: „Mit der Sparta-Jugend war ich in Amerika, es war das erste Mal, dass ich dorthin reiste. Das war ein großes Erlebnis. Ich erinnere mich auch an Trainingslager mit Peter („Pedro“) Rajniak in Bratislava.“ Nach den guten Momenten als Jugendspieler und Jugendtrainer schließt sich vielleicht eines Tages der Kreis und Feyder kann nach dem Titel als Sparta-Spieler auch einen Titel als Damentrainer feiern.