RumänienDreimal untertauchen: Nach Tod eines Babys mehrt sich die Kritik an einem Taufritus

Rumänien / Dreimal untertauchen: Nach Tod eines Babys mehrt sich die Kritik an einem Taufritus
Das Foto aus dem Jahr 2014 zeigt eine orthodoxe Taufe in Rumänien – vor kurzem ist ein sechswöchiger Säugling bei dem Ritual ums Leben gekommen Foto: AFP/Daniel Mihailescu

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Nach dem Tod eines sechswöchigen Säuglings nimmt der Druck auf die Rumänisch-Orthodoxe Kirche zu: Kritiker fordern eine Änderung des Taufbrauchs des dreimaligen Untertauchens.

Ausgerechnet im Taufbecken ereilte einen Säugling im rumänischen Suocava der frühe Tod. Wie es der Brauch der Rumänisch-Orthodoxen Kirche vorsieht, hatte der Pope den erst sechs Wochen alten Jungen bei seiner Taufe zu Monatsbeginn dreimal kurz untergetaucht. Der um einige Wochen zu früh geborene Säugling erwies sich den Taufstrapazen als nicht gewachsen. In die Lunge gelangtes Wasser löste einen Herzstillstand aus. Zwar konnte der Täufling in der Kirche noch einmal kurz wiederbelebt werden. Doch wenige Stunden nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus verstarb das Baby an den Folgen der erlittenen Tauftortur.

Der Unglückspope hat sich in Abwartung der Justizermittlungen vorläufig selbst vom Dienst suspendiert. Die Kirche hat eine interne Untersuchung angekündigt. Doch nach dem Tod des Täuflings nimmt der Druck zur Änderung des riskanten Ritus zu. Gerade bei Neugeborenen könne bereits eine kleine Menge von in die Lunge gelangtes Wasser die Funktion des Herzens beeinträchtigen, warnt die Ärztin Maria Stamatin von der Geburtsklinik in Iasi.

Erzbischof will sich „nicht einschüchtern lassen“

Mehr als 60.000 Gläubige haben mittlerweile eine Online-Petition unterschrieben, die die Kirche auffordert, Kinder bei Taufen künftig nur noch symbolisch mit Wasser zu besprenkeln: Bisher ist es den Geistlichen selbst überlassen, ob sie Täuflinge nach traditionellem Brauch dreimal untertauchen oder sie am Kopf und an den Füßen mit Wasser benetzen.

Ein Kirchensprecher verweist auf die „spezielle Technik“, zu denen Geistlichen beim Untertauchen der Täuflinge angehalten seien: Mit der Hand sollten Nase, Mund und Ohren der Babys abgedeckt werden. Doch auch Teile des Klerus sprechen sich für eine Reform des tückischen Taufbrauchs aus.

Erzbischof Calinic von Arges hält das Untertauchen nur für erwachsene Täuflinge geeignet. Traditionalisten wie Erzbischof Teodosie von Tomis lehnen hingegen jede Änderung des überkommenen Taufbrauchs rundweg ab. „Wir werden uns nicht einschüchtern lassen“, verkündet der konservative Kirchenmann, der schon mit seinem Widerstand gegen die Corona-Präventivmaßnahmen für Schlagzeilen gesorgt hat. Auch das Festhalten der Traditionalisten am orthodoxen Abendmahlritus, bei dem das in Wein getränkte Brot an alle Gläubigen mit demselben Löffelchen verabreicht wird, löste schon während der ersten Corona-Welle im Frühjahr eine Welle der Kritik aus.

JJ
9. Februar 2021 - 13.48

Ja die Vertreter Gottes auf Erden.Was haben sie uns nicht alles an Riten beschert. Die einen verstümmeln Knaben und Mädchen,andere ertränken sie in einem heiligen Bottich,wieder andere lassen ihre unterdrückten sexuellen Gelüste an den Kindern aus.Die Liste ist endlos. Und wir sind da noch die Guten.Ein Teufelskreis bei dem uns Wahnsinn eingehämmert wird bis wir ihn glauben.Und wenn diese Schweinereien dann aufgedeckt werden werden die Täter freigesprochen weil ihnen ein Psychiater "kognitive Dissonanz" bescheinigt und sie somit unschuldig sind. Homo Demens eben.