Seit 11 UhrLuxemburg ist für Deutschland offiziell kein Risikogebiet mehr

Seit 11 Uhr / Luxemburg ist für Deutschland offiziell kein Risikogebiet mehr
Das deutsche Robert-Koch-Institut streicht Luxemburg von seiner Risikoliste: Die Grenzen könnten bald ohne Test- oder Quarantänepflicht überquert werden. Foto: dpa/AFP/Pool/Tobias Schwarz

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Am Donnerstag um 11 Uhr ist es offiziell: Luxemburg ist für Deutschland kein Risikogebiet mehr. Das Robert-Koch-Institut hat das Land von seiner Risikoliste gestrichen. Ob sofort wieder problemlose Einreisen ins Nachbarland möglich sind, ist jedoch noch unklar.

Deutschland hat Luxemburg am Donnerstagvormittag von seiner Risikoliste gestrichen. Damit könnte die notwendige Prozedur eines negativen Coronatests bei der Einreise nach Deutschland oder eine entsprechende Quarantänepflicht bald entfallen. Luxemburg stand seit 14. Juli auf der deutschen Liste der Risikogebiete. 

Dem luxemburgischen Botschafter in Berlin wurde bereits am Mittwochnachmittag mitgeteilt, dass Deutschland Luxemburg von der Liste streicht – und der Luxemburger Außenminister teilte dies umgehend in einer Pressemitteilung mit. Die entsprechende Mitteilung des Robert-Koch-Instituts erfolgte dann am Donnerstag um 11 Uhr. 

Auswärtiges Amt streicht Reisewarnung

Das deutsche Außenministerium passte um 12 Uhr seine Reisewarnung für Luxemburg an: „Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage sind die Zahlen rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes“, schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Webseite über Luxemburg. „Die Einstufung als Risikogebiet wurde daher am 20. August aufgehoben.“

Die Streichung von der Liste ist nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit dem sofortigen Wegfall der Pflicht, einen Test vorzuweisen oder in Quarantäne zu gehen. Auf der Internetseite des RKI heißt es:

„Für Einreisende in die Bundesrepublik Deutschland, die sich zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb der letzten 14 Tage vor Einreise in einem Risikogebiet aufgehalten haben, kann gemäß den jeweiligen Quarantäneverordnungen der zuständigen Bundesländer eine Pflicht zur Absonderung bestehen.“

Möglicherweise schließt sich an den Wegfall des Risikogebiet-Status nahtlos eine Karenzzeit von 14 Tagen an, in der die Einreise ins Nachbarland immer noch kompliziert bleibt. Hier wird die Auslegung der Quarantäneverordnung des jeweiligen Bundeslandes abzuwarten sein.

Massive Auswirkungen auf die Grenzregion

Asselborn erinnert in der Mitteilung vom Nachmittag daran, dass die Einstufung Luxemburgs als Risikogebiet zu massiven Auswirkungen in der Grenzregion geführt habe. Bürger auf beiden Seiten der Grenze seien zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate mit einer Vielzahl an Problemen konfrontiert worden. Immerhin habe es enge Zusammenarbeit vor allem mit Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen gegeben, wodurch in vielen Fällen pragmatische Lösungen gefunden worden seien.

Die wirksame Bekämpfung der Pandemie könne ohnehin nur im europäischen Zusammenspiel erfolgen. „Es kann nicht sein, dass ein Land, welches konsequent die Empfehlungen der ECDC umsetzt, so wie Luxemburg das getan hat, sich am Ende mit einschränkenden Maßnahmen konfrontiert sieht“, erklärt Asselborn in der Mitteilung. Die Schließung von Schengen-Grenzen oder „der Flickenteppich an unterschiedlichen einseitigen Maßnahmen“ seien nicht das, was sich die Bürger in Europa erwarten.

Für das Infektionsgeschehen greifen die deutschen Behörden auf Zahlen des „European Centre for Disease Prevention and Control“ (ECDC) zu, die täglich auf dessen Internetseite zur Verfügung gestellt werden. Das verursachte einige Unwägbarkeiten – denn das ECDC macht bei seinen Statistiken keinen Unterschied zwischen Grenzgängern und Einwohnern, was für Luxemburg zeitweise ein ausschlaggebender Faktor war. 

Seit dem vergangenen Donnerstag lag Luxemburg beim ECDC jedoch für insgesamt sechs Tage unter der 50er-Marke – inklusive Grenzgängern. 

Laut dem Luxemburger Gesundheitsministerium hatten sich bereits in der Woche vom 3. bis zum 9. August nur 297 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen ohne Grenzgänger bereits dann bei 47,44 pro 100.000 Einwohner und Woche.

Noch immer Quarantänepflicht bei Reisen in die Schweiz

Für Luxemburger, die in die Schweiz einreisen möchten, besteht nach wie vor eine Quarantänepflicht. Das eidgenössische Bundesamt für Gesundheit hat seine eigene „Risikoliste“ am Donnerstag ebenfalls aktualisiert – und Luxemburg steht noch immer drauf.

Das bedeutet: Menschen, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Luxemburg aufgehalten haben, müssen für zehn Tage in Quarantäne, wenn sie in die Schweiz einreisen. Nach zwei Tagen müssen sie ihre Einreise den zuständigen Behörden melden. Wer diese Vorgaben ignoriert, kann mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Schweizer Franken (9.300 Euro) bestraft werden. 

Wichtig: Ein negativer Corona-Test „hebt weder die Quarantänepflicht auf, noch verkürzt er die Dauer der Quarantäne“, schreibt das Bundesamt für Gesundheit. „Denn ein negatives Testergebnis schließt eine Infektion mit dem neuen Coronavirus nicht aus.“

Ultimo
21. August 2020 - 15.09

An all zweetem Artikel steet de Konträr vun deem virdrun. Wat ass et dann elo? Läscht dach endlech déi al Artikelen déi net méi stëmmen amplaz dass mer musse sämtlech Artikelen niewentenee leeë fir erauszefanne wat fir een dee Rezentsten ass.

J.Scholer
21. August 2020 - 12.12

@Peter:Cimer, ça ne casse pas trois pattes à un canard.

Jolie
20. August 2020 - 20.59

@Mario ".. wahrscheinlich hun die meescht Leit sech schon drun gewinnt, net méi an Deitschland akafen ze fueren .." Nee, dat sidd just Dir.

Peter
20. August 2020 - 19.26

Les mauvaises herbes ne meurent jamais, n'est-ce pas M. Scholer;)

HTK
20. August 2020 - 15.47

Luxemburg ist für Deutschland eine größere Gefahr wegen seiner niedrigen Tabak-und Alkoholsteuer als wegen Corona.

Jangeli
20. August 2020 - 15.32

Daat kann dann den Herr Aussenminister matt sénge Kumpanen op der Schengener Bréck ërem feieren, matt Häppercher an séch eran stiechen an Schampes d'Strass erof laafen loossen, daat ganzt Gedeessems ass déi EU-Show, dreimol neischt, matt deem Corona-Virus gëtt den EU-Bierger veräppelt wou ëtt nëmmen geet, een lamentabelt Trauerspiel daat bis zum Himmel sténkt. Muss een am Alter nach ësou politësch Bauzègkeeten matt maachen,d'EU haat ech mir anescht virgestalt.

J.Scholer
20. August 2020 - 15.24

Une visite au pays du «  Kladderadatsch » ne s’impose tant les mauvaises herbes poussent.

Klitz
20. August 2020 - 12.52

Schaue ich mir die obige Kurve an so scheint die Entwicklung doch relativ volatil zu sein. Da reichen 2 große spreader Events (z.B. unerlaubte Parties) um das Ganze wieder zunichte zu machen. Die Kontrollen dürfen jetzt keinesfalls nachlassen und die Beschränkungen dürfen nicht gelockert werden auch wenn einige Populisten das wieder fordern werden. Hoffentlich wurde aus der Juni Erfahrung gelernt. Und wie schaut es mit den anderen Ländern aus? UK , CH etc.

Urso Scimia Alexandra
20. August 2020 - 12.28

Daat as jo mol supper dan mussen mir kenn Test mei machen wan mir den 22.9 bis den 24.9 op den Bostahlsee an Hotel gin oder mussen mir könn dir eis soen Merci Alexandra Scimia Urso Marco Urso

Konsument
20. August 2020 - 12.11

Merci. Zu Stengefort muss e Monument opgeriicht gin ;-)

Mario
20. August 2020 - 11.46

.. wahrscheinlich hun die meescht Leit sech schon drun gewinnt, net méi an Deitschland akafen ze fueren ..