Zwei Tote bei Wahlveranstaltung

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Zwei Tage vor der Wahl in der Türkei sind bei einer Explosion auf einer Massenveranstaltung der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP mindestens zwei Menschen getötet worden.

Bei zwei Explosionen während einer Wahlkampfveranstaltung der Kurdenpartei HDP im Südosten der Türkei sind am Freitag zwei Menschen getötet worden. Mehr als hundert Menschen wurden bei der Kundgebung in Diyarbakir verletzt, wie Landwirtschaftsminister Mehdi Eker laut der Nachrichtenagentur Anadolu sagte.

Am Sonntag wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt. Die kurdische Demokratische Partei der Völker (HDP) hat sich als Sammelbecken all jener positioniert, die unzufrieden mit der aktuellen Regierung sind, und könnte so die Zehn-Prozent-Hürde überspringen. Erste Berichte machten eine Panne bei einem Transformator für die Explosionen verantwortlich, doch sagte Energieminister Taner Yildiz im Fernsehen, die Art der Schäden deute auf einen „äußeren Urheber“ hin. Rettungskräfte in Diyarbakir sagten der Nachrichtenagentur AFP, insgesamt würden 133 Menschen mit Verletzungen behandelt. 25 Verletzte seien in einem ernsten Zustand. Berichten zufolge ereignete sich die zweite, deutlich stärkere Explosion etwas zehn Minuten nach der ersten.

Gefahr für Erdogan

Schafft die HDP bei der Parlamentswahl am Sonntag den Sprung ins Parlament, stellt sie mindestens 60 Abgeordnete. Sie würde es damit für die regierende Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) von Präsident Recep Tayyip Erdogan schwierig machen, ihr Wahlziel von mindestens 330 Abgeordneten zu erreichen.

Bleibt die HDP draußen, profitiert vor allem die AKP. Auch zahlreiche nicht-kurdische Wähler könnten diesmal laut Umfragen die HDP wählen, um ihren Unmut mit der AKP-Regierung und ihre Ablehnung von Erdogans Plänen zur Stärkung des Präsidentenamts auszudrücken.